Angebote in der Spätbetreuung unfair?

vom 17.06.2014, 20:27 Uhr

Die Kindertagesstätte vor Ort bietet auch eine Spätbetreuung an. Eigentlich werden die Kinder von 8 bis 14 Uhr betreut, aber für berufstätige Eltern wird eine zusätzliche Spätbetreuung bis 16 Uhr angeboten. In den zwei Stunden ist eine Erzieherin alleine zuständig, was auch kein Problem ist, da nur von fünf Kindern die Spätbetreuung genutzt wird. Die Erzieherin selbst hat früher dort mal als Vollzeitkraft gearbeitet und macht nun nur die zwei Stunden am Tag als Minijob. Kontakt zu den Kolleginnen hat sie somit selten. Höchstens kurz bei der Übergabe.

Nun dachte sie sich, sie könnte auch kleine Aktivitäten mit den fünf Kindern planen. Wie eben besondere Bastelarbeiten oder auch kleine Ausflüge. Als sie das nun versuchte anzusprechen, entgegnete man ihr, dass solche Aktivitäten ja unfair gegenüber den Kindern sei, die eben um 14 Uhr abgeholt werden. Es würde reichen die Kinder beim freien Spielen zu beaufsichtigen.

Empfindet ihr es als unfair, wenn Kinder in der Spätbetreuung eben ein Angebot bekommen? Haltet ihr es auch für ausreichend, dass die Kinder eben einfach nur spielen, ohne jegliches Angebot oder Anleitung? Welche Option wäre euch als Elternteil am liebsten, wenn ihr gezwungen wärst, euer Kinder in die Spätbetreuung zu geben?

» Fugasi » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,33 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



In 2 Stunden kann man auch ruhig nur mal spielen, da in der Regel ja am Tag schon Angebote geplant wurden. Gerade bei Bastelsachen würde ich es schwierig finden, wenn die Kinder am nächsten Tag dann vielleicht die gebastelten Sachen von den 5 sehen und das auch gerne machen würden, wobei der Erzieher oder die Erzieherin dann vielleicht keinen Plan davon haben. Ausflüge sollte man den Kindern aber schon gönnen, wobei mir wenige Sachen einfallen, die man da machen kann, höchstens ein bisschen spazieren. Man muss ja auch die Aufsicht haben und es darf nichts passieren.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Gut, es könnte problematisch sein, wenn die anderen Kinder dann die Bastelarbeiten sehen. Aber von "unfair" kann doch überhaupt nicht die Rede sein. Die anderen Kinder werden schon um 14 Uhr abgeholt, können nach Hause, haben mehr Zeit mit Mama und Papa. Ist das dann nicht auch unfair? Das ist doch kein Grund, warum die fünf Kinder da still in der Ecke sitzen sollten. Ihre Wege trennen sich eben um 14 Uhr und dann muss das Leben weitergehen.

Ich würde da auch an die Erzieherin denken. Einfach nur zwei Stunden dazusitzen und nichts zu machen, wird sie ganz schön frustrieren. Als Elternteil hätte ich lieber einer glückliche Erzieherin als Aufsichtsperson für mein Kind. Ich hab mal für drei Wochen ein Praktikum im Kindergarten gemacht und der Job ist echt anstrengend. Vor allem, wenn er geistlos ausgeübt wird. Da tut kreative Betätigung oder ein Ausflug auch den Erziehern gut.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Im Kindergarten, wie später auch in der Schule sollten besondere Aktivitäten nur gemacht werden, wenn eben die meisten Kinder da sind. Und das ist eben bis 14 Uhr. Danach ist eben normales Spielen angesagt und das sollte auch völlig ausreichend. Vor allem sehe ich das Problem dann, wenn diese Spätkinder zwischendurch in Etappen abgeholt werden.

Ein Kind dann aus der Gruppe zu nehmen, wenn diese bastelt, wird für die Eltern schwer. Genauso ist es dann auch, wenn diese kleine Gruppe unterwegs sein sollte. Sollen dann die Eltern ewig warten, bis sie wieder zurück sind? Die Eltern haben dann unter Umständen auch noch Wege zu erledigen und müssten dann wieder diesen Aktivitäten unterordnen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich kann mich erinnern, dass es in unserem Kindergarten vormittags "Programm" gab und nachmittags freies Spielen angesagt war. Meine Jungs waren alle drei nicht so scharf auf den Kindergarten und gingen nur vormittags hin, haben aber auch nichts von den Aktivitäten verpasst. Im Grunde genommen finde ich das auch gut so.

Von "unfair" könnte aber auch in meinen Augen nicht die Rede sein, wenn die Kinder in der Spätbetreuung etwas mehr geboten bekämen als nur eine reine Aufsicht. Ich gehe mal davon aus, dass die Spätbetreuung die Eltern extra Geld kostet. Warum sollte für dieses Geld nicht auch die eine oder andere spezielle Bastel- oder sonstige Aktion drin sein?

Kinder, auch kleine können lernen, dass nicht immer bei allen alles gleich sein muss. Sie müssen das sogar lernen: das eine geht vielleicht noch ins Kinderturnen, das andere in die musikalische Früherziehung, eines bekommt mit 5 einen Nintendo, das andere nicht. Ich sehe kein Problem darin, wenn Kinder, die länger am Tag im Kindergarten sein müssen oder dürfen eben die eine oder andere Sache zusätzlich machen, die die "regulären" Kinder eben nicht haben.

» kerry3 » Beiträge: 892 » Talkpoints: 18,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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