Erlaubt, auf dem Erdbeerfeld beim Pflücken zu naschen?

Ich wollte schon immer gerne einmal Erdbeeren auf dem Feld pflücken gehen. Ich habe das in meiner Kindheit bereits einmal gemacht, wobei das nun auch schon sehr lange her ist, so dass ich das gerne einmal wieder machen wollte. Ich stelle es mir schön vor, selbst auf dem Feld sein zu können und sich selbst Erdbeeren auszusuchen. Allerdings frage ich mich nun, ob es erlaubt ist, beim Pflücken auch immer wieder Erdbeeren gleich zu essen, bevor man diese bezahlt. Immerhin ist es ja so, dass man bei uns wirklich sehr viel für das Pflücken bezahlen muss, beziehungsweise der Preis pro Kilogramm ist wesentlich höher, als der im Supermarkt. Von daher denke ich mir, dass da sicherlich der Preis für das Naschen inbegriffen ist.

Eine Freundin meinte jedoch zu mir, das Naschen sei nicht erlaubt und man dürfte die Erdbeeren dann erst essen, nachdem man sie auch gezahlt hätte. Das erscheint mir zwar logisch, wobei ich mich dann frage, weshalb die Erdbeeren dann so viel teurer sind als im Supermarkt, wenn man sie auch noch selbst pflücken muss. Abgesehen davon sehe ich im Fernsehen oder auf Fotos eigentlich immer Leute, die direkt auf dem Erdbeerfeld auch essen. Ich denke, dass es auch wirklich schwer sein könnte, da zu widerstehen und zu warten, bis man mit dem Pflücken fertig ist.

Ist es erlaubt, auf dem Erdbeerfeld beim Pflücken auch zu naschen weil das im Preis inbegriffen ist oder muss man die gepflückten Erdbeeren erst bezahlen, um sie essen zu können?

Ich vermute mal, dass das von Anbieter zu Anbieter möglicherweise unterschiedlich geregelt wird. Schließlich wird kaum ein einziger Landwirt alle Felder zum Selbstpflücken alleine betreiben.

Vor dem Betreten des Feldes würde ich mir noch mal ausdrücklich erklären lassen, was auf dem jeweiligen Feld erlaubt ist, und was nicht. Was hilft es schließlich, wenn auf zehn anderen Feldern das Naschen erlaubt ist und genau auf diesem ausgerechnet nicht? Und wenn es verboten ist, würde ich mich tunlichst daran halten.

Wenn man feststellt, dass Erdbeeren aus dem Laden preiswerter sind, als selbst gepflückt, dann sollte man sich eben überlegen, ob es einem die Arbeit wert ist, selbst zu pflücken.

Ich gehe fast jedes Jahr mehrmals Erdbeeren pflücken, wenn das Wetter mitspielt. Bei uns gibt es einen Erdbeerhof, der das perfekte Ziel für einen gemütlichen Fahrradausflug, deshalb bietet sich das an.

Zu den Erdbeerfeldern gehört dort ein Verkaufsstand, in dem die gepflückten Erdbeeren gewogen und bezahlt werden und dort geht man auch hin bevor man mit dem Pflücken beginnt, um seinen mitgebrachten Korb oder andere Gefäße abwiegen zu lassen und dann eine Gutschrift zu bekommen. Damit man also später wirklich nur das Gewicht der Erdbeeren bezahlt und nicht auch noch sein eigenes Gefäß. Es ist dort völlig üblich, dass irgendjemand einen Witz nach dem Motto "muss ich mich auch auf die Waage stellen?" macht und damit natürlich auf die Erdbeeren anspielt, die er gleich beim Pflücken essen wird. Wenn das verboten wäre würden die Verkäufer spätestens dann etwas sagen und nicht mitlachen, oder?

Ich frage mich auch eh, wie man das überhaupt verbieten wollte. Bei uns sind ein, zwei Leute, die zum Hof gehören, an den Feldern und die sind im Verkaufsstand damit beschäftigt die Kunden zu bedienen. Und dann sind die Felder wie gesagt ein beliebtes Ausflugsziel, vor allem auch für Familien mit Kindern. Erwachsene würden Verbote verstehen und sich vielleicht auch daran halten, aber wie will man einem Dreijährigen klar machen, dass er keine Erdbeere essen darf, obwohl alle Pflanzen damit voll hängen?

Da müsste man dann für jede Reihe einen Aufpasser abstellen, der den Leuten genau auf die Finger und den Mund schaut. Die wären erstens teurer als die Kosten für die Erdbeeren, die nebenbei gegessen werden, und zweitens hätte doch auch kaum jemand Lust unter diesen Umständen überhaupt Erdbeeren zu pflücken. Man würde sich also das eigene Geschäft kaputt machen.

Bei uns sind die Erdbeeren, die man selber pflückt übrigens nicht teurer als die schon gepflückten, das weiß ich,weil der selbe Anbieter einen Hofladen beliefert, in dem ich regelmäßig einkaufe. Mit den Erdbeeren im Supermarkt, kann man die aber natürlich nicht vergleichen. Die Erdbeeren aus dem Supermarkt kommen oft aus Gewächshäusern in Spanien und sind bei der Ernte noch gar nicht ganz reif, weil sie den Transport überstehen müssen.

