Erst wenn Schluss ist merken, dass man jemanden liebt

vom 18.06.2014, 14:00 Uhr

Der Partner meiner Freundin hat sich von meiner Freundin getrennt. Er meinte, dass sie sich auseinander gelebt haben und er sie nicht mehr lieben würde. Nun ist die Trennung ca. 4 Wochen her und in den letzen 2 Wochen ruft er sie ständig an und schickt ihr Blumen. Er meint, dass er sich nicht hätte trennen sollen. Er hat jetzt erst richtig gemerkt, wie sehr er sie liebt und dass er ohne sie nicht kann.

Ich musste sofort an den Satz denken "Glück erkennt man nicht binnen man geborgen, Glück erkennt man erst, wenn man es verloren". Denn manche Menschen sehen wirklich erst, nachdem sie einen Menschen verloren haben. Meine Freundin will ihn nicht mehr zurück haben. Sie hat wiederum gemerkt, dass sie sehr gut ohne ihn leben kann.

Kennt ihr auch Menschen, die erst merken, wenn Schluss ist, dass sie jemanden so lieben, dass sie ihn nicht verlieren wollen? Seid ihr vielleicht selber mal in dieser Situation gewesen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Meine erste Beziehung habe ich beendet. Wir waren über zwei Jahre zusammen und die Trennung war irgendwie spontan, aus einem Gefühl heraus. Ich habe plötzlich gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Naja, ich war ja auch noch recht jung. Jedenfalls war er am Boden zerstört. Aber als ich ihn kurze Zeit später zurück haben wollte, wollte er nicht mehr.

Im Nachhinein bin ich froh darüber. Ich denke, dass es viel damit zu tun hat, mit der neuen Situation zurechtzukommen. Auch wenn man sie selber herbeigeführt hat, ist es auch für den Schlussmachenden neu und ungewohnt. Da sehnt man sich schon mal nach dem Alten zurück und verwechselt das mit Liebe. Ein zweiter Versuch hätte überhaupt keinen Sinn gemacht und uns beiden nur noch mehr weg getan.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Mein erster Freund hat mich damals auch verlassen und irgendwann dann gemerkt, dass es mit mir doch schöner war. Danach waren wir über drei Jahre zusammen.

Dann habe ich mal mit einem angebandelt, dem ging es auf einmal alles viel zu schnell, obwohl er die große Sprüche (außer "Ich liebe dich"!) rausgekloppt hat und erzählt mir dann später, nachdem er sich von meinem "Nachfolger" getrennt hat, was allerdings viel schneller zusammenlief, dass er in der Zeit oft an mich hat denken müssen o.O!

Also was ich schon für seltsame Vögel hatte, ich möchte es lieber nicht weiter beschreiben. Aber fast jeder, der sich von mir getrennt hat, hat erst später gemerkt, dass es falsch war.

Andersrum ging es mir auch einmal. Da lief es nicht mehr so rund, dann habe ich jemand anderes kennengelernt und die "Rosa Brille" aufgehabt, aber die, wo links und rechts noch so Scheuklappen dran sind, damit du überhaupt nichts mehr mitbekommst! Und dann ging es in die Brüche und irgendwie tat er mir total leid und als ich noch mal wollte, war es schon zu spät.

Liebe ist ein Arschloch und wenn es MAL ein Tief gibt, sollte da schon dran gearbeitet werden. Wenn es mehrere gibt, vielleicht mal eine kleine Pause (in Form von weniger Sehen oder mal 2-4 Wochen nicht sehen, aber treu bleiben), aber sofortige Trennungen würde ich nur machen, wenn es körperlich und/oder kriminell wird. Denn meistens werden Beziehungen wegen Kleinigkeiten beendet und ich bin vom meiner ersten eigenen von mir durchgeführten Trennung manchmal immer noch nicht drüber weg, wenn ich bei Facebook so den ein oder anderen Eintrag lese.

Das deine Freundin (muss sagen, das ging aber schnell), auf ihren Ex keinen Bock mehr hat, kann ich aber auch gut verstehen. Ich habe auch nur zweimal was aufgewärmt und nur einmal ging es gut, wobei es am Ende nur noch bescheiden war. Und die andere Sache ging auch nur ein paar Wochen gut und war dann auch schon zu Ende, bevor es wieder richtig angefangen hatte.

Manche Menschen verwechseln Liebe leider auch mit diesem Kribbeln im Bauch. Das hört irgendwann auch mal auf, bzw. ist nicht mehr so groß. Dann ist es auf einmal keine Liebe mehr für die Menschen und der Alltag schleicht sich ein und es wird langweilig und im Bett vielleicht auch eintönig. Dagegen steuert aber kaum einer nach und wenn dann Ende im Gelände ist, merkt dann der Verursacher ab und an, dass es doch doof war, oder die Einsamkeit zu groß, weil nicht der nächste Partner vor der Tür steht.

Wenn sich darüber mal einige klar werden würden, was Liebe und Beziehung wirklich bedeutet, dann würde es solche Situationen viel seltener geben. Jedenfalls meine ich das, wie andere das sehen mögen, kann ich nicht beurteilen.

