Über Fotoverbot hinwegsetzen?

vom 03.06.2014, 17:17 Uhr

Am Wochenende habe ich im Museum eine denkwürdige Beobachtung gemacht. Ein Typ hat im Museum trotz strengstem Fotoverbot ein Bild geknipst und auf die Ermahnung einfach nur "Alles klar!" gesagt und die Kamera grinsend eingesteckt, als ginge es ihm nur um den einen Schnappschuss.

Hätten die ihn nicht besser gezwungen, das Foto zu löschen? Dürften die das?

» Selbstklebend » Beiträge: 31 » Talkpoints: 9,14 »



Ich denke schon, dass sie ich auffordern dürften, das Foto, welches er gemacht hat, zu löschen. Schließlich könnten sich andere Beobachter ein schlechtes Beispiel an ihm nehmen und ebenfalls Fotos machen.

Auch glaube ich, dass die wenigstens, die sich über solche Verbote hinwegsetzen, etwas aus einer Ermahnung machen. Gerade wenn keine Konsequenz, wie etwa, dass löschen des Fotos erfolgt, wird es denn meisten egal sein. Zumal solche Verbote nicht ohne Grund bestehen.

» scorpion24 » Beiträge: 207 » Talkpoints: 4,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Und was sollte das Löschen nun bringen? Das Foto ist dann nur für den Moment weg und kann mit entsprechender Software später wieder hergestellt werden. Von daher kann man nur mit Ermahnungen und eventuell mit einem Rausschmiss samt Hausverbot reagieren, wenn weiterhin fotografiert wird.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Es geht ja oftmals nicht um das Bild an sich, sondern um den Blitz, den man beim Foto machen manchmal benutzt. Dieser schadet den Gegenständen, nimmt die Farbe und schadet so den Objekten. Das Bild an sich ist dann egal, wobei man sicherlich auch auf eine Löschung bestehen könnte, aber was soll die denn bringen? Zudem kann man sich das Bild ja auch wieder holen.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Zunächst einmal müsste man wissen, warum man dort keine Fotos machen durfte. Wenn die ausgestellten Gegenstände vor dem Blitzlicht geschützt werden sollten würde es ja wohl überhaupt nichts bringen, wenn man das Fotos löschen würde nachdem es gemacht ist.

Wenn es darum geht, dass man mehr Besucher anlocken will, indem man über seine Ausstellung möglichst wenig nach außen dringen lässt, würde das Löschen eines Bildes schon Sinn machen, aber in dem Fall würde ich das Verbot generell in Frage stellen. Deine Empörung in dem Zusammenhang finde ich deshalb auch irgendwie lustig, weil ich nicht unbedingt zu den Leuten gehöre, die sinnfreie Regeln befolgen, die andere Leute aufgestellt haben.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich finde immer, das kommt darauf an, wo man ist und wie diskret die Situation ist. In einem Zoo oder Zirkus denke ich sollte man sich schon an eine solche Regel halten, insofern sie aufgestellt ist. Da muss man schließlich bedenken, dass es Tiere gibt, die vor dem Blitz erschrecken. Es wäre für sie Stress, ständig diesem Licht ausgesetzt zu sein.

Wenn es um Personen geht ist es auch immer besser, sich die Erlaubnis einzuholen, schließlich gibt es für manche Personen auch Gründe, nicht auf einem Foto erscheinen zu wollen, auch wenn diese noch so abwegig für uns sein mögen.

In einem Museum oder Ähnlichem kann ich das überhaupt nicht verstehen. Schließlich zahlt man da Eintritt, nur um etwas zu sehen und das meistens nicht zu wenig. Wenn man das dann mehrmals sehen möchte und deswegen ein Foto macht finde ich persönlich das nicht verwerflich. Ich habe auch noch nie gehört, dass deswegen ein Kunstwerkt kaputt ging. Nur bei einer gewerblichen Nutzung halte ich es auch für sinnvoller, erst nach Erlaubnis zu fragen.

