Bestechungsgeld statt Asyl wirklich ein Anreiz?

vom 22.06.2014, 21:46 Uhr

Viele Menschen suchen in anderen Ländern Asyl, in der Regel aus verschiedenen Gründen. Die Asylanten und Asylsuchenden kosten die Länder viel Geld. Egal ob sie als Asylant anerkannt sind oder eben der Asylantrag noch läuft.

Laut Auskunft der australischen Regierung kostet sie ein Flüchtling, der ein befristet Visum hat im Jahr etwa 31.000 Euro. Aus diesem Grund wird schon seit ein paar Monate durch die australische Regierung lieber eine Art Bestechungsgeld an Asylsuchende gezahlt, wenn sie dafür in ihr Heimatland zurück kehren.

Flüchtlinge als Libyen erhalten knappe 7000 Euro und Flüchtlinge aus anderen Ländern weniger. So wird das Finanzsystem des Landes durchaus weniger belastet und die australische Regierung hat weniger Arbeit mit dem Flüchtlingsaufkommen.

Allerdings denke ich, Flüchtlinge haben ja in der Regel nicht grundlos ihr Heimatland verlassen. Die meisten Flüchtlinge haben in ihrem Heimatland viel Leid erfahren. Manche werden durch die Regierung ihres Heimatlandes verfolgt. Ist es für Asylanten wirklich ein Anreiz, für ein paar tausend Euro in ihr Heimatland zurück zu kehren? Sicherlich sind die Beträge in den Herkunftsändern viel Geld. Aber wiegt das Geld das Leid auf, welches die Asylsuchenden bei ihrer Heimkehr in ihr Heimatland erfahren dürften, wirklich auf?

» Fugasi » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,33 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Nun ich denke auch, dass die Asylanten nicht ohne Grund ihr Heimatland verlassen haben. Meist hat das Verlassen des Heimatlandes schon schwerwiegende Gründe, wie man den aktuellen Medien entnehmen kann. Natürlich müssen das nicht die Gründe sein, aber ich denke, dass das die Gründe sind, weshalb die meisten Asylanten ihr Heimatland verlassen wollen. Dass ein Asylant dem Land viel Geld kostet, wenn ­dieser eine Aufenthaltsgenehmigung ­beantrag oder schon besitzt, ist eigentlich klar. Aber, ich denke nicht, dass alle Asylanten auf Dauer so viel Geld kosten. Immer hin wird es auch Asylanten geben, die irgendwann eine Arbeitserlaubnis bekommen und Arbeiten gehen und desgleichen.

Nun im Grunde genommen wird es einem Asylanten nicht helfen, wenn er Geld geboten bekommt von einem Land, damit er wieder in sein Heimatland zurückkehrt. Vor allem wird das Geld dem Asylanten nicht helfen, wenn er aus schwerwiegenden Gründen nicht in sein Heimatland zurück kann oder will. Ich denke, dass es sicherlich einige Asylanten geben wird, die dankend das Geld von dem Staat annehmen und ein unglückliches Leben in ihrem Heimatland verbringen. Sicherlich werden es die Asylanten sein, die vorher in Armut gelebt haben und es nicht kennen, in deren Augen, so viel Geld zu besitzen. Auf jeden Fall, kann ich mir das so vorstellen.

Aber Asylanten, die nicht in ihr Heimatland zurück wollen oder können, werden das Geld sicherlich nicht annehmen. Die meisten Asylanten hoffen auf ein besseres Leben in einem anderen Land, wo dem Asylanten mehr geholfen wird und, wo es mehr Arbeitsstellen gibt. Was sollen die Asylanten mit dem Geld anfangen, wenn sie in ihrem Heimatland nicht zurück können oder wollen. Ich verstehe das ganze System nicht ganz.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Irgendwie finde ich das von der australischen Regierung schon ziemlich komisch. Es ist schon klar, dass ein Mensch, der in einem Land Asyl sucht, auch entsprechend teuer ist. Aber für den Menschen ist es doch mit dem Geld nicht getan. Meistens sind die Menschen doch deshalb auf der Flucht, weil das Leben in ihrem Heimatland für sie nicht sicher ist. Das wird doch auch nicht sicherer, wenn sie mit Geld wieder auf die Heimreise geschickt werden.

