Bei Ausbildungswahl von Gerüchten beeinflussen lassen

vom 22.06.2014, 18:46 Uhr

Die Enkeltochter meiner Großtante beendet demnächst ihr Schullaufbahn und möchte dann eine Ausbildung machen. Deshalb hat sie sich auch schon mehrfach fleißig beworben und durfte nun die letzte Woche mal in einer Bäckerei probe arbeiten und der Betrieb würde sie auch gerne als Auszubildende einstellen.

Nun hat die Enkeltochter meiner Großtante darüber auch im Freundes- und Bekanntenkreis gesprochen. Dort wurde dann Kritik laut. Bekannte erzählten, dass sie dort nicht mehr hingehen, weil sie falschen Wechselgeld zurück bekommen haben und eine andere Bekannte kannte jemand, die jemand kannte, die dort mal gearbeitet hat und die dort aufgehört hat, weil der Arbeitgeber ständig keinen Lohn bezahlt hat.

Nun ist die Enkeltochter meiner Großtante verunsichert. Ihr hat es in der Bäckerei eigentlich gefallen. Meine Großtante meinte auch schon zu ihr, dass seien ja alles nur Gerüchte, sie soll sich doch selber ein Bild machen. Leider wohnt meine Großtante zu weit von ihrer Enkeltochter entfernt und kann zu dem Betrieb gar nichts sagen.

Habt ihr euch bei der Wahl des Ausbildungsplatzes auch von Gerüchten beeinflussen lassen? Würdet ihr eher dem Betrieb eine Chance geben und euch selbst ein Bild machen oder hättet ihr zu große Sorge, dass ihr ständig euer Ausbildungsgehalt nicht bekommt oder ähnliches? Oder jucken euch so Gerüchte gar nicht?

» Fugasi » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,33 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Diese Gerüchte würden mich nun nicht sonderlich interessieren. Gerade dann, wenn es um so viele Ecken geht, dass jemand einen kannte und der kannte wieder einen, der da mal gearbeitet hat, dann messe ich dem keine große Bedeutung bei. Wenn natürlich jemand der jetzigen Angestellten so etwas direkt sagen würde, dann wäre ich sicher vorsichtig.

Auch die Sache mit dem Wechselgeld finde ich eher kindisch, als dass sie für mich ein Grund wäre, dort nicht die Ausbildung anzufangen. Überall dort, wo Menschen arbeiten, kann es zu Fehlern kommen und es kann passieren, dass man im Stress falsches Wechselgeld zurück bekommt. Wenn man sich dann nicht sofort beschwert, sondern das als Grund ansieht, dort nicht mehr einzukaufen und anderen zu raten, die Ausbildung dort nicht zu machen, dann finde ich das kindisch.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich würde mich da gar nicht beeinflussen lassen. Natürlich kann es sein, dass die Gerüchte stimmen könnten, aber wenn es ihr dort gefallen hat, würde ich es auf einen Versuch ankommen lassen.

Zudem, was das Wechselgeld betrifft, kann es ja sein, dass sich da mal jemand vertan hat. Es kommt auch darauf an, wer solche Gerüchte in die Welt setzt und wenn der Betrieb wirklich so schlecht ist, hätten sie entweder schon geschlossen, oder mehrere Leute würde Kritik äußern. Auch wegen dem Lehrlingsgeld würde ich mir erstmal keine Sorgen machen. Selbst wenn der Fall eintreten sollte, dass es nicht gezahlt wird, kann man dagegen zur Not rechtlich vorgehen.

Ich denke gerade in der heutigen Zeit hat auch nicht jeder das Glück einen Ausbildungsplatz zu bekommen und diesen dann aufgrund von Gerüchten abzulehnen, ohne eigene Erfahrungen gemacht zu haben, halte ich nicht für sinnvoll. Schließlich hat man dann erstmal was und solange das Geld pünktlich kommt, kann man sich da auch irgendwie die zwei oder drei Jahre durchbeißen. Dann hat man die Ausbildung in der Tasche, etwas dazu gelernt und kann sich nach einem festen Arbeitsplatz umsehen.

» scorpion24 » Beiträge: 207 » Talkpoints: 4,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich bin der Meinung, dass man auf die Gerüchte nicht viel Wert legen sollte und sich in jeder Situation ein eigenes Bild von dem Geschehen machen sollte. Wenn ich schon höre, dass eine Person jemand kannte, der jemand kannte und der wiederum jemand kannte, dann würde ich vor allem die Glaubwürdigkeit an der Aussage bemängeln. Leider ist es nun mal so, dass viele Leute auf das Hörensagen etwas geben, weshalb auch Gerüchte entstehen. Aber meiner Meinung nach muss ein Gerücht nicht immer die Wahrheit enthalten. Vor allem habe ich die Erfahrungen sammeln dürfen, dass Gerüchte meist nur heiße Luft sind.

