Wenn aus Liebe Hass wird noch zu viel Gefühle im Spiel?

Es gibt Partner, die man wirklich mal geliebt hat und wo dann die Liebe in Hass überschlägt, weil einem doch sehr viel angetan wurde. Das habe ich selber erlebt und ich muss sagen, dass ich gemerkt habe, dass ich gemerkt habe, dass mich dieses Hassgefühl eingeschränkt hat und mich auch davon abgehalten hat, dass ich mich wirklich völlig von diesem Menschen lösen konnte. Erst, als ich das geschafft habe, konnte ich mit diesem Mann abschließen.

Ein Psychologe hat mir damals gesagt, dass Liebe zu Hass werden kann, wenn einem sehr viel angetan wurde. Aber Hass auch ganz schnell wieder zur Liebe werden kann, wenn der Mensch, der einem das angetan hat, wieder "Lieb zu einem ist". Also immer wieder betont, wie leid es ihm doch tut. Man muss sehen, dass man auch das Hassgefühl los wird.

Habt ihr auch schon erlebt, dass Hass auch wieder umschlagen kann zur Liebe und dass man sehen muss auch ein Hassgefühl los zu werden, damit man mit diesem Menschen wirklich abschließen kann? Denkt ihr auch, dass nur völlige Gleichgültigkeit für diesen Menschen auch die Liebe sterben lassen kann? Ist bei Hass auch immer noch ein wenig Liebe dabei? Denn nur ein Mensch, den man wirklich liebt, der kann einem ja weh tun.

Generell denke ich schon, dass aus Hass ganz schnell wieder Liebe werden kann. Aber andersherum denke ich auch, dass aus Liebe ganz schnell Hass werden kann. So wie du es schon so schön geschrieben hast, kann eine Person einen selber nur verletzten, wenn man diese Person auch wirklich mag, wenn nicht sogar liebt oder desgleichen. Und wenn diese Person einem etwas ganz Schlimmes antut, dann kann aus Liebe sicherlich Hass werden. Und, wenn diese Person dann versucht die schlimmen Geschehnisse wieder gutzumachen und man diese Entschuldigung und die darauf folgenden guten Taten annimmt, dann kann aus Hass auch sicherlich wieder Liebe werden.

Aber im Allgemeinen glaube ich, dass aus Liebe nicht Hass werden kann, wenn man eine böse Geschichte mitmachen musste. Ich glaube, dass es schon einiges an schlechten Ereignissen benötigt, damit aus Liebe richtiger Hass wird. Und so glaube ich auch, dass aus Hass nicht so schnell wieder Liebe werden kann. Auch da glaube ich, braucht es seine Zeit, bis die Person richtig verzeihen und vergeben kann, bevor aus Hass wieder allmählich Liebe werden kann. So etwas wird es sicherlich nicht von heute auf Morgen geben. So schnell geht das sicherlich nicht, so stelle ich es mir zumindest vor.

Ich denke auch, dass Hass so eine Art von Gefühl ist, die man für eine Person empfindet, genauso wie Liebe, weshalb man mit der Person und mit der ganzen Geschichte nicht abschließen kann, wenn man denn mit der Person und der ganzen Geschichte abschließen möchte. Ich glaube, dass man erst Gleichgültigkeit oder desgleichen empfinden muss, damit man die Person loslassen kann, um dann auch mit der Geschichte abschließen zu können.

Hass ist ein starkes Gefühl genauso wie Liebe. Ich denke schon, dass aus Liebe Hass werden kann, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass man aus einem wirklichen Hass heraus wieder lieben kann. Da müsste erst mal das Grundproblem gelöst sein und die Gefühlslage beider Seiten klar sein, man muss dann miteinander reden und so kann es dann funktionieren. Richtigen Hass kann man auch eigentlich nur entwickeln, wenn wirklich etwas schlimmes passiert ist, weswegen ich nicht glaube, dass das so schnell zu lösen ist.

Ich hatte bei meinem Ex auch eine Zeit lang ein Hass-Gefühl. Auch bei mir war es so, dass er mich sehr tief verletzt hat, auch wenn es nie zu einer körperlichen Gewalt kam. Dennoch hat er mich sehr verletzt und ich hatte da auch "Hassgefühle". Und ja, bei mir war es dann auch so. Wenn er dann wieder lieb und freundlich lächelnd in der Tür stand, schien mehr oder weniger wieder alles wieder vergessen zu sein. So ging es sogar öfters hin- und her.

