Nachbarin stellt Hausflur immer mit Pflanzen voll

Wir sind erst kürzlich umgezogen und haben uns erst vor ein paar Wochen so richtig eingelebt. Nun ist uns vermehrt aufgefallen, dass unsere Nachbarin den Flur immer mit ihren Pflanzen zustellt und man kaum noch eine Möglichkeit hat durch den Hausflur zu kommen. Am Anfang dachten wir noch, dass es nur ab und zu vorkommen würde und unsere Nachbarin diese dort nur kurzweilig deponieren würde. Wie wir nun bemerken mussten ist dies definitiv nicht der Fall. Sie stellt ihre Pflanzen immer ganz bewusst in den Flur und mittlerweile sogar vor unsere Türe.

Wir haben bereits versucht mit unserer Nachbarin zu reden, doch diese lässt nicht so wirklich mit sich reden und beruht sich ständig auf ihr Recht, dass Sie dort schon seit 30 Jahren ihre Miete zahlen würde und macht was Sie möchte. Wir haben das Gespräch schon mehrere Male gesucht, bisher leider ohne großen Erfolg. Auch das Gespräch zu unserem Hausmeister hat bisher nicht viel gebracht, denn dieser rät uns immer nur zu einem weiteren Gespräch mit unserer Nachbarin.

Gibt es noch irgendwelche Möglichkeiten die wir bisher nicht in Betracht gezogen haben? Sollten wir es einfach darauf beruhen lassen und die Pflanzen weiter nur zur Seite stellen? Könnte es sein, dass die Frau einfach nur irgendeinen Groll gegen uns hegt oder könnte es einfach nur ein komischer Zwang sein?

Dass die Nachbarin so stur ist, wundert mich nicht. Da es immer so bei ihr war usw., dann wird das auch in Zukunft so bleiben, wird sie sich denken.

Allerdings, ich weiß nicht, inwieweit dies in dem Mietvertrag geregelt ist, steht in meinem Mietvertrag drin, dass man keine Sachen im Flur abstellen darf. Der Hausflur, das Treppenhaus usw. dienen als Fluchtweg und müssen stets und ständig frei gehalten werden.

Wenn die Gespräche, die man zur Nachbarin gesucht hat, nicht helfen, würde ich die Vermietung kontaktieren und alles schildern, auch die Gespräche mit der Nachbarin. Die Vermietung muss dann vermitteln, wenn man zwischenmenschlich von Nachbar zu Nachbar nicht weiterkommt.

Mit einem direkten Gespräch mit der Nachbarin kommt ihr offenbar nicht weiter. Es ist in meinen Augen nicht in Ordnung, wenn der Flur mit Pflanzen zugestellt wird, so dass ihr kaum noch daran vorbeikommt. Meines Wissens nach muss der Flur freigehalten werden, weil es ein Weg ist und keine Abstellkammer. Ich glaube übrigens nicht, dass sie irgendein Problem mit euch hat. Das wird wohl mehr der eigene Sturkopf sein, der sich da bemerkbar macht. Was sagen denn die anderen Nachbarn dazu, wenn es welche gibt? Ansonsten würde ich das ganze mal dem Vermieter selbst melden. Das klingt zwar so, als ob man auf Stress aus ist, aber so ist es nun mal nicht in Ordnung.

Es ist eine blöde Situation, weil man sich natürlich als "neuer Nachbar" nicht gleich den Zorn der alten Bewohner holen will. Aber wenn die Pflanzen tatsächlich so sehr stören, dass man den Konflikt auch austragen kann, dann kann man sich natürlich an den Vermieter wenden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass schon aus Brandschutzgründen (Fluchtwege müssen frei gehalten werden!) das Verstellen der Treppenhäuser nicht statthaft ist. Das kann sich später höchstens dadurch rächen, dass du natürlich dann auch keine Fahrräder, Schuhe oder Kinderwägen im Flur stehen lassen kannst.

Es gibt hier leider keine friedliche Lösung - außer du kannst dich mit der Nachbarin auf ein paar Stellen verständigen, wo sie Pflanzen hinstellen kann ohne dass sie stören. Geht das nicht, dann bleibt nur der Konflikt. Das kann dahingehend ausarten, dass du die Pflanzen einfach regelmäßig vor das Haus stellst. Ich gehe davon aus, dass sie nicht gewillt sein wird, diese regelmäßig wieder zurückzustellen. Das aber nur, wenn der Vermieter selbst nicht reagiert. Ansonsten gehst du das Risiko ein, selbst die Kündigung des Mietverhältnisses zu riskieren, weil du den Hausfrieden (durch eigene Aktionen) gefährdest.

Das Treppenhaus oder der Gemeinschaftsflur muss frei gehalten werden. Denn dieser ist Fluchtweg für alle Mitbewohner im Haus und da kann auch eine Pflanze, die beim normalem Treppensteigen nicht stört zum Verhängnis werden. Deswegen dürfen in einem Gemeinschaftstreppenhaus keine Pflanzen und auch keine Schuhe oder Schränke stehen.

Wenn der Vermieter da nichts macht, einfach die Feuerwehr anrufen und einfach melden. Vielleicht habt ihr ja einen Bekannten bei der Feuerwehr, der mal mit Uniform einfach mal bei der Nachbarin schellt und sagt, was Sache ist. Das hat bei einer Nachbarin bei mir geholfen. Ein Bekannter, der bei der freiwilligen Feuerwehr ist, hat der Nachbarin, die auch nicht einsichtig war, erklärt, was passieren kann und dass es verboten ist und schon waren die Pflanzen, die Schuhe und der Schrank weg.