» crazykris1 » Beiträge: 605 » Talkpoints: 37,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Das kommt bei mir ganz auf die Situation an, meistens halte ich mich aber nicht daran sondern reagiere so wie bei dem eingangs beschriebenen Fall. Sehr zum Ärger meiner Frau natürlich der das immer peinlich ist, aber mir ist das in der Regel egal. Ich fotografiere aber dann auch alles ohne Blitz und möglichst ohne dass es jemand bemerkt und wenn dann auch nur ein oder zwei Bilder um mich an die schöne Einrichtung zu erinnern.

Ich reagiere so weil es sich bei dem Verbot des Fotografierens meistens um eine willkürliche Maßnahme handelt mit dem zusätzliche Einnahmequellen erschlossen werden sollen. Warum sollte denn mit dem Erwerb eines Berechtigungsscheines plötzlich die Bilder und Ausstellungsstücke nicht mehr geschädigt werden? Die Begründung dass dadurch nicht mehr so viele Leute ihren Fotoapparat zücken halte ich für an den Haaren herbei gezogen. Es wird immer nur das Anfertigen von Bildern ohne Blitz und Stativ erlaubt, das ist nichts anderes als wenn ich nur vor dem Objekt stehe, egal ob ich nun einen Fotoapparat in der Hand halte oder nicht. Auch sind die Erlaubnisscheine zuweilen recht teuer, ich habe da schon Preise von mehr als sechs Euro gesehen und dass hier in Deutschland und nicht beim Vatikan. Das ist mir dann einfach auch viel zu teuer, gerade wenn ich nur ein oder zwei Bilder machen möchte.

Bei den angeblichen Urheberrechtsverletzungen bei Theatervorführungen und Konzerten halte ich es auch für albern darauf zu bestehen. Wer schon einmal auf einem Rockkonzert war der weiß dass so etwas auch kaum durchzusetzen ist. Selbst in der Mailänder Scala wo man ein eher gesittetes Publikum voraussetzt wurde zumindest bis zur Ouvertüre geblitzt was das der Fotoapparat hergab.

Wenn ich mich daran halte ist das natürlich bei Situationen wo ich dadurch wirklich einen Schaden anrichten kann. Ob nun wirklich durch das Blitzlicht auf Dauer Bilder geschädigt werden weiß ich nicht, aber ich könnte es mir zumindest vorstellen und deshalb lasse ich es auch in Räumen die zu dunkel für eine normale Aufnahme sind. Ich würde auch nicht auf die Idee kommen in einem Zoo oder im Zirkus die Tiere anzublitzen. Auch Schauspieler, Sänger, Sportler und Akrobaten würde ich nicht in ihrer Konzentration stören wollen, da kann ich mir schon vorstellen dass so etwas nervt wenn es in einer weiten Runde ständig hell aufblitzt. Was ich auch achte ist der Schutz der Privatsphäre. Es gibt etliche Burgen und Schlösser in Deutschland die im Privatbesitz sind und wo durch Führungen und Eintritte deren Erhalt gesichert wird. Die Leute wohnen dort noch, zumindest zeitweise oder in anderen Bereichen der Anlage. Trotzdem handelt es sich in meinen Augen um ihre Wohnung, also um etwas streng Privates.

Ob man so einfach jemanden zwingen kann die Aufnahmen zu löschen weiß ich nicht, ich denke mal ja. Zumindest kann man auf sein Hausrecht verweisen und den Übeltäter aus dem Museum verweisen. Damit hätte man sich dann quasi selbst ein faules Ei ins Nest gelegt denn das Eintrittsgeld wäre dabei futsch und das Museum hat man auch nicht gesehen. Ich würde es nicht darauf ankommen lassen und zumindest so tun als ob ich das Bild lösche und beim nächsten Mal besser aufpassen. In manchen Dingen bin ich einfach unbelehrbar.