Mal ganz direkt auf das Thema bezogen, muss ich sagen, dass an den Gerüchten nicht unbedingt etwas Wahres dran sein muss. Dass man ein Kunde falsches Wechselgeld wiederbekommt, kann doch durchaus passieren. So etwas passiert einem Verkäufer oder einer Verkäuferin nicht nur in der Bäckerei. Mir ist es sogar schon passiert, dass ich falsches Wechselgeld in einem kleinen Supermarkt wiederbekommen habe. Wenn man es rechtzeitig bemerkt, ist es doch gar kein Problem. Dann spricht man den Kassierer oder die Kassiererin auf das Problem an und man bekommt sein richtiges Wechselgeld. Diese Aussage sehe ich nun nicht als Problem und wäre für mich auch kein Grund, um die Ausbildung in der Bäckerei nicht anzufangen.

Und, dass eine ehemalige Mitarbeiterin ihr Lohn eventuell nicht ausgezahlt bekommen hat, kann natürlich gut sein. Aber, wenn es so gewesen sein sollte, dann dürfte sich der Chef solch eine Aktion nicht bei jedem Angestellten leisten dürfen. Wenn der Chef nämlich solche Aktionen bei jeder seiner Angestellten durchzieht, dann wird der Chef irgendwann keine Mitarbeiter mehr haben. Ich denke, dass die Enkeltochter deiner Großtante ihre Ausbildung dort beginnen sollte, wenn sie die Chance dazu hat. Immer hin gibt es Ausbildungsstelle nicht, wie Sand am Meer. Und ein Versuch ist es Wert. Wenn die Engeltochter deiner Großtante es dort gefallen hat, dann wird es ihr vielleicht auch in der Zukunft dort gefallen. Sie wird ihre eigene Meinung sich bilden können und sollte nicht auf das Gerede anderer Leute hören.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Hinter jedem Gerücht steckt letztendlich möglicherweise auch ein Funken Wahrheit. Klar kann es immer mal sein, dass jemand schlecht über einen Betrieb redet, weil er vielleicht jemanden nicht mag der da arbeitet oder so. Aber wenn man aus mehreren Ecken negatives über ein Unternehmen hört, dann wäre ich da schon vorsichtig. Natürlich kann diese Befürchtung auch falsch sein, aber lieber man ist von Anfang an dann etwas skeptischer und vorsichtiger, als dass man die ganzen Signale einfach ignoriert und sich darauf einlässt.

Wenn man jetzt falsches Wechselgeld zurückbekommen hat ist das natürlich schon so eine Aussage, die ich getrost ignorieren würde. Für die Aushilfskräfte die dort sonst eingestellt sind, kann man ja nichts und eigentlich sagt das auch gar nichts über den Betrieb aus. Verzählen kann sich doch jeder nochmal und wenn man deswegen nicht mehr hingehen möchte, ist das halt so. Was den Lohn angeht, wäre ich vorsichtiger. Aber letzten Endes wird man vermutlich nie erfahren, wie viel Wahrheit in diesen Gerüchten steckt und wenn es ihr gefallen hat, sollte sie es einfach ausprobieren. Eine neue Stelle findet man in einer anderen Bäckerei sicherlich auch, falls es ihr doch nicht gefallen sollte.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich würde mich davon nicht beeinflussen lassen. Ich hätte es stattdessen vorgezogen, in diesem Unternehmen ein mehrtägiges Probearbeiten oder ein Praktikum zu absolvieren und dann hätte ich die Mitarbeiter dort persönlich gefragt. Die werden es ja wohl eher wissen, welche Vorteile und Nachteile der Beruf hat. Wenn man sich dann noch die dortige Azubine schnappt und ein Vertrauensverhältnis aufbaut, dann bekommt man alles aus erster Hand mit und nicht erst um zig Ecken. Solche direkten Quellen sind in meinen Augen viel zuverlässiger als irgendwelche Gerüchte.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Wenn ich etwas auf Gerüchte gegeben hätte, hätte ich meinen Ausbildungsplatz damals sicher nicht genommen. Mein Chef galt als extrem schwierig. In den letzten sechs Jahren hatte da niemand seine Ausbildung abgeschlossen, allein in dem Jahr war ich der siebte Versuch auf dem Platz.

Ich hätte es nicht besser treffen können. Die fachliche Ausbildung war super, nicht nur das Verkürzen wurde unterstützt, sondern auch im anschließenden Studium und danach konnte ich auf den Mann zählen. Wir sind heute noch befreundet, nachdem der Ärger, weil ich den Job nicht mehr machen konnte, sich verzogen hatte. Wäre ich gesund geblieben, hätte ich den Laden zu guten Konditionen übernehmen können.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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