Wie kann man die Konkurrenzsituation bei Blogs einschätzen?

vom 05.06.2014, 14:51 Uhr

Wenn man heute noch einen neuen Blog eröffnen will, dann findet man eigentlich nur noch wenige Themen oder Mottos, die noch nicht bereits von zig Leuten vorher gefunden wurden. Von daher ist die Konkurrenz doch recht hoch. Ich erwarte also nicht, dass da mehr als ein kleines Taschengeld abfällt.

Allerdings ist es schon blöd, wenn man gar keine Leser findet, auch wenn man meint, dass man einen Bereich gefunden hat, der einen selbst interessiert und der noch nicht total überlaufen ist. Der Blog sollte zumindest die Kosten für den Webspace selbst tragen, so dass man bei so einem Hobby nicht draufzahlt.

Wie habt ihr also abgeschätzt, ob sich so ein Blog rentieren könnte? Wie habt ihr heraus gefunden, ob man überhaupt gegen die Konkurrenz anstinken kann? Klar, wenn eine Seite total grottenschlecht, voller Rechtschreibfehler und mit wenig Content ist, dann sieht man das sicher auf den ersten Blick. Aber wie erkennt man, wie viel Konkurrenz man im eigenen Gebiet zu fürchten hätte, bevor man eine Bauchlandung hingelegt hat? Welche Programme oder Apps gibt es dafür, die ihr praktisch findet?

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Also ich kenne einen blog, der wirft einiges an Geld ab, mehr als es die Printausgabe tut. Es hängt bei dieser Seite davon ab, welche Werbepartner gefunden werden. Wenn Du jetzt über ein Nischeninteresse, z.B.über den Selbstbau von Dampfmaschinen einen Blog hast und als Werbepartner die Firmen, die Bauteile liefern würden, ansprechen könntest, wäre das eine lukrative Angelegenheit. Da solche Verträge nicht von jetzt auf gleich zustande kommen, müsstet Du etwas vorlauf einplanen, also müsste der Blog schon eine Weile laufen und entsprechen Hits und follower haben.

» Selbstklebend » Beiträge: 31 » Talkpoints: 9,14 »


Prinzipiell ist mir der Zusammenhang klar, dass viele Besucher und gute konzipierte Werbung auch viel Erfolg bringen kann. Wie du ja schon schreibst, ist es wichtig, eine Nische zu finden. Wenn ich also den zigsten Blog zum Thema Iphone Apps aufmachen würde, dann hätte ich eine harte Konkurrenz. Da dann nach oben zu kommen, das ist eben nicht so leicht. Und wer klickt bei Google schon mehr als zehn Seiten durch, um vielleicht doch noch eine Perle im tiefen Meer der unzähligen Konkurrenten auszugraben? Das dürften so viele nicht sein.

Oder anders herum: Woher kann ich heraus finden wie viel Nischencharakter mein Thema wirklich hat? Und wie kann man als Einsteiger in etwas abschätzen wie viel Konkurrenz noch gut ist und wie viel schon zu viel ist, weil man der Konkurrenz in Qualität und Ranking niemals das Wasser reichen wird. In dem Fall wäre es besser, sich gleich anderes zu suchen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Wenn du bloggst, um in erster Linie Geld zu verdienen, dann kannst du es gleich sein lassen. Es ist zwar richtig, dass man über Adsense und bezahlte Banner Geld verdienen kann, aber wenn das deine Hauptmotivation ist, dann wirst du wahrscheinlich nicht das Durchhaltevermögen an den Tag legen. Wenn du bloggen willst, dann nur über ein Thema, mit dem dich aus Interesse freiwillig in deiner Freizeit sowieso schon beschäftigst oder zumindest beschäftigen würdest. Und wenn du so ein Thema oder sogar mehrere Themen gefunden hast, dann wirst du über kurz oder lang sowieso zu einer wertvollen Online-Ressource zu diesem Thema, weil dich ja quasi im Vorbeigehen immer tiefer darüber informierst.

Auch die Besucherzahlen sollten kein nennenswertes Kriterium sein. Natürlich freut man sich als Blogger über eine hohe Aktivität, aber wenn du wirklich über ein Thema mit Herzblut bloggst, dann werden die Besucher ganz von selbst kommen, auch ohne Search Engine Optimization. Die Suchanfragen bei Google werden tendenziell immer länger und detaillierter, wodurch auch kleine Seiten, die sich aber sehr tiefgehend mit einem Thema befassen, einen Chance haben, bei Google auf der ersten Seite zu landen. Und je mehr wertvolle und detaillierte Artikel du verfasst, umso größer werden auch deine Besucherzahlen. Über welches Thema hattest du denn gedacht zu bloggen?

