Bonbons für Mutter rationieren - muss das sein?

vom 05.06.2014, 22:43 Uhr

Bei meinem Vater müssen wir auch immer ein Auge darauf haben, weil der sich auch sonst alles reindreht, was rumliegt und weg muss. Er hat einen Altersdiabetes und nimmt deshalb Tabletten, kümmert sich aber selbst nicht wirklich darum. Außerdem kommt es bei Demenzkranken häufig vor, dass sie kein Gefühl mehr haben, ob und wann die gegessen haben. Da bleibt einem eine gewissen "Rationierung" nicht erspart.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich muss gestehen, dass ich es nicht so schlimm finde, dass deine Cousine die Süßigkeiten für ihre Mutter rationiert. Immerhin meint sie es ja nur gut und da die Mutter an mehreren Krankheiten leidet und sogar noch übergewichtig ist, ist es einfach nicht gut, dass sie so viele Süßigkeiten isst. Von daher ist es nur vernünftig, da auch ein Auge darauf zu haben. Die Cousine meint es ja absolut nicht böse und sie will sicherlich nicht, dass die Mutter darunter leiden muss, keine Süßigkeiten zu erhalten. Allerdings weiß sie eben genau, dass die Mutter sonst jeden Tag eine ganze Tüte Bonbons aufessen würde und dass das sich nicht gerade gut auf die Gesundheit auswirkt, sollte logisch sein.

Sicherlich könnte die Cousine die Mutter auch einfach jeden Tag eine ganze Tüte Bonbons essen lassen. Allerdings würde das mit Sicherheit auch gesundheitliche Konsequenzen mit sich bringen und das möchte die Cousine natürlich nicht. Stattdessen möchte sie ja, dass sich die Krankheit nicht noch weiter verschlimmert und deshalb finde ich es sogar gut, dass sie auch auf die Ernährung der Mutter achtet.

Ich denke nicht, dass es so schlimm ist, dass die Cousine die Süßigkeiten der Mutter rationiert. Immerhin darf die Mutter ja dennoch regelmäßig etwas naschen. Allerdings handelt es sich dabei nicht um eine Tüte Bonbons am Tag, was ja auch nicht weiter schlimm ist. Von daher kann ich da ehrlich gesagt nichts Schlimmes daran erkennen und ich fände es wesentlich unverantwortlicher, die kranke Mutter jeden Tag mehrere Tüten Süßigkeiten essen zu lassen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich kann beide Seiten verstehen. Ich denke auch, dass deine Cousine schon mit ihrer Mutter darüber geredet haben wird, dass es nicht so gut ist, wenn sie eine Tüte Bonbons an einem einzigen Tag isst. Außerdem wird die Mutter das sicher doch auch selber wissen, aber wenn man krank zu Hause hockt, dann kommt eben noch die Langeweile hinzu und manche Menschen greifen dann eben immer wieder zu den Süßigkeiten, wenn diese gerade bereit stehen. Dass deine Cousine da gegensteuern möchte, dass kann ich gerade bei der Krankengeschichte der Mutter gut verstehen. Es ist eben nur die Frage, wie die Mutter darauf reagiert.

Das würde ich auf jeden Fall vorher besprechen, damit es keinen Ärger mit ihr gibt, wenn sie sich auf die Bonbons freut und die Tochter ihr dann zwei Stück pro Tag herausgibt. Es kann sein, dass die Mutter nicht mit der Rationierung einverstanden ist, aber genauso gut kann es ja sein, dass sie der Tochter auch ein Stück weit dankbar ist, dass sie sich Gedanken macht und sie so nicht so oft zum Naschen verführt wird.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Beim Lesen des Eröffnungsposts dachte ich, dass die Mutter wohl geistig nicht mehr ganz auf der Höhe ist, aber das scheint wohl nicht der Fall zu sein. Wenn sie beispielsweise Demenz hätte, wäre es ja relativ normal, dass man auf solche Dinge achten muss, da der Erkrankte selbst wohl nicht mehr kontrollieren kann, wovon er wieviel isst.

Aber auch so scheint es ja nur zum Besten der Mutter zu sein. Es mutet zwar etwas komisch an, weil die Mutter ja offensichtlich noch selbst die Verantwortung für sich tragen kann, aber manche Menschen sind einfach unvernünftig und passen ihren Lebensstil nicht den Erkrankungen an, die bei ihnen diagnostiziert wurden.

Die Tochter sollte darüber aber schon mit ihrer Mutter sprechen und erklären, dass sie es nur gut meint. Sonst ist doch eigentlich vorprogrammiert, dass es Ärger gibt, weil die Mutter sich wahrscheinlich ungern bevormunden lässt. Vielleicht ist es mit der Vorgehensweise einverstanden, aber wenn nicht, würde ich an Stelle der Tochter nur noch die wirklich benötigten Dinge einkaufen, also keine Süßigkeiten mehr. Man kann eine ungesunde Lebensweise schließlich niemandem verbieten, man kann sich nur dafür entscheiden, sie nicht zu unterstützen.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich finde es falsch einer scheinbar geistig gesunden Frau das Essen zu rationieren. Immerhin kann jeder selber entscheiden, was er isst und selbst wenn man mal zu viel Ungesundes isst, sollte man das selber entscheiden dürfen, wenn man geistig klar ist. Ich finde es schlimm, wenn Kinder der Meinung sind, dass sie ihre Eltern wie kleine Kinder behandeln müssen. Sicherlich gibt es Krankheiten, bei denen man gewisse Sachen überwachen muss, aber wenn ich beispielsweise eine Chipstüte esse, dann meckert doch auch niemand umher. Es ist meine Gesundheit und so muss auch nur allein ich es entscheiden oder in dem Fall die Mutter.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich geh mal davon aus, dass, wenn deine Cousine einkaufen gehen kann, dann ist die Mutter volljährig. Ich werde auch mal davon ausgehen, dass sie geistig auf einem Niveau ist, bei dem sie selbst entscheiden kann, was sie tut. Wir haben also zwei Faktoren, die entscheidend dafür sind, ob jemand machen kann, was auch immer er will, solange es legal ist.

Ja, es ist okay, wenn sie sich um Mutter kümmert, aber im Endeffekt sollte eine erwachsene Frau mit normaler, geistiger Verfassung selbst entscheiden ob sie zwei oder zweihundert Bonbons an einem Tag isst.

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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