Wahrheit der Sprache beim DFB

Ich habe mich hier im Forum immer mal wieder auch darüber ausgelassen, dass ich schon das Gefühl habe, dass beim DFB durchaus "ewig gestrige" und reaktionäre Funktionäre beschäftigt sind, welche Bekenntnisse für Toleranz und gegen Rassismus eher für "dem Zeitgeist geschuldete Lippenbekenntnisse" halten. Wobei hier natürlich explizit NICHT der gesamte DFB gemeint ist.

Auch glaube ich, dass hier sehr fragwürdige Personen auf unteren Ebenen beschäftigt sein können, welche politisch evtl. fragwürdige Einstellungen hegen, welche eben genau dem Widersprechen, wofür der DFB sich nach Außen hin positioniert.

Gerade z.B. beim Thema Homophobie und Sexismus gibt es ja auch immer wieder fortschrittliche Stellungnahmen und Bekenntnisse. Man denke nur mal an die Reaktionen nach Hitzelsbergers outing.

Aber es bleibt dabei: die Sprache ist verräterisch. Jetzt hatte sich der DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock nach der Ankunft der deutschen Fußballnationalmannschaft in Brasilien zum Empfang vor Ort geäußert und begeistert festgestellt: "Wir sind freundlich begrüßt worden. Von Menschen, Frauen und Kindern." Wichtig ist hier die Bemerkung, dass nicht nur die Menschen freundlich waren, sondern auch die Frauen und Kinder!

Solche "Dinge" passieren nicht einfach so. Viel mehr spiegelt es durchaus das wieder, was der Sprecher an "privaten" Vorstellungen hat. Es ist schlicht und ergreifend traurig, auch wenn das Handelsblatt dieses Zitat hier nur in eine Sammlung von "witzigen Zitaten" stellt. Oder aber haben solche "Versprecher" keine Bedeutung und deren Aussage auch keine Aussagekraft bzgl. dessen, der sie tätigt?

[Mod]

Das ist jetzt völlig übertrieben. Man kann jedem böse Absichten unterstellen, wenn man will, aber Sportler sind eben keine Medienprofis und ich bin auch nicht immer so sprachgewandt wie ich es gerne wäre.

Irgendwelche Aussagen, die auf die Schnelle zwischen Tür und Angel gemacht werden, sind eben oft etwas unlogisch und da würde ich mir nun keine Gedanken darum machen.

Man kann jedem böse Absichten unterstellen, wenn man will,

Aber darum würde es gar nicht gehen. Sondern lediglich darum, eine gemachte Aussage im Gesamtzusammenhang zu sehen. Und da lässt sich eben mache Aussage nicht "erklären". Sie steht für sich und mehr nicht!

aber Sportler sind eben keine Medienprofis

Helmut Sandrock aber schon! Als Generalsekretär des DFB ist er sich seiner Wirkung in den Medien sehr wohl bewusst und was genau den Umgang mit Medien angeht, sind genau solche Leute nicht nur geschult sondern auch von Beratern umgeben. Es ist auch nicht so, dass er bei seiner Ankunft darüber überrascht gewesen sein kann, dass Journalisten anwesend waren. Sein Fehler wird gewesen sein, tatsächlich unreflektiert das wiedergegeben zu haben, was ihn umtreibt bzw. wie er - als Privatperson - die Welt sieht.

und ich bin auch nicht immer so sprachgewandt wie ich es gerne wäre.

Das Problem ist ja, dass die "Sprachgewandtheit" nur hilft, hier Formulierungen zu finden, welche die eigene Sicht verdecken. Hier also wurde schlich schonungslos gesagt, wie gedacht wird.

Irgendwelche Aussagen, die auf die Schnelle zwischen Tür und Angel gemacht werden, sind eben oft etwas unlogisch

Wenn also jemand zwischen Tür und Angel sexistische oder rassistische Äußerungen von sich gibt, dann hat dies nichts mit der Weltsicht des Sprechers zu tun? Oder es kann einem so "rausrutschen", ohne dass man da wirklich so denkt? Das ist nun wirklich weit hergeholt. Oder - um persönlich zu werden - wann war es bei dir zuletzt, dass du frauenfeindliche Äußerungen von dir gegeben hast?

und da würde ich mir nun keine Gedanken darum machen.

Es geht letztlich nicht um den einen Satz - der mir aber auch reichen würde, um mir "Gedanken" zu machen. Es ist aber die Folge von Verfehlungen im Entscheiderkreis des DFB die aus meiner Sicht sehr wohl erschreckend und besorgniserregend sind und das Wesen der Clique widerspiegeln.