Wie schnell findet ihr einen Gesprächseinstieg beim Date?

Eine Freundin von mir hat nun einige Männer aus dem Internet kennen gelernt und sich auch mit ein paar Männern getroffen. Sie hat von den Treffen erzählt und sie meint, dass es merklich schwerer wird einen Gesprächseinstieg zu finden, je älter man wird. Sie ist Mitte 40 und war lange Single.

Wie schnell findet ihr einen Gesprächseinstieg beim Date? Denkt ihr, dass es im Alter eher schwerer ist einen Gesprächseinstieg zu finden, wenn beide etwas schüchterner sind? Oder denkt ihr, dass es auch mit dem längeren Singledasein zu tun hat? Wie schnell sollte man einen richtigen Einstieg in ein gutes Gespräch finden und nicht gerade vom Wetter reden, damit es nicht langweilig wird?

Ich beobachte sehr gerne und auch viel, sodass mir oft auch Dinge auffallen, die nicht jeder bemerkt. Bei Dates habe ich diese Eigenschaft früher auch gerne genutzt, weil ich auf diese Weise sehr schnell Gesprächsthemen gefunden habe. Es kommt bei mir aber auch immer wieder auf das Gegenüber an. Es gibt ja auch Menschen, die mehr oder weniger sämtliche Gespräche "abwürgen", sodass alle Bemühungen meinerseits umsonst sind. Meiner Schwester beispielsweise fehlt das Talent, ein Gespräch am Laufen zu halten und auf Grund ihrer extremen Introvertiertheit und ihrer Abblock-Haltung, ist es sehr mühsam, bei ihr ein normales Gespräch anzufangen. Bei solchen Menschen verliere ich auch sehr schnell die Motivation und das Interesse, überhaupt ein Gespräch zu führen, sodass ich mich dann auch nach einiger Zeit zurückziehe.

Solange mein Gegenüber - egal ob Date oder nicht - mich in dieser Hinsicht nicht "abwürgt" und auch selbst das Interesse hat, das Gespräch fortzusetzen, werde ich immer ein Thema finden, über das man sich unterhalten kann. Ich weiß jetzt nicht, inwiefern sich das mit dem Alter ändern könnte. Mir ist in den letzten Jahren aber keine Veränderung aufgefallen.

Mit ein paar humorvollen Bonmots kommt man meiner Erfahrung gemäß am schnellsten ins Gespräch, und trägt am effektivsten Sorge, dass es sich in die angedachte Richtung, nämlich in die eines Flirts, entwickelt. Allerdings muss man hierfür ein gewisses Gespür entwickeln, denn ein allzu lässig abgegebener Spruch, so witzig oder originell er einem selbst vorkommen mag, kann auf das Gegenüber schnell auf allzu dreiste Art anzüglich wirken, und in diesem Anfangsstadium des Kennenlernens wird dies oftmals als besonders unangenehm aufgenommen. Man muss also die richtige Mischung aus situationsgerechter Trefflichkeit und zwischenmenschlicher Angemessenheit finden.

Je älter man wird, umso mehr setzt man sich vielleicht unter Druck, dass es etwas werden muss. Deswegen blockiert man sich vielleicht, obwohl man es nicht müsste. Bisher hatte ich nicht wirklich viele Dates. Ich muss auch zugeben, dass mir es bei meinem jetzigen Partner nicht leicht gefallen ist ein Thema zu finden, aber zum Glück ist er eine kleine Quasseltante und hat mich dann sofort zum Lachen gebracht, was das Ganze unglaublich aufgelockert hat.

Ich denke aber auch, dass man ruhig mal sagen kann, dass man nervös ist und deswegen gerade alle Themen, die man sich überlegt hatte weg sind. Danach kann man ja zu dem gemeinsamen Punkt kommen, also wie es dazu kam, in dem Fall deiner Freundin kann man ja vielleicht berichten, wie man dazu gekommen ist im Internet auf so einer Seite zu sein und was man da so erlebt hat. Ansonsten kann man auch Worte über die Location verlieren, das Wetter, Hauptsache man sagt etwas, ein Gespräch kommt dann schon zu Stande.

Das ist sehr unterschiedlich. Ich finde es sehr wichtig, dass man von vornherein ein gutes Gefühl gegenüber seinem Date hat. Die Chemie muss stimmen.

