Zusammenziehen, wenn Partner kein Geld erhält

vom 08.06.2014, 07:26 Uhr

Frau A. und Herr B. stehen vor einen Problem. Herr B. erhält kein Geld von seinen Arbeitgeber, weil es angeblich Probleme in der Personalabteilung gibt. Derzeit wohnen sie in getrennten Wohnungen. Frau A. unterstützt Herr B. mit ihren Geld aus, aber das Geld reicht hinten und vorne nicht dafür aus.

Sie haben sich nun überlegt, dass sie zusammenziehen. Sie würden eine Hausratversicherung und die Miete sparen. Dennoch reicht das Gehalt von Frau A. nicht aus. Würdet ihr an der Stelle von Frau A. dennoch den Schritt wagen, mit Herrn B. zusammenzuziehen? Wie würdet ihr mit dieser Situation umgehen?

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Es kann eine Option sein, aber man hat dabei ja trotzdem noch drei Monate die Kosten für beide Wohnungen. Allerdings würde ich das Vorhaben nicht realisieren, wenn das Thema gemeinsame Wohnung vorbei nie im Raum stand. Denn dann wird die jetzige Beziehung schnell auf eine Zweckebene reduziert und das kann mehr Probleme mit sich bringen, wie man sich vorstellen mag.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich finde ja, dass die beiden nur zusammen ziehen sollten, wenn sie das auch abgesehen von den finanziellen Vorteilen wollen. Es mag sein, dass es solche Zweckgemeinschaften gibt, aber das ist nicht jedermanns Sache. Man muss sich im klaren darüber sein, dass so ein Zusammenzug nun mal ein großer Schritt in der Beziehung ist. Unter diesen Umständen ist das sicher nicht ganz einfach, aber machbar ist es. Ansonsten kann man vielleicht noch warten, bis sich die Situation wieder etwas beruhigt hat und Herr B. vielleicht wieder regelmäßig Geld bekommt.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Wenn der Hauseigentümer super ist und Nachmieter schnell gefunden werden können, ist die Wohnung vielleicht schon schneller weg. Eine Hausratsversicherung zu sparen, da weiß ich nicht, bei welcher Versicherung er ist, jedenfalls nicht bei unserer, oder er ist überversichert, das macht den Kohl nun auch nicht mehr fett, wenn es nur darum geht und da müssen auf Fristen für die Kündigung eingehalten werden, wenn der Versicherer nicht kulant, oder sogar das gleiche Unternehmen ist, wo bei sind.

Ansonsten ist das recht schwierig, da sich Herr B. in eine Abhängigkeit begibt, die schnell unschön werden kann. Ich kenne einige, die in Abhängigkeitsbeziehungen gelebt und gewohnt haben und wenn es dann richtig in die Brüche geht, dann ist das auseinander dividieren schwieriger, als wenn es zwei Wohnungen gegeben hätte.

Ich habe ja schon den anderen Beitrag gelesen. Aber selbst wenn da nichts fließt, würde ich ihm eher raten, zum Amt zu gehen und sich Hilfe zu holen, um die Wohnung nicht zu verlieren. Notfalls muss er alles zurückzahlen, aber das wäre das kleinere Übel, als sich in diese Abhängigkeit zu begeben, in der er jetzt eh schon teilweise ist.

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» DocMichi » Beiträge: 667 » Talkpoints: 3,51 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Natürlich hätte man dadurch finanzielle Vorteile, aber die Frage ist doch auch, ob man mit der Beziehung so weit ist und ob man das auch will. Ich würde das nicht einfach nur machen, weil es wirtschaftlich besser wäre. Ansonsten muss man den Arbeitgeber anzeigen und rechtliche Schritte folgen lassen. Vielleicht kann man sich auch um eine andere Stelle bemühen, bei der man dann auch wieder etwas verdient.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich würde nicht zusammenziehen, denn ein Umzug kostet immer extra Geld. Dies scheint im Moment allerdings das Hauptproblem. Wenn Frau A, jetzt bereits Probleme hat, ihn zu unterstützen, bringt eine gemeinsame Wohnung gar nichts.

