Vorteile und Nachteile einer einzigen Weltsprache?

vom 18.06.2014, 05:21 Uhr

Es gibt viele Länder auf der und deswegen auch viele verschiedene Sprachen. Es gibt Sprachen die sich ähneln, Sprachen die einfacher sind, Sprachen die schwieriger sind und so weiter. Dann gibt es auch Sprachen, die früher etabliert waren und mittlerweile schon ausgestorben sind, also nicht mehr gesprochen werden oder nur noch von wenigen Menschen.

Dieses System hat sich so auf der ganzen Welt befestigt und wird wahrscheinlich auch immer so bleiben. Momentan gilt als Weltsprache Englisch, viele Leute behaupten aber auch, dass Chinesisch bald die Weltsprache sein wird, da China in Sachen Wirtschaft sehr wichtig für den Rest der Welt ist. Ich glaube in allen Ländern wird in den Schulen Englisch unterrichtet und es ist im Berufsleben eine Pflicht geworden, dass man gewisse Englischkenntnisse hat. Das finde ich auf jeden Fall eine sehr gute Sache und ich würde es super finden, wenn in allen Berufen das Beherrschen von der englischen Sprache eine Pflicht sei. Aber leider wird das nie so passieren.

Ich frage mich allerdings, warum wir nicht eine Weltsprache haben. Also auf der ganzen Welt, in allen Ländern nur eine Sprache. Das würde sehr viele Dinge erleichtern und vor allem würden sich alle Schüler freuen, da man keine Vokabeln mehr lernen müsste ;). Ich würde wirklich nur Vorteile in einer Weltsprache sehen und keine Nachteile. Aber wahrscheinlich liegt die Ursache, dass wir mehrere Sprache auf der Welt haben, an unsere Vorfahren. Da diese ja nicht alle in zum Beispiel Deutschland geboren worden waren, haben sie alle ihre eigene Sprache entwickelt. Oder sehe ich da etwas falsch? Warum gibt es nun keine Weltsprache?

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» turkeyboii » Beiträge: 601 » Talkpoints: 3,94 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich denke mal, dass sich die Weltsprache nicht entwickelt hat, weil es durch die geringen Kommunikationswege keine oder nur einen geringen Bedarf gegeben hat. Viele Leute in den einzelnen Staaten blieben unter sich, der Anteil von Bürgern, die tatsächlich Kontakt mit Ausländern hatten, war bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts verschwindend gering. Auch heute noch lernt ein Großteil der Menschen Englisch. Der Anteil, der die Sprache tatsächlich einmal sprechen wird, liegt wahrscheinlich doch deutlich unter 50 Prozent. Außer bei Internetsüchtlingen wie mir, da ziemlich alle interessanten Videos auf Youtube auf Englisch sind.

Es gab Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts die Idee, eine Weltsprache zu erfinden. Das ist eine sogenannte Plansprache, die wirklich konstruiert und erfunden wurde. Ludwig Zamenhof, ein Bewohner des Warschauer Ghettos, beobachtete, dass viele Probleme entstanden, weil sich die Einwohner nicht richtig verstanden. So erfand er eine gemeinsame Sprache, die leicht zu lernen sein sollte. Esperanto, die Sprache der Liebe. Wörtlich übersetzt heißt Esperanto „Ein Hoffender“, weil Zamenhof hoffte, dass durch die gemeinsame Sprache viele Konflikte und Kriege der Vergangenheit angehörten. Dieser völkerverständigende und freiheitsliebende Aspekt war natürlich allen Diktatoren ein Dorn im Auge, so dass das Sprechen und Lehren der Sprache unter Hitler (natürlich), Stalin, Franco und Mussolini verboten war. Das war der Todesstoß der Idee. Nach dem zweiten Weltkrieg konnte die Sprache nie wieder zu ihrer Popularität wiederfinden. Nur ein Album der Band Freundeskreis ist noch nach ihr benannt worden.

» Rabat » Beiträge: 302 » Talkpoints: 1,76 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ersetzung aller Sprachen durch eine Weltsprache?
Wird es einen Tausch der Weltsprache geben?

» ten points » M » Beiträge: 741 » Talkpoints: 11,49 » Moderator



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