Nach dem Willen Thors für ein Jahr das Wetter bestimmen

vom 14.06.2014, 22:35 Uhr

Der germanische Gott Thor (Donar) war der Wettergott, siehe Abbildung. Er war auch zuständig für die Erde (Midgard) der Menschen. Er hörte ihr Jammern über das Wetter und beschloss, einem von ihnen für das nächste Jahr die Macht über das Wetter zu geben. Seine Wahl fiel auf dich. Würdest du seinem Wunsch entsprechen und „Ja“ sagen?

Wie würdest du das Wetter einteilen? Machst du es alleine oder holst du dir Hilfe? Falls du Hilfe brauchst, wen holst du dir, einen Bauern – dem seine Ernte verregnet ist, einen Urlauber – dem es bei 30° zu heiß war, einen Menschen aus einem Überschwemmungsgebiet oder ein Kind – das geweint hatte, weil es ohne Schnee nicht Schlitten-fahren konnte? Wenn du Hilfe von Thor brauchst; Er hat dir seine Telefonnummer gegeben, rufst du ihn an.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Nette Idee. Das könnte ein Experiment eines Psychologen sein, mit dem die Leitmotive einer Person und eine Tendenz zu Egoismus oder Altruismus überprüft wird.

Was ich tun würde? Da ich auch dem Land aufgewachsen bin, würde ich mich auf jeden Fall nach der Landwirtschaft richten. In aller erster Linie ist mir wichtig, dass die Ernten gut ausfallen. Das nicht nur hier, sondern besonders in allen ärmeren Ländern auch. Fragt sich nur, ob für solche Gebiete ein germanischer Wettergott auch die Vollmacht hat, oder ob der nur die Witterung eines wie auch immer definierten Gebietes rund um Europa im Griff hat.

Urlaub ist zwar schön, aber nicht lebenswichtig. Überschwemmungen schaden auch der Landwirtschaft, so dass der Einwohner aus dem Überschwemmungsgebiet meiner Ansicht nach nicht der nützlichste Ratgeber ist. Und der Schnee hilft ja auch, die Winteraussaat von Getreide vor starken Frösten zu schützen, so dass man hier auch gleich die Interessen der Landwirtschaft abdecken kann und den Kindern eine Freude bereiten.

Thor anrufen wird sicher teuer. Schließlich handelt es sich ja um ein Ferngespräch. Etwas ältere Leute wissen, dass solche Gespräche besonders teuer waren. Von daher hätte ich wenn schon, dann noch gerne eine Thor-Flatrate dazu. Ziemlich anspruchsvoll, oder? Unter den Bedingungen würde ich den Auftrag vielleicht annehmen. Allerdings stelle ich mir vor, dass Wettermachen eine ziemlich tagesfüllende Beschäftigung sein dürfte. Wer macht dann für mich die Arbeit, die ich sonst zu erledigen habe, und die nicht von selbst weniger wird? Würde das Thor übernehmen? Das wäre doch ziemlich lustig.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Sehr interessante Frage. Quasi ein Jahr lang Gott spielen, beim Wetter. Ich denke, grundlegend, ist es schwierig sich erstmal zu entscheiden, ob man diese riesige Verantwortung, für die ganze Welt auf sich nehmen möchte, denn natürlich werden nie alle, wie das immer so ist, mit dem Wetter zufrieden sein. Auch kann man eben nicht auf alle Wünsche eingehen und macht sich somit auch einige Feinde. Man wird sich auch vor lauter Wetteranfragen und Wünschen kaum retten können.

Nehmen wir einmal an, ich nehme das Angebot an von Thor. zuallererst würde ich darauf achten, dass möglichst keiner erfährt, dass ich ein Jahr lang die Macht über das Wetter habe und ich würde an einen recht unbekannten Ort gehen. Zum eigenen Schutz und zur Geheimhaltung. Ich würde versuchen, die Jahreszeiten einzuhalten, denn die gehören einfach zum Leben dazu. Es sollte ein angenehmer Mix werden, aus schönem Wetter, notwendigem Regen und vernünftigem, aber nicht zu langem Winter. Da ich, im Zweifelsfall, die Nummer von Thor habe, kann ich immer mal mit ihm Rücksprache halten.