In dem Fall von Herr B, verhält es sich so, dass er schleunigst auf das Arbeitsgericht gehen sollte. Der Chef ist verpflichtet, ihm das Gehalt/ den Lohn zu zahlen. Herr B müsste gar nicht weiter arbeiten, wenn der Lohn nicht kommt. Ich denke, mit dem zusammen ziehen, sollte gewartet werden, bis sich die Situation verbessert und Herr B den ihm zustehenden Lohn endlich erhalten hat. Er sollte sich auf jeden Fall Hilfe suchen und diesen Zustand nicht weiter so hinnehmen. Zusätzlich sollte er sich nach einem neuen Arbeitsplatz umsehen.

Wenn alles geregelt ist, steht einem Zusammenzug nichts im Wege. Zum Amt gehen, kann er natürlich auch. Ein Freund von mir, hatte auch mal die Situation, dass er von seinem Arbeitgeber kein Geld bekam. Sein gutes Recht war es, seine Arbeit zu verweigern, bis der ausstehenden Lohn kommt. Das Amt bewilligte seinen Antrag auf Arbeitslosengeld. Sie streckten ihm den Lohn vor und der Arbeitgeber, der in Verzug war, musste dann eben das Geld dem Amt geben bzw. mein Freund die Zahlung, als sie nach Monaten kam, dem Amt überweisen. Aber das ist in Ordnung, da er quasi vom Amt den ausstehenden Lohn vorgestreckt bekam.

» scorpion24 » Beiträge: 207 » Talkpoints: 4,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge


iggiz18 hat geschrieben:Frau A. und Herr B. stehen vor einen Problem. Herr B. erhält kein Geld von seinen Arbeitgeber, weil es angeblich Probleme in der Personalabteilung gibt.

Zunächst ist das ja ein Problem von Herrn A. Wobei der sich scheinbar leicht zufrieden gibt. Denn es kann schon dumme Ausreden geben - aber "Probleme in der Personalabteilung" ist schon eine lächerliche Erklärung. Wobei die Frage ungeklärt ist, ob das Gehalt jetzt nur drei Tage zu spät kommt oder aber das Geld nachhaltig und längerfristig ausbleibt. Seit wann bekommt er schon kein Geld?

iggiz18 hat geschrieben:Derzeit wohnen sie in getrennten Wohnungen. Frau A. unterstützt Herr B. mit ihren Geld aus, aber das Geld reicht hinten und vorne nicht dafür aus.

Warum unterstützt Frau B denn hier Herrn A und wie soll man sich diese Unterstützung vorstellen? Bezahlt sie seine Fixkosten? Miete? Versicherungen? Oder leiht sie ihm hin und wieder 50 Euro? Ich sehe hier nämlich auch ein gewisses Potential dahingehend, dass hier Frau B sich mit dummen Sprüchen über den Tisch ziehen lässt.

iggiz18 hat geschrieben:Sie haben sich nun überlegt, dass sie zusammenziehen. Sie würden eine Hausratversicherung und die Miete sparen.

Allein die Tatsache, dass hier die "Hausratversicherung" als Einsparung genommen wird (ein Posten, der praktisch nur 1x pro Jahr anfällt und lässlich ist!), zeugt schon von Naivität. Als Nachteil könnte man anführen, dass ein möglicher Bezug von ALG2 bei Hr. A eher gering ausfallen könnte. Real ist es natürlich schon so, dass die Miete eine spürbare Ersparnis bilden würde. Aber nachdem die Beziehung scheinbar eher noch in einem wackligen Zustand zu sein scheint, müsste auch Geld für Plan B zurückgelegt werden - Plan B wäre die Idee, später wieder "auseinander zu ziehen". Und eine Trennung bedeutet ja wieder etwas an Kosten (Kaution, Einrichtung usw.).

iggiz18 hat geschrieben:Dennoch reicht das Gehalt von Frau A. nicht aus.

Da stellt sich die Eingangsfrage wieder: seit wann und in welcher Form hilft Frau B hier aus? Bzw. für was reicht das Geld hier scheinbar nicht aus? Ein Zusammenziehen würde ja zunächst keine Mehrkosten für Frau B bedeuten, wenn einer der beiden bloß die Wohnung aufgibt.

iggiz18 hat geschrieben:Würdet ihr an der Stelle von Frau A. dennoch den Schritt wagen, mit Herrn B. zusammenzuziehen? Wie würdet ihr mit dieser Situation umgehen?