Ich habe mal ein Date gehabt, wo ich dachte das dies etwas werden könnte. Es war ein hübscher gebildeter Mann und wir kamen über die Arbeit, die jeder macht, ins Gespräch. Allerdings stellte sich heraus, dass er permanent von sich und seinen Erlebnissen berichtete und ich wusste irgendwann gar nicht mehr so recht was ich erzählen soll. Es hatte sich eine merkwürdige Anspannung in mir breit gemacht, da wusste ich dann, dass kann einfach nichts werden.

Bei einem anderen Date kam es völlig unerwartet. Im Grunde waren wir nicht verabredet, kannten uns gar nicht. Ich bekam mit über was er sprach und wurde neugierig. Es ergab sich, dass wir dann die ganze Nacht durchweg redeten. Es war sehr angenehm.

Somit, denke ich, gibt es keinen perfekten Einstieg, kein Top Gespräch. Man muss sich auf sein Gegenüber einlassen und schauen, ob man miteinander reden kann und sich wohl fühlt, oder ob man irgendwann schweigend da sitzt. Am besten lässt man es einfach auf sich zu kommen und macht sich keine großartigen Gedanken darüber. Wenn man sich sympathisch ist, entstehen Gespräche, wie von selbst.

Bei mir kommt es immer ganz darauf an, wie sympathisch mir mein Gegenüber ist. Ist es so, dass mir der andere Mann auf Anhieb nicht unbedingt sympathisch ist, dann fällt es mir sehr schwer, einen Einstieg ins Gespräch zu finden. Immerhin merke ich in so einem Fall ja von Anfang an, dass wir nicht gerade auf einer Wellenlänge liegen. Von daher fehlt mir dann auch so ein wenig die Motivation, mich um ein richtiges Gespräch zu bemühen. Ich habe dann auch keine Lust, auf ein ausführliches Gespräch und ich denke mir dann auch immer, dass die Chance vertan ist. Immerhin ist der erste Eindruck bei einer anderen Person mir immer unglaublich wichtig und wenn dieser nicht stimmt, dann wird es auch schwer sein, sich zu verlieben. Von daher will mir dann auch nichts einfallen, was ich sagen könnte und ich verlasse mich lieber auf die andere Person, was die Führung des Gesprächs angeht.

Ist mir jedoch eine andere Person auf Anhieb sehr sympathisch, dann fällt es mir nicht besonders schwer, einen Einstieg ins Gespräch zu finden. Immerhin bin ich ja dann von Anfang an begeistert von der Person und möchte sie unbedingt kennen lernen. Von daher erzähle ich ihr meistens einfach von meinem Tag, wobei sie das gleiche dann auch macht. Von da an kann man dann über seine Interessen sprechen und das geht meistens auch sehr gut, wenn ich mich mit jemandem auf Anhieb verstehe.

Ich kann es mir jedoch gut vorstellen, dass es tatsächlich schwerer ist, einen guten Einstieg in ein Gespräch zu finden, wenn man älter ist. Wie hier jemand bereits geschrieben hat, setzt man sich sicherlich selbst viel mehr unter Druck, als wenn man beispielsweise fünfzehn Jahre jünger ist. Immerhin weiß man dann ja, dass es nicht mehr so viele Männer gibt, die nicht in einer Beziehung leben und man weiß vielleicht auch, dass es dann endlich mit dem festen Partner klappen müsste, wenn man noch eine Familie gründen möchte. Von daher setzt man sich selbst unter Druck und man sagt sich, dass es einfach klappen muss. Deshalb möchte man dann sicherlich auch nichts Falsches sagen und sucht krampfhaft nach dem richtigen Thema oder den richtigen Worten, um nur keinen schlechten Eindruck zu hinterlassen. Von daher läuft das Gespräch dann natürlich auch nicht besonders locker ab.

Meiner Ansicht nach ist das keine Frage des Alters, sondern nur eine Frage der inneren Einstellung. Als ob nur ältere Menschen bei der Partnersuche sich unnötig unter Druck setzen, mal ehrlich. Da kenne ich auch genügend jüngere Menschen, die sich selbst dabei unter Druck setzen, was wiederum kontraproduktiv ist. Es ist also nur eine Frage der Einstellung, nicht mehr und nicht weniger. Man kann auch im Alter lernen, locker an die Partnersuche heranzugehen. Das Alter ist für mich ehrlich gesagt kein Argument in dieser Hinsicht.

Abgesehen davon fällt es mir persönlich sehr leicht ein Gesprächsthema zu finden, denn ich bin sehr routiniert, was Gesprächsthemen und auch Small Talk angeht. Dabei spielt der Grund des Treffens oder die Art von Gesprächspartner so gar keine Rolle. Oft ergeben sich ja auch aus der Situation heraus gute Gesprächsthemen, die man aufgreifen kann.