Mit Lebensmitteln eindecken, wenn man die Eltern besucht?

vom 24.06.2014, 23:16 Uhr

Eine Freundin von mir wohnt aufgrund ihres Studiums in einer WG, wobei sie etwa einmal im Monat ihre Eltern besucht, die in einer anderen Stadt wohnen. Auch wenn sie nur für ein Wochenende weg bleibt, nimmt sie dann immer einen riesigen Koffer mit. In diesen Koffer packt sie dann am Ende des Wochenendes immer Unmengen an Lebensmittel ein, die sie von den Eltern mitnimmt. Meistens handelt es sich dann um solche Sachen wie Nudeln, Reis, Saucen, aber auch Süßigkeiten. Sie sagt ihren Eltern dann immer, dass sie zu Hause kaum noch etwas zu essen hätte, wobei die Eltern ihr dann auch immer erlauben, sich Sachen mitzunehmen.

Als ich kurzzeitig in einer WG gewohnt habe, habe ich mich ehrlich gesagt auch immer ganz gerne bei meinen Eltern mit Lebensmitteln eingedeckt, als ich sie besucht habe. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, den ganzen Kühlschrank auszurauben, wobei ich mir dann doch immer gerne zwei oder drei Sachen mitgenommen habe. Eine Tafel Schokolade und eine Packung Nudeln war da eigentlich immer dabei, wobei mir meine Mutter auch immer von selbst angeboten hat, etwas mitzunehmen. Das fand ich eigentlich auch immer gut, da ich zu der Zeit nicht besonders viel Geld zur Verfügung hatte und mein Geld dann auch nicht noch komplett für Lebensmittel ausgeben wollte.

Deckt ihr euch auch gerne bei euren Eltern mit Lebensmitteln ein, wenn ihr sie besucht oder sorgt ihr lieber für euch selbst?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Eigentlich sollte jeder, der Bafög bekommt und in einer WG wohnt, die ja so teuer auch nicht ist, dazu in der Lage sein, seine Lebensmittel selbst zu bezahlen. Aber das scheint nicht so zu sein. Denn außer deiner Freundin gibt es viele Studenten, die sich bei den Eltern zu Hause mit Lebensmittel eindecken, wenn sie einen Besuch Zuhause machen, wie du selbst es ja auch getan hast.

Wenn die Eltern nicht selbst sehr knapp mit Geld dran sind, machen sie das auch gerne und bedenken die Kinder mit allem Möglichen. Von deiner Freundin finde ich es nicht richtig, die Eltern so zu belügen. Ich glaube, dass sie ihr auch etwas an Lebensmittel mitgeben würden, wenn sie weniger auftragen würde. Ich hoffe, dass die Eltern die unverschämte Einstellung deiner Freundin noch merken und ihr nicht den ganzen Koffer voll mitgeben. Vielleicht haben sie es auch gemerkt und wollen einfach einer Diskussion aus dem Wege gehen. Schade, dass deine Freundin so veranlagt ist.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Bei mir war das eher umgekehrt. Obwohl ich früher Bafög bezogen habe und jetzt auch nebenher arbeite, habe ich als Studentin immer genug Geld, um mir eigene Lebensmittel zu kaufen. Früher als ich jedoch noch Kontakt zu meiner Mutter hatte, hatte die den "Zwang", mir trotzdem gefühlt den halben Supermarkt mitzugeben, weil ich angeblich sonst verhungere. Es war sehr harte Arbeit, meine Eltern dahingehend umzuerziehen, dass sie dieses Verhalten unterlassen sollen. Ich finde das einfach nervig und ich finde, man wird viel schneller selbstständig und nabelt sich auch schneller ab, wenn man so früh es geht für sich selbst sorgt, egal wie knapp das Geld dadurch ist.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich habe auch ,während meiner Ausbildung Bafög bezogen und allein gewohnt. Nebenbei habe ich gearbeitet, um mein Geld ein bisschen aufzustocken. Ich kann die Einstellung, sich bei seinen Eltern mit Lebensmitteln einzudecken überhaupt nicht verstehen. Irgendwann muss man auch anfangen für sich selbst zu sorgen und zu lernen mit Geld vernünftig umzugehen. Zudem sollte es kein Problem darstellen, sich genügend essen zu kaufen, denn wenn man nicht gerade die teuersten Markenprodukte holt, kommt man mit dem Geld auch gut zurecht, welches einem zur Verfügung steht. Sollte man nicht reichen, dann muss man wohl oder übel dafür arbeiten gehen. Das Leben ist kein Wunschkonzert.