Soweit ich es weiß, ist dies nicht erstattet. Es findet aber auch keine strenge Kontrolle statt. Ich denke selbst, dass man gegen eine oder zwei Erdbeeren nichts sagen sollte. Schließlich sollte man auch wissen, was man da pflückt. Jedoch finde ich den Preis echt saftig. Es kostet genau so viel, als wenn man sich schon die gepflückten kauft. Dabei kann man sich aber die leckersten aller Erdbeeren selbst aussuchen. Ich habe auch noch nie mitbekommen, dass jemand auf den Verzehr von Erdbeeren auf den Feld angesprochen wurde, meist bemerkt der eine Angestellte dies auch nicht, weil er eben auf den Verkauf von den Körben und den gepflückten Erdbeeren beschäftigt ist.

Ich esse auch auf dem Feld die ein oder andere Erdbeere. Natürlich sollte man nicht nur deswegen aufs Feld. Wenn man etwas kauft dürfte das gar kein Problem sein. Aber ich habe schon mal mitbekommen wie eine Familie gebeten wurde zu gehen, weil diese zu 6 einen kleinen Korb pflücken wollten. Das geht dann wohl nicht.

Soweit ich weiß regelt das jeder anders. Ich war auch schon auf Erdbeerfeldern zum Pflücken, wo das ausdrücklich erlaubt und gewünscht war. Die Bauern haben damit argumentiert, dass die Kunden ja wissen wollen, welche Qualität die Ware hat und wenn es nicht schmeckt, muss man auch nichts pflücken und kaufen. Es kann ja auch sein, dass die Erdbeeren nicht süß genug sind oder einem der Geschmack generell nicht zusagt. Muss man halt vom Bauern abhängig machen und zur Not nachfragen, wenn man nicht sicher ist.

Ist euch vielleicht schon einmal aufgefallen, dass Erdbeeren, die selber gepflückt werden, kaum billiger sind als gepflückte? Woran liegt das wohl? Immerhin fällt der Lohn für die Pflücker weg. Es ist doch wohl klar, dass jeder Landwirt den Verzehr auf dem Feld ebenso einpreist wie die Tatsache, dass Laien über den Acker Tümpeln, die unsauber ernten und Pflanzen beschädigen.

Bei mir in der Gegend sind selbst gepflückte Erdbeeren etwa halb so teuer wie schon gepflückte. Von daher denke ich, dass jeder Betreiber die Preise anders kalkuliert, und dass garantiert keiner verhungert, wenn sich die Gratis-Erntehelfer ein paar Erdbeeren zwischen die Kiemen schieben. Ich kenne auch Erdbeerfelder, bei denen es gar keine fertig gepflückten Erdbeeren gibt. Wer nicht die nötige Arbeitskraft einbringt, geht leer aus.

Und umgekehrt wurde ich sogar schon aktiv von der Häuschenbetreiberin zum Naschen aufgefordert, weil ich warten musste, bis wieder fremdgepflückte Erdbeeren nachgeliefert wurden. Man merkt auch, ich bin bequem und lasse lieber pflücken. Mehr als ein, zwei Kilo Erdbeeren im Jahr esse ich sowieso nicht.

Deswegen kann man wohl auch nicht sagen, ob Erdbeeren naschen pauschal erlaubt oder verboten ist, sondern dass das wohl der Feldbesitzer selber entscheiden kann. Ich persönlich finde, dass Naschen (in Maßen) zum selber Pflücken einfach dazugehört und dass der entstehende Schaden sich allein schon deswegen in Grenzen hält, weil kein normaler Mensch mehr als ein paar hundert Gramm verdrücken kann, bevor ihm schlecht wird, und dass die Schäden durch zertrampelte oder zerrupfte Pflanzen eher einen Faktor darstellen.

Ich würde mir also wohl ein anderes Feld suchen, wenn man mich, wenn ich einmal im Jahr mit meinem Eimerchen ankomme, streng ermahnen würde, ja keine Beere zu essen, die mir nicht gehört.

Für mich ist das ein klassischer Fall von "Ist eigentlich nicht erlaubt, macht aber trotzdem jeder". Natürlich kann es gar nicht legal sein, Ware aufzufuttern, die im Endeffekt nach Kilopreis bezahlt werden muss. Es lässt sich aber nun mal schwer kontrollieren, ob und wie viel die Pflücker auf dem Feld sich zwischendurch noch heimlich zwischen die Zähne schieben, wenn (wie in den meisten Fällen) lediglich ein Aufseher neben der Korbausgabe und Kasse steht und das Getümmel überwacht. Daher denke ich, dass der Preis für den Verlust durch Naschereien im Vorfeld abgeschätzt und auf die Kosten für das Pflücken aufgeschlagen wird, damit die Betreiber der Felder im Endeffekt doch noch einen Gewinn erzielen.

Ich selber habe natürlich auch schon die ein oder andere Erdbeere gekostet, aber ich bin schon so vernünftig, dass ich mir nicht gleich kiloweise Früchte einverleibe, bloß weil ich potentiell die Gelegenheit dazu hätte. Am Ende wäre mir vermutlich nur schlecht, ich hätte Durchfall und beim besten Willen nicht die geringste Lust, den 5-Kilo-Korb Erdbeeren, für den ich eigentlich zum Feld gefahren bin, überhaupt noch anzusehen. Noch dazu finde ich es irgendwie unanständig, mehr als eine kleine Kostprobe zu nehmen, da man damit rein formal Diebstahl begeht und mir das einfach unangenehm ist. Ich habe es nicht nötig und würde es auch nie wagen, im Supermarkt zu klauen. Wo liegt also der Unterschied zum Erdbeerfeld, abgesehen davon das man die Körbe selber befüllt, anstatt sie einfach fertig abzugreifen?