Was macht für euch ein gutes Bäckerbrot aus?

Ich backe meist mein Brot selber mit einer Brotbackmischung, die ich im Supermarkt kaufe. Ab und an kaufe ich auch schon mal ein Brot im Supermarkt oder auch mal beim Bäcker. Wobei mein Mann auch sofort schmecken kann, wenn das Brot vom Bäcker kommt. Aber immer leisten wir es uns nicht, weil ich beim selber Backen für ein 1500 Gramm Brot mit Stromverbrauch etwas mehr als ein Euro ausgeben muss. Im Supermarkt ein fertig gebackenes Brot in der Größe kostet ungefähr das doppelte und beim Bäcker zahle ich für ein 750 Gramm Brot schon mehr als 2 Euro.

Was aber macht für euch ein gutes Bäckerbrot aus? Oder schmeckt ihr den Unterschied nicht? Ist es euch Wert für ein Bäckerbrot so viel Geld auszugeben oder esst ihr auch Brot aus dem Supermarkt oder per Brotmischung selber gebacken?

Eben beim Bekannten schlau gemacht, welcher selbst Bäcker ist. Wenn es richtiges Bäckerbrot ist, also nicht nur Backmischung oder Backling (wir nur noch gebacken, aber nicht zubereitet), dann „lebt“ das Brot bevor es in den Ofen kommt. Besonders Sauerteigbrote haben viel Eigenleben, welches aber dazu beiträgt es geschmacklich und vom Mundgefühl her feiner zu machen, als Supermarktbrot.

Aber auch der Bäckerei Backofen und einige Umstände, über die mein Bekannter nur sagte „Berufsgeheimnis“ scheinen in den besseren Geschmack mit rein zuspielen. Der höhere Preis hat wohl in erster Hinsicht damit zu tun, das in einem traditionell hergestellten Brot erstaunlich viel Handarbeit steckt, trotz Knetkessel u.ä.

Selbst backe ich mein Brot zusammen mit meinen Eltern, so das wir da immer frisches Brot haben, über dessen Zusammensetzung wir genau Bescheid wissen (zwei von Allergien geplagte Leute in der Familie) und wenn es mir nach anderen Brot gelüstet, nun, ich habe das diesen guten Freund . (Und bei dem bekomme ich zudem auch noch Kuchen, Torten und feines Gebäck.)

Ich kaufe selten Brot beim Bäcker, auch wenn sich eine Bäckerei nur wenige Schritte von meiner Wohnung entfernt befindet. Offen gestanden ist mir das Brot da aber immer zu teuer, so dass ich lieber darauf verzichte. Ich kaufe Brot dann eigentlich immer beim Discounter, also nicht das abgepackte sondern das aus dem Backautomaten. Das ist wesentlich günstiger, schmeckt wie frisch gebacken und ist eben auch sehr lecker.

Ich merke da geschmacklich keinen Unterschied zum Brot vom Bäcker. Meine Mutter kauft Brot immer beim Bäcker und wenn ich bei meinen Eltern zu Besuch bin, dann esse ich das dort auch immer mal. Ich finde das aber nicht unbedingt besser als das Brot vom Backautomaten, so dass ich es nicht einsehe, da mehr Geld auszugeben, als für mich notwendig ist.

Ich finde Brot aus Teiglingen ebenso unangenehm wie aus Backmischungen. Fangen wir mal beim Discounter an. Die Kruste ist entweder hart und trocken oder kaum vorhanden. An der Krume sieht man sofort, dass das Brot nicht richtig ausgebacken ist. Die ist nicht elastisch und locker sondern gummiartig. Außerdem klumpt sie beim Kauen und klebt am Gaumen.

Deshalb finde ich schon das frische Brot unangenehm. Dazu kommt die kurze Teigführung mit Säuerungsmitteln und Enzymen. Ein gereifter Teig, in dem Hefe oder echter Sauerteig arbeiten konnte, schmeckt ganz andere und bietet ein vielschichtigeres Aroma. Bei der Backmischung ist es nicht anders.

Und dann kommen ja noch die nächsten Tage. Ein gutes Brot hält fast eine Woche. Ein Brot aus dem Aufbackautomaten oder aus einer Backmischung ist am zweiten Tag noch unangenehmer, am dritten Tag ist es nahezu ungenießbar. Ich mache einen großen Bogen darum, weil ich Essen genießen möchte. Entweder gehe ich zum traditionellen Bäcker, der auf Mischungen verzichten, oder ich backe mit eigenem Sauerteig oder mit Hefe und langer Teigführung selbst.

Ganze Brote kaufe ich eigentlich nur für feierliche Anlässe mit vielen Gästen. Im Alltag schaffen mein Freund und ich es nicht, ein ganzes Brot aufzuessen, bevor es schimmelt oder trocken wird - es sei denn, man friert die Hälfte vorneweg ein. Dann brauche ich aber auch nicht wirklich frisches Brot zu kaufen, sondern dann tut es auch günstigere Backware aus dem Supermarktregal oder vom Discounter.

Ich kenne mich auch nicht gut genug mit dem Bäckerei-Fachwissen aus, um den Unterschied zwischen einem guten Bäckerbrot und Billigware zu definieren. Für mich zählen in erster Linie der Geschmack und natürlich auch die Zutaten. Wenn ich schon viel Geld für ein Brot von der Bäckerei ausgebe, dann sollte es sich auch um eine besondere Sorte handeln, die man sonst nicht überall findet - also zum Beispiel ein Oliven-Paprika-Feta-Ciabatta.

Auch möchte ich, dass die Konsistenz außen schön knusprig und innen fluffig-weich ist und dass der Teig einen tollen aromatischen Geschmack hat. Wenn diese Kriterien aber auch durch ein Brot vom Supermarkt erfüllt werden, habe ich kein Problem, auf dieses zurückzugreifen - zumal es Geld spart.