Hund ist aggressiv gegenüber anderen Hunden

Ich habe seit drei Monaten einen Hund aus dem Tierschutz in Spanien und bin eigentlich total glücklich mit ihr. Leider hat sich aber herausgestellt, dass sie aggressiv gegenüber anderen Hunden ist. Mittlerweile ist ohne Leine alles in Ordnung, aber wenn ich sie an der Leine habe, kann ich sie kaum aufhalten.

Meine Hündin ist knapp zwei Jahre alt und ein wilder Misch aus den unterschiedlichsten Rassen. Sie ist gegenüber Menschen völlig verschmust und hat auch in ihren wilden "Anfällen" nie einem Menschen etwas getan. Sie ist eigentlich richtig froh sobald sie von jemandem Aufmerksamkeit bekommt und gestreichelt wird. Ich wäre rundum glücklich, wenn da nicht das Theater mit anderen Hunden wäre. Sobald sie einen Hund sieht, ist sie völlig auf diesen fixiert. Kommt er näher, hängt sie sich richtig in die Leine, bellt und zeigt ihre Zähne. Sie wirkt dann wirklich furchteinflößend.

Ich habe bereits Stunden mit einer Hundetrainerin gehabt und sie hat auch das richtige Timing meine Hündin im richtigen Moment aufzuhalten, sodass diese gar nicht richtig in den Angriffsmodus kommen kann. Doch eine wirkliche Besserung im Alltag konnte ich dadurch und durch tägliches Training noch nicht erreichen.

Viele Hundebesitzer sagen, das sei normal und ich soll meinen Hund einfach loslassen. Doch ich weiß, dass sie andere Hunde beißt und angreift, wenn sie erst einmal wild auf diese ist. Außerdem würde das mein Problem ja nicht lösen, sondern nur die genannte Situation vermeiden. Meine Hündin bekommt ihren Willen und ich wär völlig hilflos. Sie hört darüber hinaus auch noch nicht so gut, dass ich sie frei ohne Leine laufen lassen kann und ich möchte auch nicht bei jedem Hund, der uns begegnet, einen riesigen Aufstand haben. Dadurch wird jeder Spaziergang zu einer stressigen Sache.

Fressen findet sie übrigens auch nicht so wichtig. Sie lässt sich selbst von ihren Lieblingsleckereien nicht ablenken. Auch auf meine Kommandos reagiert sie in der beschriebenen Situation nicht. Ich bin eher völlig abgeschrieben. Auch wie der andere Hund reagiert ist völlig egal. Er kann sie nicht beachten und sie macht dennoch einen Aufstand.

Ich würde mich über Erfahrungen wirklich freuen, denn ich kann wirklich nicht mehr und ich liebe diesen Hund wirklich. Es wäre perfekt, wenn wir dieses letzte Problem noch überwinden können.

Verhält der Hund sich an der Leine auch so aggressiv, wenn jemand anderes die Leine hält als du und du vielleicht gar nicht dabei bist? Was ist, wenn er frei läuft und du in der Nähe bist? Was ist, wenn du einen anderen Hund streichelst?

Wichtig ist zu wissen, ob er einfach dich beschützen willst, weil du ihm an der Leine vermittelst, dass du Angst hast oder ob er dich einfach nicht mit einem anderen Hund teilen will. Das Verhalten sollte man genauestens analysieren und oft hilft es, wenn man den Hund einfach ablenkt, wenn ein anderer Hund kommt. Da kann man es mit Leckerlie versuchen.

Allerdings das Leckerlie nicht geben, wenn er schon knurrt, sondern wenn er sich schön ablenken lässt. Wenn er im freien Lauf solches Verhalten nicht zeigt, dann ist es oft der Leinenhalter, der dem Hund Unsicherheit vermittelt.

Es muss nicht sein, dass dein Hund wirklich aggressiv ist und andere Hunde beißen würde, so bald er an der Leine ist. Hat er denn schon einmal zugeschnappt oder eben gebissen, wenn er an der Leine war und sein Theater gemacht hat?

Durchaus wäre es auch möglich, dass dein Hund einfach unsicher ist und daher so ein Gebaren an der Leine zeigt. Das soll andere Hunde dann direkt abschrecken. Ich habe bei meinem kleinen Hund immer gedacht, dass er Leinenaggressiv wäre. Er bellt auch alles und jeden an, wenn er an der Leine geht.

Aber eine Hundetrainerin meinte dann, dass mein Hund einfach unsicher ist und deswegen dieses Verhalten zeigt. Ich habe dann auch geübt und ihn mit einer Wasserflasche nass gespritzt, wenn er wieder seine Show aufführen wollte. Aber zeigt teils heute immer noch das Verhalten.

Manche Hunde fühlen sich auch an der Leine besonders stark, weil sie dann eben mit Herrchen oder Frauchen verbunden sind und meinen, dass sie eben zusammen gegen den "Feind" vorgehen. Ich fände es bei deinem Hund wichtig, dass erst einmal genau geschaut wird, warum er das Verhalten zeigt, dann kann man auch gezielt daran arbeiten.

Ich habe auch so einen Hund. Ich habe ihn nun seit 4,5 Jahren, aber bislang hat sich sein Verhalten nicht geändert, obwohl ich regelmäßig zur Hundeschule gehe und versuche an dem Problem zu arbeiten. Es bringt eher was in der Hinsicht, dass ich den Hund besser einschätzen kann und weiß wie er sich verhalten wird, worauf ich dann reagieren kann. Mittlerweile habe ich aber mehr oder weniger resigniert und mich damit abgefunden. Sehr motivierend ich weiß.

Warum lasst ihr euch das von euren Hunden gefallen, beziehungsweise setzt sie diesem Stress aus? Warum der Hund sich so verhält, das ist eigentlich ziemlich egal, denn der Hund reagiert nur auf seinen Menschen. Also, warum ist der Gehorsam so schlecht, dass der Hund an eurer Seite austickt? Warum fühlt sich der Hund so wenig geführt und geschützt, dass er das Problem selbst regeln muss?

Also, warum ist der Gehorsam so schlecht, dass der Hund an eurer Seite austickt?

Weil ich nicht mit Gewalt arbeite und selbst auf Schmerz würde mein Hund vermutlich nicht mal reagieren, wenn er andere Hunde entdeckt.

Warum fühlt sich der Hund so wenig geführt und geschützt, dass er das Problem selbst regeln muss?

Finde ich jetzt total normal, wenn der Hund erst seit 3 Monaten bei ihr lebt und auch schon eine gewisse Vorgeschichte hat.

Wie kommst du bitte auf Schmerz und Gewalt? Einen sicheren Grundgehorsam wirst du damit nicht erreichen! Fällt dir nichts besseres ein, als solche Methoden zu unterstellen, nur weil dein Hund dich nicht respektiert? Respekt verdient man sich weder durch Gewalt noch durch Leckerbissen sondern durch zuverlässige Führung.

Und was hat das mit der Zeit von drei Monaten zu tun? Das klappt direkt bei Übergabe der Leine. Wenn man weiß wie, dann macht Hund sofort mit. Es ist zwar schwer zu verkraften, wenn ein Fremder den eigenen Hund problemlos durch belastende Situationen führt, aber das kann man lernen.