Als Mieter Urlaub machen - dem Vermieter Bescheid sagen?

Ich habe neulich gehört, dass man unbedingt dem Vermieter Bescheid sagen muss, wenn man mehr als einen Tag die Wohnung verlässt und Urlaub macht. Denn der Vermieter muss die Möglichkeit haben auch im Notfall in die Wohnung zu kommen und muss einen Ansprechpartner haben, wo er den Schlüssel der Wohnung bekommen kann. Es soll sogar Vermieter geben, die auf den Schlüssel bestehen. Aber das ist wohl, denke ich, nicht rechtens.

Sollte man wirklich dem Vermieter Bescheid geben oder reicht es, wenn man jemanden, dem man vertraut, den Schlüssel gibt, der dann nach dem Rechten schaut und Briefkasten leert usw.? Muss man dem Vermieter dann die Telefonnummer der vertrauten Person nennen? Woran denkt ihr, bevor ihr Urlaub macht oder verdrückt ihr euch ohne jemanden in eurer Umgebung Bescheid zu sagen und hofft, dass in der Wohnung nichts passiert?

Ich habe neulich gehört, dass man unbedingt dem Vermieter Bescheid sagen muss, wenn man mehr als einen Tag die Wohnung verlässt und Urlaub macht.

Das ist genauso zwingend, wie man vor einem Urlaub unbedingt seinem Friseur davon berichten muss, wie man den Liebesakt am liebsten hat. Wieso sollte man dem "Vermieter" hier "aufklären" müssen? Was, wenn der Vermieter eine große Immobilienverwaltung ist? Geht man da genau so vor, wie wenn der Vermieter mit im Haus wohnt? Und wie kommt man darauf, dass man bei einem Tag Abwesenheit hier jemanden informieren muss?

Ich kenne das von früher sogar so, dass ich am Freitagabend spontan noch das ganze Wochenende bis hin zum Montag "auswärts" verbracht hatte. Allerdings wusste ich nicht, dass das passieren würde, als ich am Freitag die Wohnung verlassen hatte. So eine "Pflicht" wäre also gar nicht durchführbar, weil es lebensfremd wäre. Außerdem: ist ein Ausflug über mehrere Tage schon ein Urlaub? Wie ist es mit Geschäftsreisen, bei denen man auch nicht wissen muss, wann diese enden?

Denn der Vermieter muss die Möglichkeit haben auch im Notfall in die Wohnung zu kommen und muss einen Ansprechpartner haben, wo er den Schlüssel der Wohnung bekommen kann.

Im "Notfall" muss die Feuerwehr die Möglichkeit haben, sich Zutritt zur Wohnung zu verschaffen. Und die Feuerwehr hat hier Möglichkeiten, von denen der Vermieter sicher nur träumen kann. Ansonsten stelle ich mir gerade den Notfall vor, bei dem z.B. ein Vermieter unbedingt in die Wohnung muss, während der Mieter nicht da ist. Klassisch wäre ja der Rohrbruch oder Feuer im Haus. Aber auch da wüsste ich nicht, wieso die Nachbarn zuerst den Vermieter rufen sollten, und nicht gleich eben die Feuerwehr?

Es soll sogar Vermieter geben, die auf den Schlüssel bestehen. Aber das ist wohl, denke ich, nicht rechtens.

Da hat schon das Grundgesetz einen Riegel vorgeschoben. Nur weil der Vermieter die Wohnung bezahlt hat, bedeutet es nicht, dass er noch unbegrenzt Zugriff darauf hat. Es gilt auch bei Mietobjekten die Unverletzlichkeit der eigenen Wohnung. Wieso jetzt ein Schlüssel einbehalten werden soll, wäre mir unerklärlich!

Sollte man wirklich dem Vermieter Bescheid geben oder reicht es, wenn man jemanden, dem man vertraut, den Schlüssel gibt, der dann nach dem Rechten schaut und Briefkasten leert usw.?

Hat man Nachbarn und Bekannte, die das machen, ist das eine feine Sache. Aber verpflichtet ist man dazu höchstens indirekt. Ist jetzt aber der Briefkasten z.B. voll, so muss die Post einfach nichts mehr zustellen! Daher ist man aus eigenem Interesse sicher "verpflichtet", den Briefkasten "frei" zu halten. Ansonsten gibt es nichts, was einen verpflichtet, "nach dem Rechten" zu schauen.

Muss man dem Vermieter dann die Telefonnummer der vertrauten Person nennen?

Natürlich muss man das nicht! Die vertraute Person würde übrigens sicher auch nicht wollen, dass hier wildfremde Menschen die Telefonnummer haben.

Woran denkt ihr, bevor ihr Urlaub macht oder verdrückt ihr euch ohne jemanden in eurer Umgebung Bescheid zu sagen und hofft, dass in der Wohnung nichts passiert?

Ich denke gerade darüber nach, was alles passieren könnte - und stelle mir die Frage, warum das nicht passieren kann, wenn man beim Einkaufen oder im Büro oder auf einer Feier ist. Es fällt mir nichts ein.

Also ich sage nur den Nachbarn was, die unter uns wohnen. Sie wissen wer den Schlüssel hat, falls doch mal Wasser von oben durchkommen sollte. Mein Vermieter wohnt rund 400 Kilometer von mir entfernt, das wäre total unsinnig, wenn er einen Schlüssel bekommen würde, während wir im Urlaub sind. Im Notfall wäre es auch nicht schnell genug hier, was eben diese vermeintliche Pflicht schon aushebelt. Zudem kann mich mein Vermieter, wenn dringende Dinge kurzfristig besprochen werden müssen, per Handy erreichen. Und mehr ist nicht nötig. Egal ob ich verreist bin oder nicht.

Man muss den Vermieter natürlich nicht Bescheid geben, unsere Hausvermieter würden uns den Vogel zeigen wenn wir Bescheid sagen würden. Es geht die auch nichts an wann wir da sind, und wann wir verreisen. Und nein du musst dem Vermieten natürlich nicht den Wohnungsschlüssel überlassen. Da hat er keine Handhabe für, auch wenn einige Vermieter gerne bei Abwesenheit schnüffeln gehen würden. Da wäre auch nur der einzige Grund weshalb er den Schlüssel haben will.

Also, ich gebe meinen Vermieter nicht Bescheid. Mir wurde mal von meinen alten Vermieter angeboten, dass ich entweder einen Menschen meines Vertrauens meinen Schlüssel gebe oder eben den Vermieter. Im Falle eines Notfalls, Wasserschaden oder Brand ist der Vermieter sowieso dazu aufgefordert, dass er den Schaden im Falle einer Nicht-Anwesenheit sofort behebt. Dies heißt im Umkehrschluss, dass das Schloss aufgebrochen wird. Den Urlaub werde ich also nicht anzeigen, auch nicht bei meinen Nachbarn. Es geht sie einfach mal gar nichts an.