Welche Partnerschaftsmodelle lebt Ihr?

vom 06.06.2014, 15:14 Uhr

Ist Monogamie heute noch zeitgemäß oder gibt es inzwischen andere Modelle die sich besser durchsetzen. Ich weiß, ein alter Hut, die Diskussion gibt es wahrscheinlich schon solange, wie die Menschheit selbst. Dennoch wird in den Medien propagiert dass die Jugend heutzutage wieder mehr Wert auf innere Werte legt als je zuvor. Ist das richtig oder wollen uns die Medien da einfach nur etwas vorgaukeln was nicht da ist?

Keine Generation zuvor hatte so viele Möglichkeiten und so viele Informationen über Partnerschaft und Sex wie die Heutige. Was ist denn aus der sechziger Bewegung der freien Liebe geworden? Konnte sie sich nicht durchsetzen? Sind wir am Ziel ? Wird sie unsere Gesellschaft dahingehend verändern ? Gibt es überhaupt eine Chance auf echte Monogamie?

Benutzeravatar

» sunnyboy66 » Beiträge: 20 » Talkpoints: 8,09 »



Also grundsätzlich finde ich das muss jeder, bzw. jedes Paar, für sich selber entscheiden. Gemacht habe ich schon alles. Letztlich waren aber die monogamen Beziehungen die besten, normalerweise hat man dann auch das Gefühl monogam sein zu wollen, also wenn die Beziehung gut ist.

» lenilana » Beiträge: 2 » Talkpoints: 0,19 »


Ich lebe in einer monogamen Beziehung und bin glücklich mit meinem Partner. Ich könnte mir auch nicht vorstellen neben ihm, einen anderen Mann zu haben.

Bevor ich mit ihm zusammen war, habe ich mein Single da sein genossen und hatte mehrere Männer, mit denen ich mich immer mal getroffen habe. Wir hatten nicht nur Sex, sondern haben auch was zusammen unternommen. Das war auch in Ordnung. Allerdings sollte man da auch immer vorher klare grenzen und Regeln festlegen, sonst erhofft sich der eine vielleicht mehr davon und dann würde es kompliziert werden.

Auch eine offene Beziehung habe ich mal versucht. Aber das war mir auf Dauer zu anstrengend, weil mein Partner zwar klar zugestimmt hatte, es aber dann doch zu Eifersucht kam und das war ziemlich anstrengend. Wir haben uns dann getrennt.

» scorpion24 » Beiträge: 207 » Talkpoints: 4,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Eine monogame Beziehung finde ich für mich wichtig, bzw. wenn etwas mit einem dritten oder vierten laufen sollte, dann nur als Paar und nicht getrennt.

Ich habe schon zwei offene Beziehungen geführt, als ich jung und untriebig war, was ich mir aber gar nicht mehr vorstellen könnte. Es hat mir damals nichts gebracht und toll war es rückblickend auch nicht, weil es eher nur auf das eine aus war und die Liebe, wenn es denn eine gab, gar nicht im Vordergrund stand.

Entscheiden muss das jeder für sich. Ausprobieren ist da nur schwierig, da es nichts ist, was täglich mal geändert werden kann, wie ein Speiseplan. Polygamie ist etwas, was ich persönlich so noch nie ausprobiert habe. Zwar war ich auch mal nicht nur in einen verknallt, aber das war dann eher eine von mir einseitige Polygamie und führte auch ins Chaos, als ich versuchte, an mehreren Herden gleichzeitig zu kochen, wenn ihr versteht, was ich meine. Eine Beziehung ist daraus nie geworden.

Die Frage allgemein, ob monogame Beziehungen zeitgemäß sind, würde ich weiterhin mit ja beantworten, denn wer sich wirklich monogam verhält, der bringt auch keine "unliebsamen Geschenke" mit nach Hause und verstreut sie auch sonst nicht! Das war ein Grund, warum ich keine offenen Beziehungen mehr eingehen würde.

Benutzeravatar

» DocMichi » Beiträge: 667 » Talkpoints: 3,51 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Um auf die Eingangsfrage einzugehen: Ich lebe in einer monogamen, heterosexuellen Partnerschaft ohne Trauschein und Kinderchen, aber die letztgenannten beiden Faktoren können sich noch ändern. Diverse alternative Partnerschaftsmodelle wie sogenannte offene Beziehungen oder andere sexuelle Orientierungen sind mir zwar geläufig, reizen mich aber nicht. Ich teile nicht gern und fühle mich von meinem eigenen Geschlecht auch nicht angezogen.

Meiner Meinung nach hat die "freie Liebe" nur in dem historischen Zeitfenster zwischen dem Aufkommen der Pille und der Ausbreitung des HI-Virus eine Chance gehabt. Ich finde es zwar positiv, dass unsere Gesellschaft mittlerweile doch etwas offener und aufgeschlossener geworden ist und auch "alternative" Lebensformen in vielen Fällen ganz gut akzeptiert. Aber im Allgemeinen sehe ich die unterschiedlichen Beziehungsformen so ähnlich wie die Emanzipation der Frau:

Es geht in meinen Augen nicht darum, dass man jetzt alle Möglichkeiten ausschöpfen muss, also entweder Karriere und Familie schweißgebadet parallel laufen lässt oder eine Ménage a Trois mit ein paar lesbischen Abenteuern nebenbei mitnimmt, sondern darum, dass man prinzipiell die Wahl hat. Manche Leute sind eben von Natur aus eher bequem und nicht besonders experimentierfreudig.

