Grobiane / Rüpel des alltäglichen Lebens

Letztens saß mein Freund in der Straßenbahn, was für ihn aufgrund seiner Abneigung gegen fremde Menschen schon schlimm genug ist. Es war fast alles besetzt, aber er hatte Glück und fand einen freien Zweierplatz. Er setzte sich ans Fenster und stellte seine Laptoptasche neben sich. Plötzlich nimmt eine ältere Frau die Tasche hoch, schmeißt sie ihm auf den Schoß und keift ihn an, wie er so unhöflich sein kann, diese "zensiertes Wort" Tasche auf einen Sitz zu stellen, wenn doch andere Menschen da sitzen wollen. Wenn sie freundlich gefragt oder irgendwie anders auf sich aufmerksam gemacht hätte, dann hätte er die Tasche gerne auf seinen Schoß genommen, damit sie sich hinsetzen kann, aber sowas ist doch eine absolute Unverschämtheit.

Oder auch, es ist erst ein paar Tage her, saßen wir gemeinsam auf einer Parkbank und kuschelten ein wenig, da kommt so ein komisches Gör an, schreit wie ein Wahnsinniger und fängt an auf uns herumzuklettern. Ich musste meinen Freund davon abhalten, das Kind mit einigen Hunden, die im Park waren, zu vierteilen, und ging zu der Mutter, die nur einige Meter von uns entfernt saß. Als ich sie darauf ansprach, guckt sie mich nur und meint, wir könnten uns ja woanders hinsetzen, wenn wir nicht mit "lebhaften" Kindern umgehen können. Als mein Freund das hörte, hat er angefangen, sehr laut die schmutzigsten Wörter zu sagen, welche das Kind natürlich sofort aufschnappte. Als die Mutter ihn deswegen ankeifte, meinte er nur eiskalt, sie könne sich ja ein paar Meter wegsetzen, wenn sie nicht mit sozial unterentwickelten Menschen umgehen könnte.

Der absolute Höhepunkt war aber kurz vor Weihnachten, als wir endlich das perfekte Geschenk für meinen dreizehnjährigen Schwager fanden. Es war eine ganze Sammlung von Pokémonfiguren der ersten Generation (die beste in den Augen der Familie meines Freundes), die wir während eines Garagenverkaufs fanden. Mein Freund untersuchte den Zustand der Figuren, während ich mit dem Verkäufer über den Preis verhandelte. Wir einigten uns auf fünfundzwanzig Euro für siebzig Figuren und ich überreichte das Geld.

Dann gingen mein Freund und ich glücklich Richtung Auto, als der Verkäufer ankam, mir die fünfundzwanzig Euro in die Hand drückte, meinem Freund die Figuren aus der Hand riss und sie einem Kerl gab, der ihm mehr geboten hatte. Mein Freund, der ein wenig Ahnung von Kaufverträgen hat, da er dies in seiner Ausbildung gelernt hat, geht zum Verkäufer, erklärt ihm die Rechtslage, dass er ja einen mündlichen Kaufvertrag mit mir eingegangen sei, bei dem es kein Widerrufsrecht gab und er deswegen nicht einfach den Kaufvertrag für Nichtig erklären könnte. Als der Verkäufer ihn daraufhin grob beleidigte, rief mein Freund bei einem Bekannten an, der Anwalt ist und hat ihn gebeten, zum Garagenverkauf zu kommen.

Der Typ, der mehr geboten hatte, wartete, da er die Pokémonfiguren an uns abtreten würde, wenn unser Anwalt mit dem Verkäufer geredet hatte. Er wusste nämlich nicht, dass sie eigentlich schon an uns verkauft waren und dachte nur, er würde sie gerade nicht sehen, als er nach ihnen fragte. Als unser Anwalt-Freund kam und das ganze genau erklärte, begann der Verkäufer auch ihn mit unflätigen Ausdrücken zu belegen und sogar handgreiflich zu werden. Der Höherbietende gab uns dann die Pokémonfiguren, nahm die fünfzig Euro zurück und den Verkäufer fest, da er ein Polizist war.

Kennt ihr auch diese Menschen, die euch auf die Palme bringen und hattet ihr auch schon mal so ein Glück, dass der Rüpel noch vor euren Augen bestraft wurde?

Letztens saß mein Freund in der Straßenbahn, was für ihn aufgrund seiner Abneigung gegen fremde Menschen schon schlimm genug ist. Es war fast alles besetzt, aber er hatte Glück und fand einen freien Zweierplatz. Er setzte sich ans Fenster und stellte seine Laptoptasche neben sich. Plötzlich nimmt eine ältere Frau die Tasche hoch, schmeißt sie ihm auf den Schoß und keift ihn an, wie er so unhöflich sein kann, diese "zensiertes Wort" Tasche auf einen Sitz zu stellen, wenn doch andere Menschen da sitzen wollen. Wenn sie freundlich gefragt oder irgendwie anders auf sich aufmerksam gemacht hätte, dann hätte er die Tasche gerne auf seinen Schoß genommen, damit sie sich hinsetzen kann, aber sowas ist doch eine absolute Unverschämtheit.

Schlechtes Beispiel. Ich finde das Verhalten deines Freundes ebenso falsch. Wenn die Straßenbahn eh schon voll ist, legt man seine Tasche nicht auf den Sitz neben sich. Es ist unverschämt, wenn man die Leute zwingt, um diesen Platz zu bitten, der eigentlich frei sein sollte. Natürlich hat die Dame auch nicht kontroversfrei reagiert. Aber wenn man öfter Straßenbahn, Zug oder Bus fährt, hat man irgendwann die Schnauze voll von den vielen Taschen auf den Bänken. Es sollte selbstverständlich sein, dass man keinen Platz blockiert, der auf jeden Fall gebraucht wird. Wenn die Bahn fast leer ist, ist es was anderes.