» Rabat » Beiträge: 302 » Talkpoints: 1,76 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich weiß nicht ob der Ansatz "ich möchte mit meinem Blog Geld verdienen" überhaupt der richtige ist. Die ursprüngliche Idee eines Blogs ist ja eine Art Tagebuch, das online geführt wird, und der finanzielle Aspekt kam erst sehr viel später hinzu, als Blogs populär wurden und eine Leseerschaft, die weit über den eigenen Freundeskreis hinaus geht, die Regel wurde.

Alle erfolgreichen Blogs, die ich kenne, haben tatsächlich so angefangen - als kleines, persönliches Projekt, bei dem es nicht darum ging Geld zu verdienen und noch nicht mal darum damit keinen Verlust zu machen. Die meisten Leute fangen nebenbei bemerkt auch bei einem kostenlosen Bloganbieter an und die eigene Domain und Webspace kommen erst später.

Wenn dir ein Thema wirklich am Herzen liegt ist es doch eigentlich egal, wie viele andere darüber auch schreiben. Ich suche mir ja auch keinen neuen Sport, nur weil ganz viele andere Leute den gleichen Sport wie ich betreiben. Und aus dem gleichen Grund würde ich meinen Fotoblog nicht aufgeben und statt dessen über das Basteln mit Klebebändern schreiben, weil ich sehr gerne fotografiere, aber das Basteln mit Klebebändern eher unkreativ finde. Wenn es mir darum gehen würde möglichst viele Leser anzusprechen würde ich mir überlegen wie ich mein Thema möglichst originell präsentieren kann, aber ich würde sicher nicht das Thema wechseln.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich möchte hier gar nicht darüber diskutieren, inwiefern es sinnvoll ist, mit einem Blog Geld verdienen zu wollen. Ich hatte im Startbeitrag eigentlich auch geschrieben, dass es mir nicht darum geht, Profit daraus zu schlagen, sondern vorab zu klären, ob die Seite kostendeckend sein kann. Und zwischen Kostendeckung und Gewinn ist ein gewisser Unterschied, den ich beachtet haben möchte.

Selbst wenn man einen kostenlosen Bloganbieter wählt, investiert man ja doch einige Stunden Arbeit in so ein Projekt, die möglicherweise anders sinnvoller angelegt wären. Ich bin ein Mensch, der wie viele andere, gerne auch mal ein Erfolgserlebnis hat. Und ich plane Projekte gerne generell so, dass sie auf einer soliden Basis stehen und stürze mich nicht blindwütig in etwas, das ich nachher vielleicht blöd finde. Und gerade bei Blogs geben ja viele auch deshalb auf, weil sie sich das Ergebnis anders vorgestellt hatten.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Es kommt natürlich darauf an, was du mit „sinnvoll anlegen“ meinst. Wie gesagt, wenn du ein Thema hast, über das du extrem gut bescheid weißt und dieses Wissen gerne, auch für Null Euro, mit anderen teilen möchtest, dann ist die Zeit immer sinnvoll angelegt. Wenn du begeistert von einem Thema schreibst, dann wirst du auf jeden Fall einen Aspekt anschneiden, über den noch niemand geschrieben hat. Wie viele Besucher würdest du denn täglich haben wollen, damit du zufrieden wärst?

Finanziell kommt es natürlich drauf an, was du als Ausgaben ansiehst. Der Bloghoster ist ja wie gesagt meistens kostenlos oder kostet mit eigener Domain so um die 12 bis 20 Euro im Jahr. Bücherkosten, Fernleihgebühren oder Kopierkosten der Bücherei rechne ich gar nicht mit in meine Ausgaben hinein, weil ich für mich argumentiere, dass ich das ja für mich mache und das Geld auch ausgegeben hätte, wenn ich nicht bloggen würde. Wenn man natürlich Digitalkameras und Micros für Youtube-Videos mit einrechnet, dann wird man wahrscheinlich die nächsten fünf Jahre nicht auf einen grünen Zweig kommen.

» Rabat » Beiträge: 302 » Talkpoints: 1,76 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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