Welche Pülverchen setzt ihr eurem Kompost zu?

Ich habe heute unseren Kompost gesiebt und bin dabei ins Grübeln gekommen. Bislang habe ich meinen Kompost immer nur mit dem angesetzt, was der Garten an Material abwarf. Beim Umschichten habe ich mich daran erinnert, dass meine Mutter früher immer ein weißes Pulver in die Kompostmiete eingestreut hatte. Sie sagte damals, dass es Kalk sei. Als Begründung für diesen Zusatzstoff führte meine Mutter damals an, dass das in ihrem Gartenratgeber so empfohlen wurde.

Im Baumarkt habe ich auch schon so genannten Kompostbeschleuniger gesehen. Dieses Produkt soll angeblich den Kompostierungsprozess beschleunigen und die Kompostqualität angeblich verbessern.

Unnötig zu erwähnen, dass auch ohne Zusätze der Kompost verrottet und Humus entsteht. Aber ich frage mich, welche Vorteile solche Pülverchen dem Kompost tatsächlich bringen. Oder gibt es bestimmte Voraussetzungen, unter denen man so etwas zusetzen muss? Habt ihr Vorteile dabei erkannt, solche Produkte zuzugeben, oder eher Nachteile? Nutzt ihr Fertigprodukte oder habt ihr gar ein bewährtes Familienrezept? Welche Tipps würdet ihr zu dem Ansetzen von Kompost geben? Und wie verändert sich die Qualität des Kompostes durch solche Zuschläge?

Wir hatten vom Vorbesitzer noch Schnellkompostierer im Schuppen. Das habe ich dann auch mal einfach bei uns auf den Kompost gegeben. Denn im ersten Jahr hatten wir wesentlich mehr Gartenabfall als wie ihn jetzt haben. Aber ob es nun den Vorgang beschleunigt hat, kann ich so nicht sagen. Denn mittlerweile haben wir auch Kaninchenmist mit im Komposthaufen, was den Prozess bis zur Humus reichen Erde dann eher verlangsamt.

Wobei ich der Meinung bin, dass solche Pulver eher dafür sorgen, dass die Gartenabfälle damit eben lockerer aufeinander liegen. Das ist dann für die Tierchen, die am Ende für den neuen Humus sorgen, wesentlich besser, weil sie sich einfacher durch die Schichten bewegen können. Da aber diese Beschleuniger auch Geld kosten, kommt bei mir zwischendurch mal Zweigmaterial in den Kompost

Das dient dann auch gleichzeitig dazu, dass der ganze Haufen besser belüftet wird. Und an Pulver kommt bei mir nur noch trockener Kaffeesatz dazu, der zu Hause täglich anfällt. Damit weiß ich, was im Komposthaufen drin ist und kann mir sicher sein, dass ich keine Chemie dabei habe. Was ich bei gekauften Helfern immer vermuten würde.

An meinem früheren Wohnort hatte ich ein recht großes Grundstück zu mähen, so dass ich mit Biotonne und Komposthaufen restlos überfordert war. Da Gras alleine nicht verrottet, habe ich einfach für fünf Euro einen Zusatz aus dem Baumarkt gekauft. Normalerweise braucht ein Komposthaufen ja zwei Jahre, um komplett zu Humus zu werden. Die Beschreibung des Kompostierungszusatzes behauptetet vollmundig, dass durch diese Rezeptur bereits nach sechs Wochen die Rotte zu fertigem Humus kompostiert wäre. Passiert ist in meiner doch sehr ungünstigen Rotte genau gar nichts. Das Gras wurde Silage und wanderte bei meinem Umzug in die Biotonne.

Immerhin hat es zu einer immensen Platzreduktion geführt. Den Rest habe ich dann an meinem neuen Wohnort verwendet, ich meine, dass dann der Humus bereits nach einem Jahr fertig war, aber von den versprochenen sechs Wochen ist das immer noch meilenweit entfernt. Ich konnte mir auch ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass die angegebenen Inhaltsstoffe so eine beeindruckende Wirkung haben können. Das waren glaube ich nur irgendwelche Mineralien.

Den Kompost brauchst du nichts hinzu zu setzen. Erst wenn du ihn gesiebt hast und dann für deine verschiedenen Pflanzen und Beete die Erde anmischst solltest du anfangen Zusätze reinzuarbeiten. Dünger und ähnliches brauchst du bei frischen Kompost keinen, das bringt der von alleine mit. Aber was Sinn macht ist z.B. Kalk und Sand, bei den Pflanzen die solche Zusätze mögen. Pauschal sollte man nicht in alle Erden z.B. Kalk reinstreuen, das kann nach hinten losgehen.