Zeitersparnis durch Umzug: wie nutzt ihr eure neue Freizeit?

vom 23.06.2014, 23:12 Uhr

Seit ich vor wenigen Wochen umgezogen bin, habe ich deutlich mehr Zeit. Früher ist mir das natürlich schon auch aufgefallen, dass ich viel unterwegs bin, aber wirklich bemerkbar hat sich das für mich erst gemacht, als ich hierher gezogen bin und nicht mehr fahren musste. Früher hatte ich eine Strecke zur Universität, die je nach Verkehrslage 50-90 Minuten betrug. Man musste mit dem Bus zum Bahnhof fahren und hatte dort immer noch mit Wartezeiten zu rechnen, da der Bus nur dreimal die Stunde kam und natürlich nie so fuhr, dass man den Zug direkt bekommen hätte. Die öffentlichen Verkehrsmittel waren dauernd verspätet und das hat mich schon sehr mitgenommen. Bis zum Beginn meines Studiums habe ich öffentliche Verkehrsmittel eigentlich gar nicht benutzt und war daher dann erstmal erstaunt, wie viel Zeit dabei flöten geht, weil man einfach überall warten muss und die Verkehrsmittel natürlich auch immer riesen Umwege fahren und deutlich länger braucht, als mit dem Auto.

Nicht selten kam es vor, dass ein Zug dann einfach ausfiel und ich noch länger warten musste und zu spät kam. Nach dem Zug musste ich dann nochmals mit dem Bus fahren und dann dort noch eine Strecke zu Fuß gehen, die etwa 15 Minuten beanspruchte. Das Ganze hat sich jeden Tag immer sehr gezogen für mich, weil mir die Wartezeiten doch sehr auf die Nerven gegangen sind und ich das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln einfach nicht besonders angenehm empfunden habe. Auch hat man teilweise zwischen den Vorlesungen einige Stunden frei, in denen man nichts machen kann. Wirklich lernen kann man aufgrund des Lärmpegels eher weniger, die Mensa ist nicht in der Nähe des Instituts und die Bibliothek auch nicht. So saß man die Stunden teilweise dann eben immer nur ab und langweilte sich oder las etwas.

Jetzt ist es so, dass ich mit dem Fahrrad 5 Minuten zur Universität brauche und einfach überrascht bin, wie ''lang'' mein Tag jetzt ist. Ich steht immer noch zur gewohnten Zeit auf und merke, dass ich noch jede Menge Zeit habe und kann so meist noch vor der Uni lernen. Die Freistunden zwischen den Vorlesungen und Praktika kann ich nun auch nutzen und ich bin immer sehr früh zu Hause. Erst jetzt merke ich so richtig, wie viel Zeit ich eigentlich mit der Pendelei vertrödelt habe und wie viel ich damit jetzt anfangen kann. Zeit ist in meinem Studiengang Mangelware, deswegen empfinde ich es auf jeden Fall als Erleichterung.

Wart ihr auch schon mal in der Situation, dass ihr nach einem Umzug eine Zeitersparnis hattet, weil der Weg zur Arbeitsstelle oder Universität kürzer war? Wie habt ihr es empfunden, dass ihr auf einmal deutlich mehr Zeit hattet und wie habt ihr diese genutzt? Wenn man nicht so viel zu lernen hat, kann man diese Zeit natürlich auch anderweitig verbringen und hat dann im Endeffekt vielleicht mehr Zeit für Freunde oder Familie. Wie war das bei euch? Würdet ihr einen Umzug für diese Zeitersparnis in Kauf nehmen oder ist euch das nicht so wichtig?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich habe mal den Job gewechselt, weil die Entfernung zu weit war. Ein Umzug kam damals nicht in Frage. Allerdings stimmten an dem Arbeitsplatz auch andere Dinge nicht und ich nahm die Entfernung nur für die offizielle Begründung der Kündigung.

Morgens hatte ich einen Arbeitsweg von um die 1,5 Stunden. Zum offiziellen Arbeitsbeginn waren es sogar zwei Stunden. Unser Vorgesetzter legte aber Wert darauf, dass wir früher anfingen. Dann fuhr der Zug nie passend und ich plante noch mit ein, dass der Zug ausfällt. Auf dem Rückweg musste ich oft auch noch mindestens eine halbe Stunde warten. Wenn ein Zug ausfiel, sogar noch länger. So war ich auch auf dem Rückweg locker mit 1,5 bis 2 Stunden unterwegs.

Ich habe zwar teilweise nur fünf bis sechs Stunden gearbeitet, da hielt sich das mit dem Arbeitsweg dann von den Stunden her im Rahmen. Ich hatte aber auch Tage, an denen ich von sieben bis sieben gearbeitet hatte, da fiel der Arbeitsweg schon ins Gewicht. Wobei ich hier meistens Glück mit dem Zug auf der Heimfahrt hatte und keine Stunde warten musste.

Solche Entfernungen würde ich zum Arbeiten nicht mehr zurück legen wollen. Mit dem Auto hielt sich das teilweise in Grenzen. Allerdings fuhr ich eine Strecke, auf der immer Stau ist. Ich persönlich empfinde Auto fahren allerdings als entspannend. Aber ein Auto muss eben auch erst mal finanziert werden.

Später hatte ich wesentlich kürzere Arbeitswege, was mir persönlich viel besser getan hat. Mein Leben bestand eine Zeit lang nicht mehr aus Aufstehen, zur Arbeit fahren, heim fahren und wieder ins Bett gehen. Ich hatte auf einmal auch ein wenig mehr Freizeit. Die ich durchaus genossen habe.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Ich hatte durchschnittliche Wege zur Arbeit von mindestens dreißig bis vierzig Minuten Fahrzeit mit dem Auto. Einmal bin ich für einen Job umgezogen, um nicht zu lang zur Arbeit fahren zu müssen, aber ich musste selbst dort etwas außerhalb wohnen, da die Wohnungen in der Innenstadt einer Großstadt viel zu teuer waren. So war mein Arbeitsweg trotzdem immer noch recht lang.

Wenn ich dann nach der Arbeit nach Hause kam, hatte ich kaum Zeit, um irgendwelche Dinge zu erledigen, wenn es zum Beispiel Behördengänge betraf oder man zur Post musste. Meist waren die Behörden schon geschlossen oder die Post auch. Und morgens waren diese meist noch gar nicht geöffnet oder der Weg dorthin hätte auch wieder etwas gedauert.

Meist musste ich mir dann für solche Dinge Urlaub nehmen oder sie jemand anderen erledigen lassen. Das war echt nervig. Hätte ich einen kürzeren Fahrtweg gehabt, hätte ich entweder länger schlafen können oder mich um meinen Kram kümmern können. Auch wäre es dann vielleicht nicht immer so spät geworden, wenn man den Haushalt machen wollte.

» YariXxX » Beiträge: 635 » Talkpoints: 21,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich habe mal den Job gewechselt und damit sind dann auch schlagartig zwei Stunden Autofahrt pro Tag weg gefallen. Morgens habe ich den Unterschied nicht wirklich gemerkt, weil ich kein Frühaufsteher bin und dann einfach länger geschlafen habe.

Abends war der Unterschied aber natürlich schon da und ich habe dann das ein oder andere erledigen können, für das ich vorher keine Zeit hatte. Es hat sich dann auch eher gelohnt noch etwas zu unternehmen, für das es früher zu spät gewesen wäre, weil zum Beispiel das Strandbad schon bald geschlossen hätte. Aber man gewöhnt sich natürlich sehr schnell daran, dass man mehr Zeit hat und nutzt sie dann auch nicht wirklich effektiver als früher.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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