Kleintiere im Straßenverkehr angefahren oder überfahren?

vom 18.06.2014, 13:35 Uhr

Ich sehe hier in der Gegend oft Eichhörnchen oder Vögel auf der Straße liegen. Auch Igel und andere Kleintiere überleben oft den dichten Straßenverkehr nicht. Ich selber habe zum glück noch nie ein Tier überfahren und ich denke, dass ich danach auch unter Schock stehen würde, wenn mir ein Tier vor das Auto laufen würde und ich auch noch drüber fahren würde. Ich stelle mir das sehr schlimm auch für den Fahrer vor.

Habt ihr schon Kleintiere überfahren? Wie habt ihr euch danach gefühlt? Konntet ihr anhalten und das Tier vielleicht noch retten oder es zumindest in den Straßengraben legen, damit nicht noch mehr drüber fahren? Lässt es euch kalt, wenn ihr die ganzen Tiere auf der Straße seht, die platt gefahren sind?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Diamante hat geschrieben:Lässt es euch kalt, wenn ihr die ganzen Tiere auf der Straße seht, die platt gefahren sind?

Ich habe auch noch nie ein Tier überfahren oder war auch nur dabei. Aber ich sehe auch viele überfahrene Tiere an den Straßenrändern und mich lässt das überhaupt nicht kalt. Egal ob Katze oder Igel. Mir tun sie alle sehr leid. Straßen und Autos sollten in ihrer Welt einfach gar nicht existieren. Sie haben nicht darum gebeten und haben davon auch keinerlei Nutzen. Und Autos sind so schnell, dass es über ihr Verständnis von Physik hinausgeht, sozusagen. Es ist einfach unnötig und sinnlos, auf diese Weise zu sterben.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich war selbst mal dabei, als ein Tier überfahren wurde. Ich weiß nicht genau, was für ein Vogel es war, aber es dürfte ein Bussard gewesen sein. Das Problem hier war einfach, dass er es scheinbar auf das Auto abgesehen hat, denn er setzte schon von weitem an und flog direkt auf das Auto zu. Am Ende klatschte er dann volle Wucht auf die Motorhaube und flog über das Auto auf die Straße. Wir kehrten natürlich um, damit wir sehen konnten, ob er das überlebt hatte. In dem Moment tat uns das schon extrem leid, auch wenn wir nicht wirklich etwas hätten tun können.

Der Vogel war aber weg. Es gab auch keine Spur von ihm, so dass wir davon ausgehen, dass er überlebt hat, was jedoch extrem verwunderlich ist. Eventuell hat er sich auch nur von der Straße geschleift und ist dann irgendwo im Gebüsch krepiert. Auf jeden Fall war er nicht zu sehen. Wir schauten uns schon etwas um, aber es war keiner zu sehen.

Ab und zu sieht man Tiere auf der Straße liegen, die überfahren wurden. Das tut einem dann schon ein wenig leid. Besonders ist das bei mir bei Katzen der Fall, da ich selbst eine habe, an der ich sehr hänge. Da denkt man dann auch an die Besitzer des Tieres, wenn es denn welche hat. Das ist alles unschön, gehört aber eben zum Leben dazu.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Das kommt bei uns leider auch öfter vor, dass es ein Tier erwischt. Der schnellste Weg in die Innenstadt führt durch einen Wald, die Straße ist relativ schmal, also ohne Mittelstreifen, kurvig und die Seitenränder sind nicht befestigt. Man hat also kaum Möglichkeiten zum Ausweichen und kann deshalb nur hoffen, dass man ein Tier rechtzeitig sieht und bremsen kann.

Ich selber habe bisher nur einen Marder oder etwas ähnliches in der Größe angefahren, aber ich habe auch schon mehrere angefahrene Wildschweine gesehen. Die Population ist hier etwas außer Kontrolle geraten und die Tiere sind nicht sonderlich scheu und kommen deshalb selbst tagsüber aus dem Wald heraus. Leute, die sich in der Gegend nicht so auskennen und die Strecke nicht regelmäßig fahren laufen da schon Gefahr ein Wildschwein zu erwischen, weil sie natürlich nicht wissen, wo es besonders unübersichtlich ist und wo man vom Gas gehen muss.