Wenn die Eltern von sich aus anbieten, etwas mitzunehmen, oder einem einfach etwas mitgeben, ist das schon in Ordnung. Ich denke, manche Eltern fühlen sich dann auch selbst besser und wollen ihrem Kind was gutes tun, da sie wissen dass das Geld knapp ist mitunter. Sich aber in gewisser Weise Essen zu erbetteln, oder zu ergaunern, mal extrem ausgedrückt, finde ich absolut nicht in Ordnung. Wenn man zurecht kommt, dann muss man nicht noch von anderen etwas nehmen. Wenn die Eltern dahinter kommen, werden sich sicherlich auch enttäuscht sein. Und wenn man dann vielleicht mal wirklich darauf angewiesen ist, werden sie im schlimmsten Fall der Aussage keinen Glauben schenken und dann steht man wirklich alleine da.

» scorpion24 » Beiträge: 207 » Talkpoints: 4,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Meine Eltern decken mich gerne mit Lebensmitteln ein, allerdings in meinem Fall, weil ich derzeit im Ausland arbeite. Da vermisst man deutsche Produkte hin und wieder, daher wollen sie mir immer ganz viel mitgeben, wenn ich zu Besuch bin, was halt in den Koffer passt. Aber das tun sie sehr gerne und ich tue es nicht, weil ich unbedingt Geld sparen will, sondern weil ich diese landestypischen und regionalen Sachen eben nicht woanders kaufen kann.

Als ich in Deutschland in eine andere Stadt zog, wollten sie mir bei Besuchen auch immer gerne etwas mitgeben. Da habe ich dann eher spezielle Sachen genommen, zum Beispiel eine regionale Marke für Mineralwasser. Und Süßigkeiten. Ich denke nicht, dass es meinen Eltern etwas ausmachen würde, auch wenn ich den halben Kühlschrank leeren würde, aber das muss jetzt nicht sein. Ich verdiene ein gutes Gehalt. Kann mir aber gut vorstellen, dass man bei einem Bafög-Verdienst noch mehr von den Eltern angeboten bekommt, so in Richtung "Du bekommst ja nicht viel, nimm doch ruhig noch was mit!".

Da käme ich mir jetzt nicht wie ein Schnorrer vor, solange es angeboten wird. Aber einfach Sachen mitzunehmen, nur um sie nicht selbst kaufen zu müssen, da käme ich mir dann schon etwas seltsam vor. Sieht ja dann so aus, als könne man nicht für sich selbst sorgen.

» Schneeblume » Beiträge: 3095 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Lebensmittel, die man einfach im nächsten Geschäft kaufen kann, habe ich nie von meinen Eltern mitgenommen. In so einem Fall hätten mir meine Eltern wohl auch einfach Geld gegeben, damit ich mir die Sachen kaufen kann und sie nicht durch die Gegend schleppen muss. Ich hatte als Studentin eine ganze Zeit lang nämlich kein Auto und musste deshalb immer den Zug nehmen, wenn ich meine Familie besuchen wollte.

Was ich allerdings öfters mitgenommen habe war Obst aus dem eigenen Garten oder selber gebackenen Kuchen. Ich konnte damals noch nicht so wirklich gut backen oder habe mich vielleicht auch einfach nicht dran getraut, deshalb war der Kuchen meiner Mutter schon ein Highlight. Und wenn ich im Ausland war habe ich auch immer Pakete mit den Lebensmitteln bekommen, die ich dort nicht kaufen konnte.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Das ist ein lustiges Thema, doch ich glaube die meisten Jugendlichen machen das zumindest wenn sie nur über ein mäßiges Einkommen verfügen. Ich sehe das bei unserem Großen (23). Er hat eine eigene Wohnung bei uns im Keller mit Küche, Bad etc. Wir jedoch besitzen eine kleine Speisekammer im Haus (höchst praktisch, denn da kann man viel lagern). Und wenn etwas fehlt wird es da dann stibitzt.

