Trotz einer Verletzung auf die Arbeit?

vom 06.06.2014, 10:46 Uhr

A hat sich über das Wochenende den Finger angebrochen und es würde höllisch schmerzen. Beim Arzt hat er eine Krankschreibung bekommen. Bei einem Telefonat mit seinem Chef teilt dieser ihm mit, dass er doch leichte Aufgaben, wie fräsen oder programmieren auch mit der linken Hand machen könne und muss deshalb zur Arbeit. Allerdings ist er wegen der Krankschreibung nicht mehr versichert, wenn er doch arbeitet. Er hat Angst entlassen zu werden und wird wahrscheinlich zur Arbeit erscheinen. 

Ich würde gerne eure Meinung zu diesem Problem hören. Wie findet ihr das Verhalten des Arbeitgebers? Würdet ihr eure Gesundheit riskieren, um auf der Arbeit zu erscheinen und eurem Chef Geld in die Taschen zu spülen? Ich selber würde es wahrscheinlich auf einen Konflikt mit meinem Chef ankommen lassen und würde nicht zu Arbeit erscheinen, selbst wenn er den Eindruck haben mag, dass ich nur zu faul bin zum Arbeiten. Immerhin habe ich ein ärztliches Attest, durch das er mich nicht zwingen kann.

» FreedomFighter » Beiträge: 83 » Talkpoints: 37,52 »



Wenn ein Arbeitgeber eine Krankschreibung nicht akzeptieren kann, dann zeugt das nicht unbedingt von einem guten Charakter. Persönlich bin ich nicht so sehr darauf angewiesen, dass ich bei einem Arbeitgeber beliebt bin, da ich momentan noch Nebenjobs mache, aber selbst wenn es etwas längerfristiges wäre, würde ich meine Gesundheit nicht aufs Spiel setzen und dem Arbeitgeber dies auch erklären. Immerhin ist man geistig auch nicht voll da, wenn man Schmerzen hat und dann kann schnell das Nächste kommen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich finde es sehr fragwürdig, wenn ein verletzter Mitarbeiter zur Arbeit kommen muss. Ich würde nicht zur Arbeit kommen, denn schließlich hat der Arbeitnehmer auch eine Krankschreibung. Es ist ja auch im Sinne des Arbeitgebers das man sich schont, um schnellstmöglich wieder arbeiten zu können. Man sollte die Gesundheit nicht aufs Spiel setzten und das würde ich deinem Mitarbeiter auch so mitteilen - eigentlich muss er dafür Verständnis haben. Das sollte kein Entlassungsgrund darstellen.

» CarinaL. » Beiträge: 12 » Talkpoints: 1,61 »



FreedomFighter hat geschrieben:Bei einem Telefonat mit seinem Chef teilt dieser ihm mit, dass er doch leichte Aufgaben, wie fräsen oder programmieren auch mit der linken Hand machen könne und muss deshalb zur Arbeit.

Die Krankschreibung verhindert, dass er zur Arbeit muss und wenn man es genau nimmt sogar das er zur Arbeit darf. Denn um jetzt die Sache richtig zu stellen, müsste er bei einer bestehenden Krankmeldung eine "Gesundmeldung" vom Arzt verlangen. Der Arbeitgeber würde sich übrigens richtig Ärger mit der Berufsgenossenschaft einhandeln, wenn diese von so was erfahren würde. Und die Krankenkasse würde wohl die Kostenübernahme für die Behandlung von Folgekosten ablehnen, wenn trotz Krankmeldung der Kunde arbeiten geht.

Ist das Klima am Arbeitsplatz so schlecht, dass schon bei so was von einer Kündigung ausgegangen wird, sollte man sich sowieso nach einem alternativen Job umsehen. Daher wäre sicher zu empfehlen, nicht zur Arbeit zu gehen - außer vielleicht um die Krankmeldung persönlich zu übergeben. Und während der freien Zeit kann man ja beginnen, seinen Lebenslauf zu schreiben und sich ein wenig nach Jobangeboten umschauen. Evtl. sogar eine "Probebewerbung" schreiben und abschicken.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Mit einem gebrochenen Finger an der rechten Hand wäre arbeiten für mich ziemlich unmöglich, aber ich habe nach einer Operation an den Bändern schon gearbeitet, weil ich meine Füße dafür nicht brauche. Allerdings habe ich das mit meinem Arzt vorher besprochen und war dann nur für eine relative kurze Zeit krank geschrieben.