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» DocMichi » Beiträge: 667 » Talkpoints: 3,51 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich hatte vor meiner jetzigen Beziehung nur eine andere. Mit meinem Ex habe ich Schluss gemacht, als ich dies tat hat er mich angeschrien und war sehr aggressiv mir gegenüber und hat mich auch stark beleidigt. Kurze Zeit später ging es dann aber los. Er schrieb mir zig SMS, dass er mich zurückhaben wollte, stand auch mal vor der Tür und hat mich nahezu gestalkt. Er war der Meinung mich wieder zu lieben und dass ich seine Traumfrau wäre.

Ich finde solche Aktionen immer dämlich. Man soll eine Beziehung genießen, wenn man sie hat und nicht erst, wenn sie vorbei ist. Es ist ein bisschen so, wie mit den Menschen, die ihre alten Verwandten nicht besuchen und dann weinend am Grab stehen, man hätte das vorher klären können. Man hat in einer Beziehung nicht immer nur schöne Zeiten, es kann auch mal zu Flauten kommen, aber wenn man die Person liebt, schafft man es da durch und Schluss machen ist da einfach zu kurz gedacht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich glaube diese Thematik ist immer gegenwärtig. Auch ich habe schon ähnliche Situationen erlebt.

Im ersten Fall war es so, dass ich mich getrennt habe, weil es einfach nicht mehr ging. Mein Partner hatte immer wieder Anfälle von Eifersucht, die absolut unbegründet waren. Ihn hatte es schon aufgeregt, wenn ich eine Stunde bei einer Freundin zum Kaffee war. Am Anfang habe ich da noch drüber weg gesehen, wie das eben so ist, mit dieser rosa roten Brille, doch zum Ende hin, habe ich es einfach nicht mehr ertragen. Al ich mich trennte, ist er regelrecht ausgeflippt. Hat mich beschimpft und seine eigene Wohnungseinrichtung zerstört.

Ich bekam es regelrecht mit der Angst zu tun. Danach wollte er mich wochenlang zurück haben. Erzählte er hätte alles eingesehen und würde sich ändern, wäre jetzt ein anderer Mensch etc. Auch SMS und Anrufe waren an der Tagesordnung. Ich habe dann sogar die Nummer gewechselt. Er war regelrecht penetrant. Natürlich wollte ich ihn so erst recht nicht zurück und irgendwann hat er mich auch endlich in Ruhe gelassen. Allerdings ist es schade wenn eine Beziehung so endet, nachdem man auch immer schöne Zeiten hatte.

Im zweiten Fall, war ich es zwar wieder, die sich trennte, allerdings wollte ich ihn dann zurück haben. Wir hatten uns zu der zeit kaum noch gesehen weil er nur Nachtschichten hatte und ich auch gerne mal weg gegangen bin am Wochenende, worauf er wieder keine Lust hatte. Wie dem auch sei, ich trennte mich und zog in eine andere Stadt. Dort lernte ich zwar auch jemanden kennen, aber das war eher unverbindlich. Ich musste trotzdem oft an meinen Exfreund denken und das wurde auch immer intensiver. Nach einem Jahr hatten wir uns dann wieder getroffen und den ganzen Tag miteinander verbracht.

Nach diesem ganzen Theater waren wir nochmal für ein Jahr zusammen, dass war auch schön und hat auch soweit funktioniert, aber ich glaube ich hatte mich selbst noch nicht so recht gefunden und suchte immer noch nach der richtigen Richtung für mich. Schlussendlich haben wir uns in beiderseitigen Einverständnis getrennt und das ging auch ohne Probleme. Wir hatten bemerkt, dass wir irgendwie doch eher wie Freunde miteinander umgingen, statt partnerschaftlich. Heute sind wir immer noch befreundet und jeder hat seinen passenden Partner gefunden.

Heute würde ich mich nicht nochmal so schnell trennen, wie zu der Zeit als ich weg zog. Nicht nur das ich mir eine Trennung überhaupt nicht vorstellen kann von meinem jetzigen Partner, auch sollte man stetig an der Beziehung zueinander wachsen und an sich arbeiten. Man sammelt so gemeinsame Erfahrungen und kann Höhen und Tiefen überwinden. Auch schweißt so was zusammen, wenn man nicht bei jedem Problem gleich davon läuft. Ich denke auch das viele Beziehungen besser und länger funktionieren könnten, wenn man mehr Verständnis füreinander aufbringt und sich immer wieder Mühe gibt in der Partnerschaft. Man sollte eine Beziehung nicht schleifen lassen und sich auch noch nach Jahren zeigen, was man sich bedeutet.

» scorpion24 » Beiträge: 207 » Talkpoints: 4,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich wäre da vorsichtig mit dem Begriff ''Liebe''. Menschen sind Gewohnheitstiere und das zeigt sich leider auch besonders in solchen Situationen. Es kann gut sein, dass der Mann sie Gewohnheit ausgebrochen ist und ihm bestimmte Dinge fehlen, die man eben hatte, als man zusammen gewohnt hat. In meinem Freundeskreis habe ich dieses Phänomen schon beobachtet. Ein bekanntes Paar von mir ist bereits zweimal auseinander und wieder zusammen gezogen. Dennoch behauptet der männliche Part zumindest mir gegenüber, dass er sich nicht vorstellen könne, mit seiner Freundin fürs Leben zusammen zu bleiben und sich auch keine Heirat oder so vorstellen kann.

