In der Partnerschaft von alten Liebschaften erzählen?

vom 10.06.2014, 09:33 Uhr

Neulich saßen wir mit ein paar Pärchen in einer Runde und haben gegrillt. Eine Frau aus der Runde erzählte von ihrem Ex und eine andere Frau meinte dann, dass sie das doch nicht machen kann, wenn ihr Mann dabei ist. Das würde ihn doch verletzen.

Ich muss zugeben, dass mein Mann auch von meinen Ex`s weiß und ich auch immer davon erzählt habe. Auch er hat von seinen Ex`s gesprochen und ich bin der Meinung, dass jeder auch seine Vergangenheit hat und die auch mit dem Partner teilen sollte. Denn nur so kann man doch auch wissen, warum ein Mensch sich in gewissen Situationen vielleicht gerade so verhält, wie er sich verhält. Denn so eine Vergangenheit prägt ja auch.

Schnell kam bei uns in der Runde dann ein Gespräch auf, ob man dem neuen Partner denn auch von den vergangenen Liebschaften, Partnerschaften, Ehen oder auch One Night Stands erzählen sollte. Sollte man da offen in der Partnerschaft mit umgehen oder sollte man lieber den Mund halten? Wie handhabt ihr das? Wissen eure Partner von euren alten Liebschaften?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich denke, dass man das schon ansprechen kann. Immerhin hat jeder seine Vergangenheit und es ist doch albern, wenn man dann nicht mehr über die Personen reden darf, die einen in der Vergangenheit begleitet haben. Mein Partner weiß automatisch von meinen Ex, da die beiden befreundet waren, aber ich denke, dass ich es auch erwähnt hätte, wenn das nicht der Fall gewesen wäre, weil ich einfach auch sagen möchte, was mir nicht gut getan hat in dieser Beziehung. Mein Partner hat mir auch von seiner Ex erzählt und ich fühle mich dabei gut, weil sie ein ganz kleiner Teil, aber ein Teil seiner Vergangenheit war.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Mein Partner weiß natürlich, dass ich vor ihm andere Beziehungen hatte und ich weiß auch, dass er welche hatte. Und ab und zu kommt es auch zur Sprache, wenn es gerade zum Gesprächsthema passt. Beipielsweise geht es um einen bestimmten Beruf und mein Ex hatte eben diesen Beruf. Dann kann man das ja erwähnen und erzählen, was man damals von diesem Beruf mitbekommen hat.

Aber die persönlichen Details habe ich immer weggelassen. Sexuelle Details beispielsweise oder wie traurig man nach dem Ende der Beziehung war. Diese Dinge sind auch nicht mehr wichtig, wenn man glücklich in der jetzigen Beziehung ist und sie würden den derzeitigen Partner eventuell verletzen. Aber die Vergangenheit total zu verschweigen, finde ich auch falsch.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich halte es sogar für wichtig, wenn man früheren Beziehung weiß. Besonders warum sie in die Brüche gegangen sind. Denn aus den Fehlern die dort gemacht wurden, können beide lernen und sie in der neuen Beziehung vermeiden. Wenn ich jetzt sehe, warum die Ehe von meinem Mann in die Brüche gegangen ist, so kann ich die Gründe so gar nicht verstehen. Denn es müsste doch eigentlich für jede Frau ein Traum sein, wenn der Mann arbeitsam ist, aber auch im Haushalt unterstützt, wenn er die Zeit dazu hat. Auch wenn ich ihn manchmal auch ein wenig bremsen muss, damit ich auch noch ein wenig Zeit mit ihm verbringen kann.

Genauso weiß auch mein Mann dass meine Ehe unter anderem an mangelnder Kommunikation den Bach runter gegangen ist. Auch wenn sich Männer damit meist schwer tun, versucht er doch für meine Probleme ein offenes Ohr zu haben, auch wenn er vielleicht nicht helfen kann. Aber es hilft mir schon, dass er mir überhaupt interessiert zuhört.

Wenn man allerdings beim neuen Partner vom Ex nur schwärmt, dann ist das wieder eine andere Situation. Aber wenn solche Gespräche rein informativ und wenig emotional stattfinden, dann sollten sie der neuen Beziehung gut tun.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Wenn es sich gerade ergibt, finde ich es ganz normal, in einer Beziehung auch die verflossenen Liebschaften, Ex-Partner usw. im Gespräch zu erwähnen. Schließlich haben die meisten Menschen schon vor ihrer aktuellen Beziehung ein Liebesleben gehabt, und es erscheint mir unzweckmäßig, diesen Teil der Biographie wie ein peinliches Geheimnis zu behandeln.