Wenn das Zusammenziehen unabhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung geplant war, dann sollte das kein Hindernis sein. Ist das Zusammenziehen aber als Teil der Lösung der finanziellen Probleme gedacht, wäre es sicher ein riskantes und unkluges Unterfangen. Will Frau B dem guten A helfen, dann sollte sie ihn dahingegen unterstützen, beim Arbeitgeber in Erfahrung zu bringen, wo das Geld bleibt.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Danke für die zahlreichen Antworten, die auch sehr hilfreich waren. Die Beziehung wurde vor diesem Ereignis schon öfters mit negativen Zeiten belegt. Sie sind nun auch schon seit sechs Jahren zusammen. Das Zusammenziehen war auch schon vor diesen Ereignis geplant. Durch die Ereignisse aber auch eher in den Vordergrund gedrängt. Es werden ja nun einmal eine Menge Kosten gespart. Hier auch die Hausratversicherung, denn diese wird monatlich dem Versicherungsunternehmen zugefügt. Frau A. gibt Herrn B. jeden Monat die vollen Fixkosten. Miete, Versicherungen, denn Herr B. bekommt derzeit gar nichts.

Ich kann hier ja nicht das ganze Problem darstellen. Um es kurz zu fassen, die Personalabteilung hat ein Fehler im Dokumentationssystem gehabt. Es wurden Mitarbeiternummern mehrfach vergeben, somit wurde nicht eine Person gefeuert, sondern mehrere. Dies ist aber nicht so, nun müssen sie nacharbeiten. Der Lohn ist seit April nicht gekommen. Für April ist die Gehaltsabrechnung nun letzte Woche gekommen und sie ist fehlerhaft. Herr B. hat sich am Wochenende nun für einen neuen Arbeitgeber bemüht.

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich muss gestehen, dass ich an Stelle von Frau A weder mit Herrn B zusammenziehen, noch ihm die Wohnung bezahlen würde. Dabei spielt es auch keine Rolle, wie lange die Beziehung bereits besteht. Ich mag es überhaupt nicht, wenn finanzielle Dinge in einer Beziehung zum Thema werden. So etwas bietet einiges an Konfliktpotential und ich halte es allgemein für sinnvoller und auch entspannter, wenn sich jeder um seine eigenen finanziellen Angelegenheiten kümmert und die Beziehung damit überhaupt nicht belastet wird. Ich käme mir ausgenutzt vor, wenn ich meinen Partner aushalten müsste.

Falls Frau A und Herr B ohnehin schon darüber gesprochen haben, sich eine gemeinsame Wohnung zu nehmen, wäre das natürlich gerade in einer Zeit der finanziellen Not nicht schlecht. Allerdings wird es doch wohl kein Dauerzustand sein, dass Herr B kein Geld erhält. Hat er überhaupt schon juristische Hilfe in Anspruch genommen? Falls nicht, würde ich ihm das dringend raten und das Geld nicht einfach abzuschreiben.

Abgesehen davon sollte er so schnell wie möglich die Arbeitsstelle wechseln. Interessant ist in dem Zusammenhang die Frage, ob Frau A und Herr B jetzt schon zusammenziehen würden, wenn es keine finanziellen Probleme gäbe. Nur wenn sie diese Frage eindeutig mit ja beantworten können, macht es überhaupt Sinn, über eine gemeinsame Wohnung zum jetzigen Zeitpunkt nachzudenken.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich würde da auf keinen Fall darauf einsteigen. Ein echter Mann bringt das Geld nach Hause. Wenn er kein Geld von seiner Firma erhält, muss er sich eben einen anderen Job suchen oder darum kämpfen, dass er sein Geld bekommt, indem er die nächsthöhere Instanz oder gesetzliche Ratschläge einholt. Wenn er kein Waschlappen ist, dann macht er das auch.

Es kann nicht sein, dass du ihn als Frau finanziell unterstützen musst. Lass dich ja nicht einlullen. Der Mann muss das Problem selber in den Griff bekommen. Er ist ja kein kleines Kind mehr. Wenn diese Beziehung schon jetzt so anfängt, dann kannst du sicher sein, dass sie nicht mehr lange hält.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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