Natascha Kampusch kauft das Haus ihres Entführers

vom 14.05.2008, 16:01 Uhr

Nach neuesten Berichten kauft Natasacha Kampusch das Haus ihres Entführers, in dem sie, nach ihrer Entführung als Kind über 8 Jahre lang in einem Kellerverlies leben musste. Sie meinte zwar, es wäre schon merkwürdig, ein Haus zu besitzen und dafür zu zahlen, in das sie eigentlich niemals wollte und von dem sie fort wollte. Es wäre ihr aber lieber, es zu besitzen, als das auf dem großen Grundstück andere Häuser errichtet würden. Was meint ihr dazu? Ich kann das überhaupt nicht verstehen.

Auch wenn sie es vielleicht als eine Art Aufarbeitung ansieht, aber in einem Haus zu leben, in dem ich meine fast meine gesamte Kindheit und Jugend verloren habe, das wäre mir doch ein Stück zuviel. Alles erinnert sie doch an ihr Verlies und ihren Entführer, auch wenn alles neu renoviert ist. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, das dies für ein Vergessen der schlimmen Ereignisse förderlich sein kann. Ich würde es eher abreisen lassen, als darin zu wohnen.

» urilemmi » Beiträge: 2263 » Talkpoints: 7,31 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich halte von dieser Art von Aufarbeitung absolut nichts. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es für die Psyche von Natascha Kampusch gut sein wird. Sie sollte lieber das Haus abreißen lassen oder froh sein, wenn es weg ist und was neues drauf gebaut wird. Immer wieder dran erinnert zu werden kann meiner Meinung nach nicht gut sein.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Wenn ich deinen Post richtig verstanden habe, dann hat sie es ja lediglich erstmal gekauft. Da war ja nicht die Rede von "darin wohnen".

Auf der einen Seite finde ich das nicht so schlimm, dass sie das Haus kauft. So hat sie es in der Hand, wer das Haus bewohnt und kann beinahe annähernd sicher gehen, dass es niemand aus Sensationslust kauft. Auch kann sie mit ihrem Kauf verhindern, dass das Grundstück rund um das Haus verkauft wird. Es werden einfach Fremde davon abgehalten, sich mit dem Besitz des Hauses zu brüsten, denn es gibt sicher Menschen auf der Welt, die es erstrebenswert finden, solch ein Haus des Grauens zu besitzen.

Aber ob es ihr auf der anderen Seite bei der Bewältigung der Vergangenheit helfen kann, wage ich mal zu bezweifeln. Aber wenn es der richtige Weg für Natascha Kampusch ist, dann wird sie das ja auch am Besten wissen.

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» P-P » Beiträge: 3246 » Talkpoints: 1,58 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich bin der gleichen Meinung, dass ich mir gut vorstellen kann das Sie das Haus einfach kauft, damit kein Schaulustiger sich dieses Haus kauft und wer weiß was damit anstellen wird. Jedoch wenn Sie wirklich in das Haus ziehen will und dort wohnen will kann ich dies nicht nachvollziehen. Ich persönlich würde damit nicht zurecht kommen und würde kein Auge zu bekommen. Doch verstehen tue ich Sie eh nicht, denn Sie meinte letztens in einem Interview, dass sie es Schuld sei, dass er sich selbst umgebracht habe.

» dede90 » Beiträge: 231 » Talkpoints: 4,06 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also ich finde es schwer Vermutungen aufzustellen, da sie ja wie ihr bereits wisst sehr viel durchgemacht hat und ihr Handeln momentan aus dem Erlebtem resultiert. Klar gibt es Dinge, die für uns am plausibelsten erscheinen für die Geschädigten jedoch ganz anders aussehen.

Was ich jedoch nicht ganz ausschließen kann ist, dass sie dort wirklich leben will, auch wenn es für uns etwas komisch klingt, doch irgendwie macht es auch Sinn, da sie ja über einen großen Teil ihres Lebens dort gelebt hat, sich sozusagen eingelebt hat. Vielleicht kann man es als ein Syndrom auffassen, bleibt jedoch noch abzuwarten was sie wirklich vorhat.

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» loolek » Beiträge: 391 » Talkpoints: 2,23 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde ihr Handeln schon etwas verwirrend. Ich denke auch nicht, dass es positive Auswirkung für ihre Aufarbeitung hat. Ganz im Gegenteil. Das Haus wird sie doch ständig an ihre Vergangenheit in Gefangenschaft erinnern und das ist doch nicht gut oder?

Ich glaube, dass sie das Haus gekauft hat, weil sie noch nicht mit der Vergangenheit abgeschlossen hat und es vielleicht auch nie wird. Aber nun hat sie das Haus gekauft. Meiner Meinung nach sollte sie auf keinen Fall darin leben. Sie sollte alle Erinnerungen verschwinden und vielleicht alles neu renovieren lassen. Über den weiteren Verlauf des Hauses kann man ja noch diskturieren.

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» Pantz » Beiträge: 331 » Talkpoints: 14,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Sie hat ja immer davon gesprochen, dass sie Mädchen helfen will, die das gleiche Schicksal wie sie erlitten haben, vielleicht will sie dafür das Haus verwenden, dass diese Mädchen wieder ein Zuhause haben.

Ist aber nur eine weitere Spekulation, selber hat sie ja in dem Interview nur gesagt, dass sie nicht möchte, dass "die Vandalen" da einfallen oder alles abgerissen wird und dort Reihenhäuser entstehen.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Die verschiedenen Artikel schreiben alle was unterschiedliches. In einem Artikel heißt es, sie beansprucht das Haus (was ja nicht gleich heißt, dass sie es kauft), damit die Mutter von dem Entführer da wohnen kann, die sie nicht einmal kennt. In einem anderen Artikel heißt es, sie will das Haus kaufen, damit es nicht zu einer Pilgerstätte wird.

Egal, ob es für sie jetzt Aufarbeitung oder was auch immer ist, ich frage mich, woher sie das Geld hat, wenn sie das Haus selbst kaufen will und es ihr nicht einfach übertragen wird. Werden dafür Spendengelder ausgegeben, die sie erhalten hat? In diesem Fall hätte ich dafür kein Verständnis, denn das würde ich schon als Schlag ins Gesicht von allen sehen, die für Frau Kampusch gespendet haben. Insgesamt fehlen aber einfach zu viele Infos, um wirklich darüber urteilen zu können.

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» Krümel » Beiträge: 122 » Talkpoints: 0,42 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Zu diesem Thema gab es hier schon eine längere Diskussion Kampusch will Haus erwerben, in dem sie eingesperrt war. Und wenn es jetzt tatsächlich so weit kommt, dann wäre es wirklich schön, wenn die Diskussion an dieser Stelle fortgesetzt würde.

Davon abgesehen, wäre es doch interessant einmal abzuwarten, wenn sich Frau Kampusch einmal dazu äußert, aus welchen Gründen sie das Haus nun beanspruchen möchte und was sie letzten Endes damit vorhat.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Also erstmal kann niemand von uns auch nur annähernd nachvollziehen, wie sie sich fühlt und vor allem was sie fühlt. Wenn sie das Haus kaufen möchte oder irgendwie Eigentum erwerben möchte, so soll sie das doch tun. Es dient doch ihrer eigenen Heilung und eigentlich braucht man darüber auch nicht zu diskutieren. Sie wird sich schon was dabei denken, wenn sie dieses Haus übernimmt, sie wird für sich entschieden haben dass sie das will, daher kann man ihr daraus keinen Strick drehen und sollte der Sache einfach neutral eingestellt sein.

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» Qn » Beiträge: 1539 » Talkpoints: 7,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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