Ich selbst muss sagen habe das nie bei meinen Eltern gemacht, sondern eher bei meinen Großeltern. Die haben einem das dann aber auch regelrecht aufgezwungen und selbstgemachte Marmeladen etc waren immer lecker. Vermutlich dachten die dann ich könnte ja verhungern.

» Silverstar456 » Beiträge: 17 » Talkpoints: 2,18 »



Ich habe weder zu Studienzeiten noch anschließend die Vorräte zu Hause geplündert. Sicherlich habe ich immer mal das ein oder andere mitgenommen, aber im Großen und Ganzen habe ich mich selber versorgt. Muss aber auch gestehen mir war es auch zu lästig Nudeln und Co. durch die Gegend zu transportieren, wenn ich den Supermarkt 1 km weiter um die Ecke hab.

Allerdings habe ich immer gerne noch eine Extra-Portion Essen mitgenommen, wenn etwas über war, dann braucht ich mir das später nur noch warm machen und war für 1-2 Tage versorgt ohne kochen zu müssen. Manchmal hab ich auch noch was für den Tiefkühler mitgenommen. Da geht's dann aber tatsächlich eher um Speisen die ich mir selber nicht zubereite oder die eben deutlich besser schmecken, wenn meine Mutter sie kocht.

Da wir zu Hause auch noch einen Garten und Obstbäume haben nehme ich auch immer wieder sehr gerne etwas von dort mit. Frisches Obst oder Gemüse aus dem eigenen Garten schmeckt einfach am Besten. Genauso wie selbst eingekochtes Obst oder selbstgemachte Marmeladen.

Das ist für mich dann aber auch immer eher dieses Gefühl ein bisschen was von zu Hause mitzunehmen und meine Mutter freut sich auch immer ein wenig wenn ich etwas davon mitnehme. Sie ist dann auch immer ein bisschen stolz, das ihre "kleine" ja doch nicht auf alles von zu Hause verzichten möchte.

So macht mein Bruder das auch und ich finde das völlig in Ordnung und normal. Die Vorräte hat aber nie einer von uns geplündert.

» StarChild » Beiträge: 1405 » Talkpoints: 36,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Das erste Jahr nach meinem Auszug habe ich noch näher an meinem Elternhaus gewohnt. Da habe ich dann auch ab und zu mal in den Vorratsschrank geschaut. Aber ich habe dann nicht solche Dinge wie Nudeln oder Reis mitgenommen. Die kann man doch wirklich billig und bequem im nächsten Supermarkt kaufen.

Ich habe eher solche Dinge mitgenommen, die meine Mutter schon seit Jahren im Schrank stehen hatte und niemals verwenden würde. Dinge, die man nicht jeden Tag kauft, beim Einkaufen immer vergisst oder die ich noch nie ausprobiert hatte. Also eher Außergewöhnliches. So hatten dann auch alle etwas davon. Meine Mutter war das Zeug los, das nur Platz wegnahm.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Nach meinem Auszug aus dem Elternhaus wurde ich durchaus auch mit Lebensmittel ausstaffiert. Das lag allerdings auch eher daran, dass wir selbst ein wenig Landwirtschaft hatten und auch selbst geschlachtet wurde. So sind wir immer wieder mal in den Genuss von eigenen Kartoffeln oder von hausgeschlachteter Wurst gekommen, wobei ich letzteres gar nicht mehr oder nur in sehr kleinen Mengen esse.

Was auch immer mal vorkommt, ist, dass nach Feierlichkeiten einiges an den zubereiteten Speisen übrig geblieben ist und ich daher dann etwas einpacken und mitnehmen soll. Da ich jedoch etwas weiter weg von meinem Elternhaus wohne, ist das aufgrund der Entfernung insbesondere bei leicht verderblichen Nahrungsmittel eher schlecht und speziell Kühltaschen zu verwenden, daran hat nie einer gedacht. Ich habe allerdings auch nie damit gerechnet, dass ich dann noch etwas mitnehmen soll.

Basics wie Nudeln, Reis und Konsorten habe ich allerdings immer selbst gekauft und ich denke, dass ein Haushalt ja auch eher für sich einkauft und weniger für andere Personen. Verstehen kann ich es allerdings schon bei Personen, die nicht so viel Geld haben und dennoch nicht mehr bei den Eltern/ Elternteilen wohnen können und da hin und wieder etwas mit bekommen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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