» scorpion24 » Beiträge: 207 » Talkpoints: 4,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wenn ich mit magischen Kräften ausgestattet bin, mich also nicht an die Naturgesetze halten muss, ist das Wetter machen doch relativ einfach. Ich kann mir für jeden Ort das normale, also das ideale Wetter aussuchen, und ich kann gleichzeitig auch dafür sorgen, dass extreme Wetter und zerstörerische Wetterphänomene, die in der Realität als Folge von gewissen Wetterlagen auftreten, weg fallen.

Ich muss mich nicht zwischen Urlaubern und Landwirten entscheiden, wenn ich das Sommerwetter einstelle. Ich kann warme, sonnige Tage haben, die man mit Schwimmen und Eis essen verbringen kann, und Nachts, wenn keiner mehr am Strand liegt, lasse ich es regnen, damit die Landwirte nicht künstlich bewässern müssen. Heißes Wetter würde natürlich zu Sommergewittern führen, aber die kann ich ja einfach wegzaubern.

Im Winter ist das natürlich nicht ganz so einfach. Schnee im Winter ist eigentlich völlig normal, aber es gibt trotzdem genug Leute, die jammern, sobald es mal ein paar Zentimeter geschneit hat und die denken, dass sich das Wetter doch nach dem Willen der Autofahrer richten sollte. In dem Fall würde ich dann sagen "Pech gehabt, gewöhnt euch wieder an normales Winterwetter". In Skandinavien gibt es schließlich auch kein "Winterchaos" oder "Schneechaos" wenn sich das Wetter mal normal verhält.

Aber auch wenn man diesen Job so gut wie möglich macht, wenn überall auf der Welt also Wetter herrscht, das für diese Gegend völlig normal ist, wird es immer Leute geben, die etwas zu meckern haben. Deshalb finde ich heulende Kinder mit Schlitten, schwitzende Urlauber und sonstige Individuen auch völlig irrelevant. Ich habe schon Leute erlebt, die gejammert haben, dass der Sommer so kalt und verregnet sei und als zwei Wochen später dann die erste Hitzewelle da war ging das Gejammer weiter, nur war es ihnen jetzt natürlich zu heiß und zu trocken. Wer sagt mir also, dass der Urlauber nicht auch zu der Sorte gehört und einfach weiter jammert, wenn ich seinem Wunsch entspreche und ihm eine Abkühlung beschere?

Und von wem würde ich mir Hilfe holen? Natürlich von den Leuten, die Ahnung vom Wetter haben - Meteorologen und Klimaforscher.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Nehmen wir an, es gäbe Thor und es würde sich dabei tatsächlich um einen mächtigen Gott handeln. Wäre die Übertragung des Wetterbeeinflussens auf mich ein Auftrag oder ein Angebot? Wäre ich verpflichtet, bliebe mir gegenüber einem Gott überhaupt eine Wahl, das Amt abzulehnen, wenn ich am Leben bleiben will?

Ich denke nämlich, so ein wichtiges Amt sollte von jemandem geleitet werden, der sich auskennt. Ich tue das nur eingeschränkt. Also zumindest einen Berater sollte ich schon gestellt bekommen, wenn ich das Amt tatsächlich übernehmen soll. Und wenn nicht, dann würde ich immerhin mein Bestes versuchen. Und mich schon einmal für eventuelle Fehler entschuldigen und hoffen, dass sie nicht zu katastrophale Auswirkungen haben.

Was ich dann tun würde? Erst einmal müsste ich mich über Details informieren. Aber im Groben hätte ich mit dem Wetter folgenden Plan: Genug Niederschlag, damit die Ernten gelingen, aber weniger, als Überschwemmungen auslösen würde. So viel Hitze, wie Pflanzen und Tiere brauchen, aber auch nicht zu viel, damit sie nicht darunter leiden. Auf sonnenhungrige Urlauber oder Dergleichen würde ich keine Rücksicht nehmen. Ein funktionierendes Ökosystem wäre wichtiger, als so etwas banales wie ein gelungener Urlaub.

Wie ich dann meine Pläne genau durchführen würde, wie viel Niederschlag und welche Temperaturen im Einzelnen notwendig wären, das müsste ich dann eben im Einzelfall sehen. Aus dem Stehgreif weiß ich das nämlich nicht unbedingt. Aber die Möglichkeit, mich irgendwie vorher zu informieren oder mir Tipps geben zu lassen, bekäme ich ja sicherlich, oder?

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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