Gewichtszunahme oder Gewichtsabnahme bei Liebeskummer
Bei mir war es eigentlich schon immer so, dass ich abgenommen habe, als ich Liebeskummer hatte. Wenn es mir nicht gut ging und es Probleme in der Beziehung gab, dann war mir auch nie nach Essen zumute. Ich hatte einfach keinen Appetit und habe auch gar nicht so ans Essen gedacht, da ich mit meinen Gedanken ganz woanders war. Von daher konnte es gut sein, dass ich dann auch etwas abgenommen habe.
In Filmen sieht man jedoch immer wieder, dass sich Frauen bei Liebeskummer mit einem riesigen Becher Eis vor dem Fernseher gemütlich machen. Generell sieht man dann immer wieder, dass Frauen sich mit Süßigkeiten trösten und Eis, Schokolade und Gummibärchen scheinen sind dabei wohl sehr beliebt. Oftmals ist es dann auch so, dass die Frauen vor lauter Liebeskummer einiges an Gewicht zulegen, wenn sie jeden Abend damit verbringen, sich den Bauch mit Süßigkeiten vollzuschlagen.
Nehmt ihr eher zu oder ab, wenn ihr Liebeskummer habt? Ändert sich euer Essverhalten dann überhaupt?
Ich habe damals nach der Trennung abgenommen - das war der einzige Trost für mich in dieser Zeit. Ich habe ein wenig Übergewicht, in der Trennungszeit sank jedoch mein Appetit und ich habe auf der Waage beobachtet, wie die Kilos verschwanden. Wie gesagt, ich habe diesen einzigen positiven Nebeneffekt gern gesehen. Naja, nun habe ich schon über ein Jahr einen neuen Freund, mit dem ich mich am Anfang sehr gehen lassen habe, das heißt wir haben sehr viel Süßigkeiten gegessen und immer dann, wenn wir Lust darauf hatten. Ende vom Lied ist, dass ich fast 10 kg zugenommen habe, die ich jetzt mühsam versuche, wieder verschwinden zu lassen.
Das was du beschreibst ist ja Frustessen. Es ist so, dass manche Menschen einfach sehr gute hormonelle Gefühle mit Essen verbinden. Sie empfinden Essen als unglaubliches Glücksgefühl und wenn sie traurig sind essen sie dann eben um wieder glücklich zu werden. Ich selber habe eigentlich nicht das Gefühl vermehrt essen zu müssen, wenn ich Probleme habe. Wenn ich im Stress bin, dann esse ich eigentlich sehr wenig und dann muss ich mich auch eher dazu zwingen. Wenn ich Probleme habe, gönne ich mir dann aber eher hochwertiges Essen, bereite mir selber aufwendiges Essen zu, damit ich mich daran erfreuen kann. Dennoch esse ich aber nicht mehr als sonst.
Ich denke, das ist von Mensch zu Mensch verschieden, man kann sicher nicht pauschal sagen, dass man abnimmt, wenn man Liebeskummer oder überhaupt Kummer hat. Ich habe Frauen in meinem Freundeskreis, die verlieren an Gewicht, wenn sie eine Trennung verarbeiten, aber genauso habe ich aber auch Freundinnen, die dann aus Frust mehr essen, als sie eigentlich müssten und dann an Gewicht zulegen.
Bei mir selber ist es so, dass ich eher abnehme. Ein Beispiel: Bevor ich mich im Frühjahr 2012 von meinem damaligen Freund getrennt hatte, hatte ich großen Kummer, wir hatten eine Beziehung, in der wir uns nur an den Wochenenden gesehen haben und erschwerend hinzu kam, dass er auch einen enorm großen Freiheitsdrang hatte. Dann hat er mich (wahrscheinlich) auch noch betrogen und ich wusste es schon vorher.
Das alles führte also schon vor der Trennung dazu, dass ich dieses "Kopfkino" hatte und ständig am Grübeln war und gelitten habe. Und durch diese ständige Arbeit des Gehirns, wenn man das mal so nennen kann, hatte ich dann auch abgenommen, bzw., war dann bei 54 kg angelangt, die ich trotz drei Mahlzeiten am Tag gehalten habe. Jetzt würde ich dabei zunehmen, aber damals hatte ich keine Probleme.
Was ich damit sagen will, ist, dass dieses "Kopfkino", das man oft auch bei Liebeskummer hat, auch dazu führen kann, dass man viele Kalorien verbrennt, das ist sogar wissenschaftlich erwiesen. Ergo - auch, wenn man normal isst, aber Kummer hat, kann es zu einer Gewichtsabnahme kommen. Ist man dagegen glücklich oder einfach nur zufrieden, beruhigt sich der Kopf auch wieder und es kann passieren, dass man wieder geringfügig zunimmt. So war es jedenfalls bei mir, nachdem ich mich getrennt hatte und es mir nach und nach wieder besser ging.
Hängt das nicht eher vom Menschen ab? Ich kenne Menschen, die haben gar keinen Appetit mehr, wenn sie traurig oder deprimiert sind und nehmen daher auch zwangsläufig ab. Andere Menschen neigen dann zu Frustfraß und nehmen dann eher zu. Es ist halt die Frage, ob diese Mechanismen abhängig vom Charakter oder von erlernten Verhaltensweisen sind. Dass man zunimmt oder abnimmt, wenn man die Kalorienbilanz überschreitet oder unterschreitet, sollte ja wohl logisch sein und nicht zur Debatte stehen.
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