Ich denke daher schon, dass da oft andere Faktoren eine Rolle spielen, denn es gibt auch oft Menschen, die sich alleine nicht wohl fühlen. Wenn man nur gedacht hat die Liebe ist weg und sich dennoch gut mit dem Partner verstanden hat, dann wird man bei einer solchen Trennung möglicherweise doch zurückwollen, einfach weil man das Gefühl des Zusammenseins vermisst und möglicherweise auch andere Bequemlichkeiten, die man durch einen gemeinsamen Haushalt so hat. Das sollte man nicht vergessen und nicht sofort mit Liebe verwechseln. Jemanden zu vermissen, bedeutet nicht automatisch, dass man ihn liebt.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich denke, es gibt einen Unterschied, zwischen Liebe und Gewohnheit. Denn meistens, wenn man so lange zusammen lebt, gewöhnt man sich aneinander. Oder es herrscht schon eine gewisse Aufgabenverteilung. Allem Voran ist man ja nicht alleine, wenn man einen Partner an seiner Seite hat.

Nach einer Trennung hat man sicher das Gefühl, dass einem etwas fehlt, weil man sich ja daran gewöhnt hat. Ich denke, dass es für den Partner, der die Beziehung beendet hat auch sehr schlimm und gewöhnungsbedürftig ist. Dann ist es aber wichtig, zu unterscheiden, ob einem einfach die Gewohnheit fehlt, oder ob einem wirklich die Liebe oder der Charakter des jeweils anderen abgeht.

Vielleicht geht dem ehemaligen Freund deiner Freundin ja nur jemand ab, der kocht, putzt, den Haushalt macht und neben ihm im Bett schläft, um es jetzt überspitzt zu sagen. Wenn er aber konkret formulieren kann, irgendwelche Charaktereigenschaften wie Humor, Warmherzigkeit, Spontanität, was ihm an deiner Freundin abgeht, dann glaube ich ihm, dass ihm die Liebe fehlt.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich finde es nicht unbedingt ungewöhnlich, dass man erst dann merkt, dass man jemanden wirklich liebt, wenn man ihn verliert. Immerhin neigt man doch sehr schnell dazu, etwas als selbstverständlich anzunehmen, auch wenn es gar nicht selbstverständlich ist. So nimmt man den Partner auch leider oftmals als selbstverständlich wahr. Gerade dann, wenn man mehrere Jahre zusammen ist, dann denkt man sich automatisch, dass der Partner zu einem gehört und man gibt sich dann auch nicht mehr so viel Mühe, wie am Anfang der Beziehung. Es ist normal für einen, dass man den Partner um sich herum hat und man kann es sich vielleicht auch nicht vorstellen, dass sich der Partner von einem trennen würde.

Wenn die Liebe dann als absolut selbstverständlich und normal hingenommen wird, dann passiert es natürlich schnell, dass er zur Aussage kommt, dass die Gewohnheit sich eingeschlichen hat. Gerade dann, wenn man sich selbst keine Mühe mehr gibt, den Partner zu überraschen oder ihm etwas Gutes zu tun, dann ist es eigentlich klar, dass es eine Gewohnheit in der Beziehung gibt. Trotzdem neigen viele Menschen dann, einfach Schluss zu machen, da das natürlich wesentlich einfacher ist, als sich zu bemühen und um die Liebe zu kämpfen. Allerdings kann es dann natürlich auch wieder gut sein, dass man bemerkt, dass die Liebe vielleicht doch nicht so selbstverständlich, sondern etwas ganz Besonderes war.

Wenn man etwas ständig um sich herum hat, dann kann man es auch einfach nicht vermissen oder es so wertschätzen, wie man es möchte. Das ist ja nicht nur beim Partner, sondern auch bei vielen anderen Dingen so. So erkennt man vielleicht auch erst, wie wichtig einem ein Schmuckstück ist, wenn man es verloren und nach einiger Zeit erst wieder gefunden hat. Man hat sich davor einfach nicht die Zeit genommen, sich Gedanken über den Wert zu machen und man kann es sich auch nicht vorstellen, dass etwas weg ist, wenn man etwas ständig um sich herum hat. Man erkennt dann erst, wie schlimm die Folgen sind, wenn es wirklich zu spät ist. Von daher sollte man natürlich erst vorher gründlich darüber nachdenken, ob man auch wirklich die Beziehung beenden möchte, oder ob es reicht, vielleicht ein wenig mehr Abstand in die Beziehung zu bringen. So sieht man sich dann auch nicht rund um die Uhr und kommt dazu, den anderen zu vermissen. Ich denke, dass das in so einem Fall sehr gut tun kann, wenn sich die Gewohnheit eingeschlichen hat.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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