Ich kann mir auch vorstellen, dass die Menschen, die aufgrund von Gewalttaten auf der Flucht sind, das Geld nicht annehmen werden und mich würde mal eine Statistik interessieren, wie viele Menschen das Angebot der australischen Regierung angenommen und wie viele es ausgeschlagen haben. Aber schon das Angebot, dass sie so viel Geld bekommen, wenn sie nur wieder verschwinden, das zeigt ihnen doch schon, dass sie in dem Land nicht wirklich willkommen sind.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



In Australien landen ja viele Boote, vollgestopft mit Flüchtlingen aus allen möglichen Ländern. Da aber Australien diese Menschen nur ungerne aufnimmt, versuchen sie, die Menschen nach Papua-Neuguinea zu verfrachten oder nach Nauru, auf die Südseeinsel. Überall in der Welt sind die Flüchtlinge ungern gesehene Ankömmlinge. Es sind einfach zu viele.

Auf der Überfahrt aus ihrem Heimatland müssen sie viel erdulden und sind oft Monate unterwegs, in denen sie Schaden nehmen an Leib und Seele. Unterwegs müssen sie auf dem Weg nach Australien nicht nur Angst haben, in den hohen Wellen zu kentern, sondern dazu kommt noch die Angst, dass Sklavenhändler sie nach Thailand verschleppen und dort verkaufen. Die Verzweiflung der Menschen ist echt. Schon auf offenem Meer hat Australien versucht sie zu bewegen, in ein anderes Land einzureisen, aber ohne Erfolg.

Wenn man ihnen nun Geld bietet, werden diejenigen, die nicht in die Heimat zurück können, das bestimmt nicht annehmen, weil sie nicht können. Aber vielleicht sind einige dabei, die es annehmen und mit dem Geld dann versuchen, in einem anderen Land Aufnahme zu finden. Richtig finde ich diese Entscheidung, den Menschen Geld zu bieten, nicht. Aber eine vernünftige Lösung habe ich auch nicht.

Es müsste eine Weltkonferenz geben, auch mit den Staaten, aus denen viele Menschen fliehen. Es ist so sinnlos, dass ganze Volksgruppen versuchen, zu fliehen. Einige Länder werden irgendwann nicht mehr genug Menschen haben, denn die Bevölkerung da schrumpft. Dafür wissen dann die Länder, die die Menschen aufnehmen, langsam nicht mehr, wohin mit ihnen und wie sie die Flüchtlinge unterstützen können. Es fehlt nicht nur der Platz, auch das Geld.

Es sind nicht nur Menschen, die hochqualifiziert sind, sondern viele haben nicht einmal einen Schulabschluss. Wie wollen und können sie Arbeit finden? Eine unversiegbare Geldquelle hat kein Staat. Langsam fangen auch die in den Aufnahmeländern lebenden Menschen an zu meutern, weil der Flüchtlingsstrom nicht nachlässt. Deshalb meine ich, dass unbedingt daran gearbeitet werden muss, dass sich etwas ändert.

Wofür studieren Menschen Politik, wenn sie bei Bedarf nicht in der Lage sind, helfend einzugreifen. Es wird alles nur halbherzig gemacht und falsch. Später heißt es dann, hätten wir damals das richtig gesehen, dann … Nicht einmal die paar Staaten Europas können sich einigen, wie soll das dann erst überall besser werden?

Du sprichst von Bestechung. Wie kann man solche Menschen, die Angst um ihr Leben haben, bestechen wollen, in ihre Heimat zurückzukehren? Das ist reiner Hohn!

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich habe auch schon gehört, dass man in anderen Ländern nur mit einem Grundkapital einreisen darf. Ich sehe dass aber zwie gespalten. Wie du bereits sagtest diese Menschen verlassen ihr Land, weil sie gerade Spass daran haben, sondern in den meisten Fällen weil sie dort nicht mehr leben können oder wollen.

» Silverstar456 » Beiträge: 17 » Talkpoints: 2,18 »


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