Wenn ich arbeiten kann sehe ich keinen Grund das nicht zu machen und ich fände es irgendwie kindisch mit einer relativ banalen Verletzung dann krank zu feiern, weil ich dadurch ja nicht wirklich eingeschränkt bin in meiner Arbeitsfähigkeit. Als Schülerin hätte ich das gemacht, aber ich habe zu meiner Arbeit ja nicht die gleiche Einstellung wie zur Schule, das ist ja eine Tätigkeit, die ich mir ausgesucht habe und die ich gerne mache.

Das mit dem fehlenden Versicherungsschutz würde mich aber sicher auch davon abhalten zur Arbeit zu gehen. Und ich würde das einem Chef gegenüber auch genau so begründen, denn es ist ja auch in seinem besten Interesse, wenn ich nicht gegen die Regeln verstoße.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich finde das Verhalten des Chefs ziemlich daneben, wenn ich ehrlich bin. Dass er den Mitarbeiter so unter Druck setzt, dass er ja einfache Arbeiten noch machen kann und darum zur Arbeit kommen muss, das finde ich nicht eben mitarbeiterfreundlich. Gab es denn öfter schon ähnliche Situationen am Arbeitsplatz von A, wenn sich einer der Kollegen krankgemeldet hat? Oder geht es dem Chef jetzt darum, dass er eine Verletzung nicht als Krankheit akzeptiert, weil A ja keinen anstecken kann? Wie es auch immer sei, es ist einfach unzulässig.

Der Chef darf nicht von A verlangen, dass er trotz Krankmeldung am Arbeitsplatz erscheint. Das weiß A ja sicher auch, aber ich verstehe es, dass er Angst um seinen Job hat und darum wohl zur Arbeit gehen wird. Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, wenn mein Chef ein solches Ansinnen vorbringen würde, dass ich trotz Krankmeldung arbeiten soll. Wenn ich es gesundheitlich absolut nicht könnte, dann würde ich es auch nicht machen. Sicher würde ich dann Ärger riskieren, aber meine Gesundheit ist mir dann doch wichtiger.

Wenn es mir gesundheitlich möglich wäre, einige Arbeiten durchzuführen, für die man zum Beispiel nicht laufen muss, dann würde ich zumindest überlegen. Aber dann würde ich vom Chef erwarten, dass er es mir schriftlich gibt, dass es sein ausdrücklicher Wunsch war, dass ich trotz Krankschreibung arbeiten gehe und dass er bei eventuellen Versicherungsproblemen haftet. Wahrscheinlich würde das dann sowieso dazu führen, dass der Chef von dem Verlangen absieht, dass ich arbeiten muss.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ein Chef, der von seinem Mitarbeiter trotz Krankmeldung verlangt zu arbeiten, der müsste sich strafbar machen. Kein Arzt schreibt so schnell krank, wenn es nicht nötig ist. Solch ein Arbeitgeber weiß genau, dass heute die Angst umgeht, bei nächster Gelegenheit gekündigt zu werden. Ich hätte A geraten, nicht arbeiten zu gehen. Wer weiß, was noch hätte passieren können, wenn A mit einer ungeübten linken Hand fräsen sollte.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Herr A sollte definitiv zuhause bleiben! Passiert etwas sagt der Chef : Tja Pech! Er ist nämlich nicht versichert in der Zeit auf Arbeit. Deshalb sollte Herr A schön zuhause bleiben und sich ausruhen. Ist meine Meinung und hatte so was in der Art schon mal selbst erlebt.

» Vallerio » Beiträge: 13 » Talkpoints: 2,48 »


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