Ich finde es sowieso ganz hilfreich in einer Beziehung, wenn man die Vorgeschichte und die Lebenserfahrungen des Partners zumindest ein bisschen kennt. Man versteht sich dann einfach besser. Natürlich sollte man nicht versuchen, den Partner auszuhorchen oder völlige Transparenz erwarten. Man muss meiner Ansicht nach auch nicht jeden längst vergangenen One Night Stand gegenüber dem aktuellen Partner oder der Partnerin auflisten. Aber locker über die Vergangenheit zu sprechen finde ich jetzt nicht negativ in einer funktionierenden Beziehung zwischen Erwachsenen.

Aber das hängt natürlich auch vom Charakter des Einzelnen ab. Mein Partner kann mir anscheinend gar nichts verschweigen, auch wenn ich die Details seiner Verflossenen gar nicht wissen möchte. Ich wiederum habe so gut wie keine "Vorgeschichte", sodass es gar nicht erst zu Diskussionen kommen kann. Wenn jemand wirklich viel "herumgekommen" ist oder stark zu Eifersucht neigt, sieht es wahrscheinlich schon ganz anders aus.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Mein jetziger Partner weiß von meinen vorherigen Beziehungen und auch, warum diese in die Brüche gegangen sind. Genauso weiß ich von zumindest einigen seiner vorherigen Beziehungen. Aber wir reden nicht über Details und auch vor allem nicht über "gute" Dinge, die es damals gegeben hat, denn man will den anderen ja nicht verletzen. Über sexuelle Dinge wird in der Hinsicht alles verschwiegen, denn wir vergleichen uns beide nicht mit den ehemaligen Partnern.

Das finde ich auch wichtig und liebe es an meinem aktuellen Partner. Wer will schließlich schon hören: "X hat es aber immer so gemacht und das hat mir viel besser gefallen. Warum machst du das nicht auch so?" Und ich denke, wenn er mir so etwas sagen würde, dann wäre bei uns recht schnell das Ende der Beziehung in Sicht. Anders herum nehme ich da dann natürlich genauso Rücksicht, wobei es mir gar nicht so schwer fiel, weil ich nach dem Ende der letzten Beziehung eine Weile verstreichen ließ, um mit diesem Menschen ganz und gar abzuschließen. So konnte ich mich auch auf einen neuen Menschen einlassen, ohne dass ich beide ständig verglichen habe.

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


In meiner Beziehung habe ich meinem Partner alles von meiner Exbeziehung erzählt. Es war nur eine und der Mann hat sich das Leben genommen. Mein Partner selbst, hat vor mir noch keine Freundin gehabt, ich hätte aber dennoch gern zugehört, wenn er von eventuellen Liebschaften berichtet hätte.

Ich finde es positiv, wenn Paare sich darüber austauschen können, denn sonst stellt sich vielleicht unterbewusst immer wieder die Frage, was vor der jetzigen Beziehung war. Ob es wirklich annehmbar ist, dass im Freundeskreis über den Ex-Partner gesprochen wird liegt auch daran, wie der Umgang des Paares untereinander bei diesem Thema ist.

Besonders bei längeren Beziehungen hängen schließlich auch noch Verwandte mit dran, oft hat die Schwiegermutter ein Verhältnis zum Ex aufgebaut und tut sich schwer damit, zu wechseln. Hier finde ich, dass absolute Offenheit und die Fähigkeit zur Kommunikation des Paares sehr wichtig ist.

» Jess0708 » Beiträge: 715 » Talkpoints: 47,47 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich finde es wirklich wichtig, dass man in einer Beziehung mit seinem Partner über alles sprechen kann und dazu gehören einfach auch vorherige Partner. So etwas gehört doch zum eigenen Leben dazu und es ist klar, dass einen vorherige Beziehungen auch prägen. Besonders dann, wenn man mehrere Jahre mit jemandem zusammen war, verändert man sich auch dadurch und ich fände es nicht richtig, so etwas unter den Tisch zu kehren. Es ist doch völlig klar, dass man in einem bestimmten Alter schon einige Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht gemacht hat und das ist nichts, wofür man sich schämen müsste und auch nichts, was man verschweigen müsste. Das gehört ganz einfach zum eigenen Leben und zur eigenen Geschichte dazu und von daher wüsste ich nicht, warum man um jeden Preis dieses Thema vermeiden sollte.

