Funktionsweise von Markierungs- oder Freistoßspray

Bei der heute beginnenden Weltmeisterschaft soll zum ersten Mal Markierungs- oder Freistoßspray eingesetzt werden. Ich kann mir unter diesen Mittelchen so gar nichts vorstellen, aber sie werden als Revolution im Fußballsport sein. Mir ist allerdings unklar, wann und wie dieses Markierungs- oder Freistoßspray eingesetzt wird und wie es eigentlich wirkt.

Welche Vorteile ergeben sich durch die Einführung? Oder bringt es auch Nachteile mit sich? Welche Unterschiede gibt es bei den beiden Mitteln? Oder haben beide den selben Sinn und Zweck? In welchen Situationen wir Markierungs- und Freistoßspray eingesetzt? Wer setzt dieses Spray an welcher Stelle ein? Wie zuverlässig sind die Ergebnisse?

In der Berichterstattung zur WM war dieses Spray schon beschrieben, es handelt sich dabei um ein und dasselbe. Es ist also ein Spray zur Anbringung einer Markierung bei Freistößen, welches nach etwas 60 Sekunden wieder verschwindet.

Markiert wird damit die Stelle, an der die Mauer bei Freistößen stehen soll, also in etwa die 9,15m Entfernung zum Ball. So kann der Schiedsrichter sehen, wo er die Mauer platziert hat und dieses ewige Getrappel um den einen oder anderen Zentimeter wird damit unterbunden.

Ich hatte bisher nichts von diesem Spray mitbekommen. Aber gestern Abend beim Spiel kam es ja auch schon zum Einsatz. Und ich finde diese Neuerung richtig gut. Denn wie oft wieder die Mauer schon von den Spielern so platziert, wie sie es für gut befanden, während der Schiedsrichter nicht hin geschaut hat. Mit so einem Spray ist zumindest für diese kurze Zeit eine Stelle markiert und man kann so besser sehen, dass die Spieler dort bleiben, wo man sie haben will.

Ich finde die Idee ganz lustig und erfreulich "low-tech", was ja auch recht typisch für den modernen Profifußball ist. Es gäbe so viele technische Möglichkeiten, beispielsweise dem Schiedsrichterteam die Arbeit zu erleichtern, aber aus irgendwelchen Gründen nimmt man lieber mehr oder weniger spektakuläre Fehlentscheidungen in Kauf. Aber eine bescheidene Spraydose lässt man durchgehen. Immerhin ein Anfang.

Außerdem wird der Spielfluss so weniger verzögert, weil es ja sonst gerne mal vorkommt, dass die Spieler ihre Position diskret anpassen und der Schiedsrichter sie drei- und viermal an ihre korrekte Stelle zurückscheuchen muss. Generell nehme ich Fußball sowieso nicht ernst genug, um den Einsatz einer Farbspraydose als revolutionär zu empfinden.

So ganz schlecht finde ich das jetzt auch nicht. So eine Linie ist ja doch schnell gesprüht und ob nun die zwei oder drei Sekunden sprühen den Kohl jetzt fett machen, wenn man bedenkt, wie lange schon das Abmesser dauert und das Auskäsen wer den Freistoß schießt und dann die Mauer zwei- oder dreimal korrigiert werden muss.

Was ich aber auch gut fand, was mir heute erst bei Herrn Brych aufgefallen ist, dass er nicht nur die Mauer markiert hat, sondern auch den Punkt von dem der Freistoß ausgeführt werden soll. Es war ja sonst oft zu sehen, dass der Ball dann noch mehrmals richtig hingelegt wurde, dann kam doch ein andere Schütze, der sich auch wieder den Ball hingelegt hat und dabei rückte die Freistoßposition dann Stück für Stück an das Tor heran. Das wird jetzt alles ja doch besser verhindert, da auch jedes kleine Tippeln ja gleich auffällt.

Aber es reicht wirklich, wenn man das bei gefährlichen Positionen macht. Bei jedem Freistoß muss das nun nicht gerade sein. Wobei es natürlich auch interessant wäre, warum es wichtiger ist eine Linie zu ziehen, als zu überprüfen, wie genau die Schiedsrichter 9,15 Meter mit ein paar Fußschritten abmessen wollen.

Ich habe gerade das WM-Fußballspiel gesehen. Dort wurde immer wieder vom Schiedsrichter der Fußball mit weißen Schaum begrenzt. Bisher habe ich es noch nie gesehen. Den Sinn dahinter habe ich auch noch nicht ganz verstanden. Ich habe aber den Sinn verstanden, dass so der Ball nicht verrückt werden kann. Wird diese Zeit aber auch als Nachspielzeit berechnet, oder sind diese Sprüher von jeweils 2 bis 5 Sekunden im Spiel selbst inbegriffen?

Das Sprühen wird mit Sicherheit nicht als Nachspielzeit hinten rangehängt. Wenn man sich normale Freistöße anschaut, dann dauert es ja auch immer eine ganze Weile bis die ausgeführt sind. Wenn dann noch 5 mal der Ball verrückt wird und schlussendlich vom Schiedsrichter wieder einen Meter zurückgepackt werden muss, dürfte man mit dem Freistoßspray wohl sogar schneller sein.