Deshalb weiß ich auch gar nicht, wieso ausgerechnet Monogamie nicht funktionieren sollte. Funktionieren denn nicht-monogame Beziehungen so toll, dass die etwas traditionellere und weniger anstrengende Variante derart auf dem absteigenden Ast sein soll? Die Kommunen von anno dazumal haben sich jedenfalls nicht als das Gelbe vom Ei erwiesen, sonst gäbe es sie ja noch.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Für mich spielt es keine Rolle, ob ein Beziehungsmodell zeitgemäß ist oder nichts. Ich kann für mich selbst entscheiden, was mir gut tut und was nicht. Dafür muss ich nicht irgendwelchen vermeintlichen Trends folgen. Positiv ist natürlich, dass wir heutzutage relativ frei leben können und jeder seine Beziehung so gestalten kann wie es ihm am besten gefällt. Wirklich etabliert haben sich alternative Beziehungskonstellationen noch nicht. Es gibt immer noch sehr viele spießige Menschen, die alles, was außerhalb einer heterosexuellen und monogamen Beziehung ist, ist für manche immer noch ein Problem. Dennoch hat natürlich jeder die freie Wahl.

Eine monogame Beziehung möchte ich nicht mehr führen. In der Vergangenheit gab es bei mir durchaus monogame Beziehungen, aber ich sehe darin für mich keinen Sinn mehr. Ich möchte mich nicht einschränken und überflüssige Kompromisse eingehen, nur weil ich in einer Beziehung bin. Sex und dergleichen sind mir auch einfach nicht wichtig genug, um daraus etwas zu machen, das ich nur exklusiv mit einem Partner auslebe. Daher bevorzuge ich offene Beziehungsmodelle.

Es gibt sicher reichlich Leute, die monogame Beziehungen als absolut erstrebenswert ansehen und denen in einer solchen Beziehung dann auch nichts fehlt. Ich denke nicht, dass man ein Beziehungsmodell, ganz gleich welches, als zeitgemäßer im Vergleich zu anderen ansehen kann. Jeder muss für sich selbst entscheiden, welche Beziehungsform ihn glücklich macht.

Benutzeravatar

» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich selbst lebe in einer monogamen Beziehung mit meinem Freund und ehrlich gesagt könnte ich mir auch gar nichts anderes vorstellen. Immerhin bin ich doch ein sehr eifersüchtiger Mensch und es würde mich wahnsinnig machen, zu wissen, dass mein Freund neben mir noch andere Frauen hat. Das möchte ich ganz einfach nicht und dieses Beziehungsmodell entspricht einfach nicht meinem Wesen. Immerhin reizt es mich selbst auch absolut nicht, mich neben meinem Freund noch mit anderen Männern zu treffen. Mir reicht mein Freund voll und ganz und ich möchte mich nicht mit anderen Männern treffen. Ich habe absolut nicht das Bedürfnis danach und ich würde das nicht freiwillig tun wollen. Immerhin bin ich so verliebt in meinen Freund, dass ich auch nur Augen für ihn alleine habe und andere Männer interessieren mich da ehrlich gesagt gar nicht.

Für mich waren monogame Beziehungen schon immer Normalität und für mich ist auch noch nie etwas anderes in Frage gekommen. Ich brauche einfach eine Beziehung, in der ich Sicherheit habe. Ich möchte nicht ständig wechselnde Partner haben und ich möchte auch nicht mehrere Partner an meiner Seite. Stattdessen möchte ich einfach einen Partner an meiner Seite haben, den ich über alles liebe und in den ich so verliebt bin, dass ich auch nur Augen für ihn habe. Und das war bei mir bisher auch immer der Fall, so dass ich niemals daran gedacht habe, mich innerhalb einer Beziehung noch mit anderen Menschen zu treffen. Das wollte ich nie und meine Partner wären da sicherlich auch nicht einverstanden gewesen. Immerhin wähle ich meine Partner ja auch so aus, dass sie einen ähnlichen Charakter wie ich haben und dadurch eben auch zu mir passen und von daher hat mein jetziger Freund natürlich auch die gleichen Ansichten wie ich, was Beziehungen angeht und von daher möchte er das auch nicht anders handhaben.

Was andere Menschen machen, ist mir jedoch völlig egal und ich bin da eigentlich recht offen. Es interessiert mich nicht sonderlich, was andere Menschen tun und wenn sie meinen, mit mehreren Menschen gleichzeitig zusammen sein zu können, dann finde ich das auch in Ordnung, wenn sie glücklich damit sind. Allerdings finde ich, dass man so etwas nur tun sollte, wenn keine Kinder im Spiel sind. Wenn Kinder im Spiel sind, dann brauchen sie eine feste Familie und da finde ich es dann einfach nur unverantwortlich, wenn man ständig wechselnde Partner hat.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^