Wenn ich einen neuen Partner habe, dann ist es mir sogar sehr wichtig, von seinen vergangenen Beziehungen zu wissen. So wollte ich bei meinem jetzigen Freund auch recht schnell wissen, wie viele Freundinnen er vor mir hatte und wie lange die Beziehungen gingen und woran sie scheiterten. Immerhin muss man doch einfach wissen, ob man die erste Freundin für den Partner ist und ich denke, dass es auch hilfreich ist, zu wissen, wie lange die Beziehungen gingen. So kann man sich dann auch wesentlich besser ein Bild über den Partner machen. Außerdem weiß man dann auch, worauf man sich einlässt, wenn man mit dem Partner zusammen kommt. Erfährt man beispielsweise, dass er schon oftmals betrogen wurde, kann man viel mehr Verständnis aufbringen, wenn der Partner schnell eifersüchtig reagiert. Und wenn man erfährt, dass die Beziehungen meistens deshalb gescheitert sind, weil der Partner immer wieder fremdgegangen ist, kann man sich überlegen, ob man überhaupt eine Beziehung mit ihm eingehen möchte.

Sicherlich sollte man nicht ins Detail gehen oder den Partner ständig mit vorherigen Partnern vergleichen. Immerhin kann man den Partner doch sehr schnell mit so etwas verletzen. Allerdings sehe ich kein Problem darin, wenn man neutral bleibt. So etwas ist doch für beide Seiten hilfreich und es ist ja auch kein Grund eifersüchtig zu werden, wenn man neutral über sein vorheriges Leben berichtet. Das gehört einfach dazu und das muss man auch akzeptieren.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Wenn mein neuer Freund wissen will, wer seine Vorgänger waren, dann darf er das gerne wissen. Er sollte nur nicht weiter fragen, wer so dazwischen war, sonst wird das eine mehrjährige Geschichte! :lol:

Solange er nicht dauernd über seinen Ex redet, ist mir das Schnuppe. So ein kleiner Austausch, wieso und warum es vielleicht nicht geklappt hat und was jetzt anders gemacht werden sollte, damit es für den anderen harmonischer oder interessanter ist, finde ich angebracht. Dazu gehören aber keine Vergleiche! Wer damit bei mir anfängt, der kann schon seine Sachen packen und nach Hause fahren.

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» DocMichi » Beiträge: 667 » Talkpoints: 3,51 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Das war früher wohl so üblich, dass man da peinlich berührt den Mantel des Schweigens ausgebreitet hat, wenn man schon ein Vorleben hatte. Es gab ja auch Zeiten, wo man als Frau kein Vorleben haben durfte, außer wenn man früh verwitwet war. Aber die Zeiten sind glücklicherweise vorbei. Ich denke schon, dass es vollkommen in Ordnung ist, wenn man sich in der Partnerschaft einvernehmlich auch über solche Themen austauscht. Die Frage ist nur immer wie und warum.

Sexuelles würde ich nicht einfach so breitlatschen. Das fällt für mich immer noch unter Privatsphäre und der oder die Ex würden es sicher auch nicht witzig finden, wenn man da zu viel aus dem Nähkästchen plaudert, was hinter verschlossenen Türen intim passiert ist. Als Ausnahme sehe ich aber, wenn ein Partner sexuelle Gewalt oder sonstige schlechte Erfahrungen gemacht hat. Dann halte ich es schon für wichtig, den neuen Partner da zu informieren. Schließlich hat der auch ein Anrecht darauf zu erfahren, welche Grenzen der neue Partner hat und dass eventuell sehr ängstliches oder gehemmtes Verhalten nichts mit ihm zu tun hat, sondern mit einer nachvollziehbaren Vorgeschichte.

Ansonsten finde ich es schon passen, so dies und das zu erzählen. Blöd wäre es allerdings, wenn der Partner das das erste Mal erfährt, wenn man auf dem eingangs erwähnten Fest das für ein Plenum erzählt. Ich denke, dass so etwas nur in Ordnung ist, wenn der Partner solche Anekdoten schon kannte.

Ich finde es auch grässlich, wenn neue Partner ständig mit der Ex verglichen werden, die angeblich so viel besser in den und jenen Punkten war. Wenn sich Partner die neue Partnerin am liebsten genau nach dem Vorbild der Ex formen wollen. Das kommt in seltenen Fällen leider auch vor. Da fragt man sich dann schon, warum der eigene Partner dann mit der Ex so unzufrieden war, dass dieser sie entweder vergrault hat oder sogar selbst verlassen hat. Aber ich denke, das hat mit Erzählen an sich auch nur noch wenig zu tun.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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