Anhalten kann man auf der Strecke übrigens nur sehr schlecht, man würde mit seinem Auto ja dann mitten auf der Straße stehen und so selber einen Unfall provozieren, weil die Strecke recht unübersichtlich ist. Bei einem Wildunfall muss man natürlich stehen bleiben und den Unfallort entsprechend absichern, aber wegen eines Marders, den ich vielleicht oder vielleicht auch nicht erwischt habe, würde ich das nicht riskieren. Den Schaden würde ja auch keine Versicherung bezahlen.

Natürlich ist das schlimm, aber ganz realistisch betrachtet muss man sich fragen, was man denn überhaupt für einen verletzten Marder tun könnte. Das ist kein zahmes Haustier sondern ein Wildtier, das sich mit Krallen und Zähnen wehren wird, wenn man versucht es anzufassen. Nach der Rettungsaktion könnte man sich dann direkt in der Notaufnahme für eine Tollwutimpfung melden, die Erfahrung habe ich schon hinter mir. Und wenn sich das Tier nicht mehr wehrt ist es für eine Rettung wahrscheinlich eh zu spät und ich verfüge nicht über die Mittel um dem Tier einen schnellen Tod zu bescheren.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Bisher habe ich noch kein Tier angefahren oder überfahren. Das wäre auch furchtbar für mich. Aber ich habe schon öfter angefahrene Vögel auf der Straße liegen sehen. Das wünsche ich keinem Tier, dass es so elendig zu Tode kommt. Eine Katze stand mal mitten auf der Fahrbahn, aber ich konnte früh genug stoppen. Sie trottete ganz gemächlich weiter, als ob keinerlei Gefahr bestand für ihr kleines Leben. Mir tun die Tiere, die sich unbekümmert auf der Straße bewegen, sehr leid, weil nicht alle Autofahrer Rücksicht auf diese Lebewesen nehmen. Eigentlich können die Tiere es auch gar nicht wissen, das es so gefährlich auf den Straßen ist.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Kalt lässt es mich natürlich nicht, wenn ich ein überfahrenes Tier am Straßenrand sehe. Mir tut es um einen Fuchs oder Marder genauso leid wie um eine überfahrene Katze. Leider muss ich auch zugeben, dass ich schon zwei- oder dreimal als Beifahrer erlebt habe, wie irgend etwas Kleines unter die Räder gekommen ist. Das ist natürlich jedes Mal sehr schade.

Ausgestiegen sind wir aber trotzdem nicht. Das klingt natürlich erst mal herzlos, aber die Wahrscheinlichkeit, mitten in der Nacht auf einer Landstraße außerorts einen vermutlich toten Marder oder Hasen zu finden, ist doch ziemlich gering. Verletzte Tiere verkriechen sich zudem, und es ist eben auch nicht ganz ungefährlich, in der Nacht auf der Straße herum zu stolpern. Außerdem hätte ich gesundheitliche Bedenken, die mich davon abhalten, mit einem Tierkadaver herum zu hantieren. Wer weiß, was man sich da an Parasiten oder Krankheitserregern einfangen kann, wenn man Pech hat.

Und selbst wenn ich ein fast totes Wildtier finden würde, was könnte ich denn tun? Es zum Tierarzt zu bringen bedeutet nur noch mehr Stress für das arme Vieh, welches dann in heller Panik umgeben von den Geschöpfen, die es am meisten fürchtet, sterben muss. Und um es schnell und schmerzlos zu töten fehlt es mir sowohl an Courage als auch an Fachwissen.

Ich halte es außerdem nicht zwangsläufig für ein Anzeichen von Herzlosigkeit oder rücksichtsloser Fahrweise, wenn Tiere überfahren werden. Manchmal kann man einfach nicht schnell genug ausweichen oder riskiert selbst einen Unfall, wenn man wegen einer Katze voll in die Eisen steigt oder das Lenkrad verreißt. Wenn es halbwegs gefahrlos möglich ist, zu bremsen oder auszuweichen, ist es natürlich Ehrensache, das Tier am Leben zu lassen. Aber oft ist das eben nicht möglich, ohne sich oder andere Menschen zu gefährden.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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