Ich denke auch, dass ihr mit einem persönlichen Gespräch nichts erreichen werdet, wenn ihr das schon mehrfach erfolglos probiert habt. Fakt ist natürlich, dass ihr im Recht seid und die Nachbarin nicht, auch wenn sie noch so sehr betont, dass sie schon 30 Jahre dort die Miete bezahlt. Das berechtigt sie aber sicher nicht dazu, in einem Haus zu machen, was sie möchte. Das dürfte sie auch nicht, wenn ihr die Wohnung gehören würde. Ist denn ihr Vermieter gleichzeitig auch euer Vermieter oder hat sie einen anderen Vermieter? Auf jeden Fall würde ich mal den Vermieter der Frau anschreiben und die Lage schildern. Vielleicht sieht dieser eine Möglichkeit, der Frau die Rechtslage nahezubringen.

Natürlich ist das alles nicht gerade schön, wenn man erst kurze Zeit in dem Haus wohnt und direkt eine Nachbarin vergrault, weil man ja in der Regel doch ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn wünscht. Aber wenn die Nachbarin die Pflanzen sogar vor eure Tür stellt, dann würde bei mir der Spaß sicher aufhören, denn dann wird es richtig gefährlich, wenn man mal schnell aus der Wohnung heraus muss und über eine Pflanze stolpert. Die Idee von Diamante, der Feuerwehr Bescheid zu geben, finde ich sehr gut, wenn sonst alles keinen Erfolg bringt. Für die gute nachbarschaftliche Beziehung ist das natürlich nicht gerade förderlich, aber nur so lernt die Frau vielleicht, dass sie nicht alles machen kann, was ihr gefällt.

Leider hat, wie von euch schon richtig vermutet, kein Gespräch stattgefunden. Unsere Nachbarin war weder mit uns noch mit dem Eigentümer des Hauses bereit zu reden und hat die Pflanzen nicht aus dem Hausflur entfernt. Meiner Meinung nach wurde es sogar noch schlimmer oder es kam mir schlichtweg nur so vor. Es kam nun wie es kommen musste.

Letztes Wochenende sind wir erst sehr spät Abends nach Hause gekommen, weil wir auf einer Geburtstagsfeier eingeladen waren. Das Licht im Hausflur funktionierte nicht und wir mussten uns langsam einen Weg durch den Flur, die Treppen und Etagen bahnen. Es war so dunkel, dass wir nicht einmal unsere eigene Hand vor Augen sehen konnten, weil es auch stark bewölkt und regnerisch draußen war. Natürlich war es uns auch nicht möglich die ganzen Pflanzen zu erkennen, weshalb meine Verlobte über eine Pflanze stolperte, wegrutschte und mit dem Kopf gegen den Pflanzenkrug einer anderen Pflanze aufschlug.

Das Ende vom Lied war ein Einsatz mit Krankenwagen und eine Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus, weil meine Verlobte sich über starke Kopfschmerzen und Schwindelgefühl beklagte. Sie erlitt eine Platzwunde inklusive einer mittelschweren Gehirnerschütterung. Sie wurde gestern Morgen wieder entlassen. Unsere Nachbarin haben wir seitdem nicht mehr gesehen und nun überlegen wir, ob wir Anzeige erstatten sollen oder ein letztes Gespräch in Erwägung ziehen.

Warum geht deine Verlobte nicht hin und geht zu der Nachbarin und sagt ihr klipp und klar, dass sie Anzeige erstatten wird. Vielleicht hilft die reine Drohung schon irgendwas. Oder deine Verlobte schickt ein nettes Schreiben an den Vermieter. Sie musste ja auch den Unfallhergang darlegen, den Unfallbericht kann sie gegebenenfalls sogar hinzufügen oder dem Vermieter einfach den Unfallhergang und den Grund darlegen. Die Vermieter reagieren bei solchen Schreiben recht zügig, weil sie Angst vor einer Klage haben.

Wenn deine Verlobte einen Unfall durch die Pflanzen erlitten hat, wird nach Abrechnung des Krankenhauses mit der Krankenkasse diese sich bei deiner Verlobten melden, denn die gesamt anfallenden Kosten muss der Unfallverursacher tragen. Nach meinem Unfall bekam ich auch von der Krankenkasse einen Bogen zum Ausfüllen zugeschickt. Ferner sollte deine Verlobte Schmerzensgeld beantragen. Das geht natürlich nur über einen Rechtsanwalt.

Aber ganz davon abgesehen weiß ich nicht, wie viel Blumentöpfe im Flur stehen und wie groß der Flur ist. Als wir vor Jahren hier einzogen, standen auch Blumentöpfe in jeder Etage. Irgendwann haben wir dann auch nachgezogen. In der jeweiligen Ecke neben der Wohnungseingangstür stehen große Grünpflanzen, die niemanden stören, weil sie sehr viel Platz haben. Ferner ist die vordere Hausfront aus dicken Glaselementen von oben bis unten. So bekommen die Pflanzen Licht und gedeihen wunderbar.

Kommt man zur Haustür rein, kommen ein paar Stufen und der Wohnungseingang einer Familie, die statt Blumen ihre Schuhe dahin stellt. Das sieht echt schlimm aus im Gegensatz zu den anderen freundlichen Anblicken. Wenn die Pflanzen stören würden, wie bei dir, würden sie sofort weggestellt. So meine ich, kommt es immer darauf an, wo man die Pflanzen hinstellt, ob sie stören oder nur auflockernd und freundlich sind.

Das muss doch eigentlich frei bleiben, weil es ein Fluchtweg ist oder sein sollte in eurem Fall. Wenn die Nachbarin nicht hören mag, würde ich das Ganze noch mal beim Vermieter ansprechen, weil das ja auch gefährlich sein kann, wenn wirklich mal etwas sein sollte. Vielleicht hat dieser mehr Überzeugungskraft bei der Nachbarin. Ansonsten kann man ja nichts weiter machen.