Inzwischen habe ich die Hassgefühle überwunden. Meine Gefühle zu diesem Ex sind für mich meiner Meinung nach inzwischen sogar noch ärger als "Hass": Diese Person ist mir schlichtweg egal. Es ist vielleicht nicht sehr sozial, aber es ist mir bei dieser Person in der Tat inzwischen egal, ob es ihm gut geht oder schlecht. Vielleicht ist es eine Art Selbstschutz? Ich weiß es nicht.

Jedenfalls geht es mir seitdem ich einfach "neutrale" Gefühle für meinen Ex habe wesentlich besser. Und er kann auch gerne lieb lächelnd in der Tür stehen. Es lässt mich inzwischen vollkommen kalt. Ich kann die Situation inzwischen vollkommen nüchtern und neutral beurteilen. Ok, dann soll er eben lächeln. Auch recht. Und wenn nicht, dann halt nicht. Es ist mir wie gesagt egal.

Dieses "egal-Gefühl" habe ich eigentlich nur bei ihm und bei sonst niemanden und liegt denke ich auch daran, dass mich diese Person wirklich schon sehr verletzt und im Stich gelassen hat. Und dass er mir nun "egal" ist und kein Hassgefühl mehr da ist, liegt denke ich schon daran, dass ich die Situation verarbeitet und "verdaut" habe.

Ich denke tatsächlich, dass noch zu viele Gefühle im Spiel sind, wenn man eine Person tatsächlich hasst. Hass ist ja selbst auch ein sehr starkes Gefühl und man fühlt ja auch nicht grundlos Hass. Stattdessen muss dafür durchaus schon sehr viel vorgefallen sein und meistens hasst man eine Person ja deshalb, weil sie einen sehr verletzt hat und weil sie einem weh getan hat. Man verspürt Hass auf eine Person, wenn sie einem etwas angetan hat. Dabei ist es ja auch normal, dass sich dann eben Hass entwickelt. Je mehr Gefühle man nämlich für eine Person hat und je mehr man eine Person liebt, desto mehr schmerzt es ja auch, wenn sie einen betrügt oder wenn sie einem etwas anderen Schlimmes antut. Die Enttäuschung ist umso größer, je wichtiger einem die Person ist. Und wenn man jemanden über alles liebt, die Person jedoch einen enorm verletzt, dann kann es gut sein, dass man die Person auch anfängt zu hassen.

Ich denke, dass es keinem Menschen gleichgültig ist, wenn man von der Person verletzt wird, die man über alles liebt. So etwas kann einem nicht egal sein, wenn man eben sehr starke Gefühle für die Person hat. Stattdessen ist es völlig normal, dass so etwas einfach unglaublich weh tut. Man hätte nicht mit so einem Verhalten gerechnet und es tut einem sehr weh, dass die Person scheinbar nicht das gleiche für einen fühlt, wie man für sie. Von daher hasst man diese Person dann sicherlich auch erst einmal. Wenn man so verletzt ist, dass man die Person nicht mehr weiter lieben kann, dann kann es einem ja auch nicht egal sein, was sie einem angetan hat. Von daher kommt dann schnell Hass auf und man verspürt Wut, dass die Person sich so verhalten hat.

Gleichgültig kann einem eine Person nur dann sein, wenn man den Hass überwunden hat und wenn man rein gar nichts mehr für die Person empfindet. Solange man die Person hasst, dann ist man einfach verletzt und würde sich insgeheim wünschen, dass alles anders verlaufen wäre. Man ist einfach noch sehr enttäuscht über den Verlauf der Dinge und vielleicht hasst man die Person dann ja auch dafür, dass man noch Gefühle für sie hat, obwohl sie einen so verletzt hat. Von daher wird dieser Hass wohl nur dann weggehen, wenn man wirklich ganz über die Person hinweg ist. Dann, wenn sie einem wirklich völlig gleichgültig ist, dann hat man erst komplett mit der Beziehung abgeschlossen und ich denke, dass man auch erst dann so richtig bereit für eine neue Beziehung und eine neue Liebe ist. Solange man die alte Beziehung noch nicht richtig überwunden hat, schwirrt einem noch zu viel im Kopf herum und man ist nicht richtig frei, was eine neue Beziehung durchaus sehr belasten kann.