Benutzeravatar

» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Was ich mich dann auch noch gefragt habe ist, dass man viele ja gar nicht erwischt, s.g. "Spionagekameras" sind ja nicht mehr nur ein Bestandteil schlechter Krimis, sondern dank Digitalisierung für ein paar Euro bei Ebay zu erwerben und das ist ja noch Technik von Vorgestern, da würde also noch einiges gehen, wenn man es darauf anlegen würde. Die Qualität aus den Dingern wird nicht atemberaubend sein, aber es wird für ein paar Schnappschüsse auf facebook wird es allemal reichen oder um es im Bekanntenkreis rumreichen.

Ich vermute, man wird allenfalls die Veröffentlichung von Fotos sanktionieren können und eher weniger Fotoverbote durchsetzen, wenn die Möglichkeiten Fotos zu schießen eher unbegrenzt sind. Oder die Leute müssen sich in einer sensiblen Zone eben bis aufs T-Shirt ausziehen, damit nichts reingeschmuggelt wird. :-)

» Selbstklebend » Beiträge: 31 » Talkpoints: 9,14 »


@selbstklebend, as mit den Handykameras ist natürlich auch ein Aspekt der überhaupt noch nicht betrachtet wurde. Die Museen bestehen ja in der Regel schon seit vielen Jahren und Neubauten gibt es praktisch nicht. Das bedeutet dass auch diese Verbote noch aus Zeiten stammen als zu einem guten Foto auch ein ordentliches Equipment gehörte, es also auch recht sperrig war was man so mit sich schleppen musste. Damit stiegen aber auch in engen Räumen und bei vielen Fotografen die Gefahren etwas umzustoßen. Das durch eine Fotoerlaubnis zu minimieren machte dann also schon einen gewissen Sinn.

Heute dagegen hält praktisch jeder unentwegt ein Smartphone in der Hand so als ob es damit verwachsen wäre. Bei geschicktem Umgang kann man damit filmen und Fotos anfertigen ohne dass jemand etwas davon bemerkt. Damit ist das Verbot zur Anfertigung von Fotos auch nicht mehr so leicht kontrollierbar.

Ich stelle mir gerade vor wenn der Museumswärter eine ganze Schulklasse in seinen Räumen hat und jeder hält sein Handy in der Hand. Wie will er da mitbekommen wer gerade unerlaubte Filmaufnahmen macht? Und was passiert wenn er einen erwischt und das mit ihm ausdiskutiert und die anderen die Zeit der Abgelenktheit nutzen um fleißig Aufnahmen zu machen. Wenn er Pech hat wird er noch der Star bei Youtube mit dieser Szene.

Benutzeravatar

» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Wenn es heißt, dass Fotos nicht gestattet sind und man vor dem Museumsbesuch auch darüber informiert wird, also auch vor der Zahlung, dann kann ich es absolut nicht verstehen. Immerhin bezahlt man doch nur das Eintrittsgeld, wenn man einverstanden ist. Ich finde es eigentlich total unhöflich, wenn irgendwelche Leute sich Regeln widersetzen, nur weil sie sich selbst total im Recht fühlen. Es ist nicht okay, wenn man in einem Theater seine Stullen aus einer Brotdose packt und es ist nicht okay, wenn man im Museum fotografiert, obwohl es nicht erlaubt ist.

Viele Menschen nehmen zum Beispiel auch etwas zum Essen mit ins Kino und wenn man mit den Preisen nicht einverstanden ist, dann soll man es eben bleiben lassen. Wenn man mit der Hausordnung des Museums nicht einverstanden ist, in der das Fotografieren nicht gestattet ist, dann soll man eben nicht ins Museum gehen. Ob man gegen das unerlaubte Fotografieren viel machen kann, das kann ich gar nicht beurteilen, denn auch werden heimliche Aufnahmen gemacht, ohne dass man etwas davon bemerkt.

Benutzeravatar

» soulofsorrow » Beiträge: 9228 » Talkpoints: 24,02 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^