Ist die Verpflegung in Kitas wirklich so schlecht?

vom 02.06.2014, 08:57 Uhr

Laut einer Studie soll die Verpflegung in deutschen Kitas eher mangelhaft sein. Die Forscher kritisieren, dass es zu wenig Fisch, Obst und Gemüse gibt und stattdessen viel zu viel Fleisch. Für diese Studie wurden etwa 5000 Fragebögen verschickt, von etwa 1000 Einrichtungen erhielten die Forscher Auskunft. Bei einer vergleichsweise geringen Beteiligung stellt sich natürlich die Frage wie repräsentativ diese Studie sein kann.

Wie habt ihr denn die Verpflegung in Kitas erlebt? Habt ihr den Eindruck, dass die Verpflegung eher mangelhaft ist oder findet ihr das Essen dort sehr nahrhaft und ausreichend? Ich selbst habe keine Kinder, daher kann ich hier auch nicht auf eigene Beobachtungen oder Erfahrungen zurückgreifen. Ich hoffe daher, dass ihr viel mehr Erfahrungen in dieser Richtung habt, über die ihr dann berichten könnt.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Von der Abwechslung her war das Essen meiner Kinder damals nicht so schlecht. Es gab auch zumindest einmal in der Woche Fisch zum Mittagessen. Für Obst und Gemüse hat die Einrichtung selbst gesorgt. Das Mittagessen selbst wurde geliefert. Wobei ich der Meinung bin, dass damals sehr viele künstliche Farbstoffe enthalten waren.

Immerhin hat man Flecken vom Mittagessen kaum aus der Kleidung der Kinder bekommen. Habe ich zu Hause farbintensives Essen gehabt, wie eben Tomatensoße, wo ich keine künstlichen Farbstoffe drin hatte, so waren die Flecken kein Problem.

Wobei das wohl auch immer davon abhängt von welchem Anbieter die Einrichtungen das Essen geliefert bekommen. Hier bei uns in Plauen wurde ja vor zwei Jahren der Essenanbieter in fast allen Kindereinrichtungen gewechselt, weil es zu viele Beschwerden der Eltern gab.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


ich denke, dass man hier nicht alles den Einrichtungen zuschieben kann. Gerade Obst müsste beispielsweise auch einfach mitgegeben werden. Da ich schon einige Praktika gemacht habe, kann ich durchaus sagen, dass es gutes Essen gibt, aber meistens wird das regional geklärt, weswegen es nicht immer lecker sein muss, aber es war nach meinen Beobachtungen immer sehr ausgewogen und hat gewechselt. Bei jeder Kita in der ich war gab es auch immer Obstfrühstück, dazu mussten die Eltern das Obst mitbringen und das wurde dann zurechtgemacht und den Kindern hingestellt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Wir haben zwei Kinder in verschiedenen Kindertagesstätten untergebracht. In beiden Einrichtungen wird das Mittagessen selbst gekocht. Der Speiseplan sieht vor, dass es einmal in der Woche Fisch gibt, einmal ein Fleischgericht, mindestens einmal Suppe/Eintopf, an den anderen Tagen vegetarisch, bzw. haben die Kinder es ganz gerne, wenn es mal etwas Süßes gibt, wie z.B. Pfannkuchen, Apfelstrudel usw.

Zu jedem Essen gibt es Salat/Rohkost, die Zwischenmahlzeiten werden in Form von Obst und Gemüse gereicht. Ich denke, das ist so ganz in Ordnung. Allerdings liegt der Betrag für die Verpflegung auch über dem durchschnittlichen Betrag aus der Studie. Zusätzlich sind wir als Eltern dafür zuständig, abwechselnd auf eigene Kosten für Obst und Gemüse zu sorgen, welches für die Zwischenmahlzeiten gereicht wird. Ob nun gekauft oder selbst angebaut ist dabei egal.

Es gibt ja in Kindertagesstätten auch eine Elternvetretung. Ich denke, über diesen Weg kann man schon ein wenig Einfluss auf die Gestaltung des Mittagessens nehmen. Wenn man es denn möchte. Vielen Eltern ist es ja mehr oder weniger egal, was in den Einrichtungen so passiert. Und wenn es dann noch zusätzlich Geld kostet, können oder wollen erst recht viele nichts davon wissen.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Bis vor kurzem hatten wir in unserem Kindergarten noch eine Hauswirtschaftskraft die täglich frisch gekocht hat. Bis irgendwann ein Mann von der Stadt gekommen ist und ihm ist dann aufgefallen dass die Küche im Kindergarten ja eigentlich viel zu klein ist um täglich Essen für 120 Kinder zuzubereiten. Nun, vorher ging es mehrere Jahre doch auf einmal nicht mehr. Das Essen war immer gut und den Kindern hat es geschmeckt.

Jetzt bekommt der Kindergarten das Essen aus der Krankenhaus Küche angeliefert. Wer schon einmal im Krankenhaus gewesen ist weiß ja was es dort so gibt und wie es schmeckt. Auch haben die sehr seltsame Zusammenstellungen. Letztens kam mein Sohn nach Hause und sagte mir es gab Nudeln mit Käsesoße und dazu extra noch Gemüse. Oder es gibt mal Pudding und Salat als Nachspeise und beim nächsten mal überhaupt keine.

» rahmsj » Beiträge: 239 » Talkpoints: 5,53 » Auszeichnung für 100 Beiträge


In den meisten Kitas, wird das Essen geliefert. Ich finde, dass es in Ordnung ist. Ich habe, des Öfteren, aufgrund diverser Praktika, schon mitgegessen. Es ist abwechslungsreich und meist auch ausgewogen. Wie in vielen Einrichtungen, gab es hier auch, täglich frisches Obst für die Kinder.

Allerdings finde ich es schade, dass in den Einrichtungen nicht mehr selbst gekocht wird. Das schmeckt ja dann doch besser und ist frischer, als das Essen vom Lieferservice. Auch lassen die Kartoffeln meist zu wünschen übrig, da sie oft, viel zu lange, im Wasser lagen.

Aber im Grunde, ist die Ernährung statthaft. Mängel gibt es, denke ich, überall, aber solange diese nicht überwiegen, ist alles in Ordnung soweit.

» scorpion24 » Beiträge: 207 » Talkpoints: 4,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe nun schon einige Praktika in den Kindertagesstätten in unserer Umgebung gemacht, auch, wenn ­diese schon einige Jahr her sind. Meine Tochter ging aber auch in zwei Kindertagesstätten hier in unserer Umgebung, weshalb ich unterschiedliche Meinungen zu dem Thema des Essens in den Kindertagesstätten habe. So ist es zum Beispiel so, dass einige Kindertagesstätten schon auf die Ernährung in der Einrichtung achten und andere Kindertagesstätten wiederum, interessiert es nicht wirklich, ob die Kinder ausgewogen, gesund und vor allem abwechslungsreich ernährt werden.

In dem Kindergarten, den meine Tochter seit circa zwei Jahren täglich besucht, ist das Essensangebot eigentlich prima. Dort wird das Essen selber gekocht von einem kleinen Team aus Hauswirtschaftsfrauen. Bei uns ist es so, dass wir für das Frühstück und für das Mittagessen für die Kinder bezahlen müssen, weshalb wir den Kindern nichts zu Essen mit in den Kindergarten geben müssen. Aber ich kann mich eigentlich nicht über das Essensangebot beschweren. Auch meine Tochter sagt jeden Tag, dass das Essen im Kindergarten sehr gut schmeckt und, dass Frau X aus der Küche sehr gut kochen kann und richtig nett ist. Und, das ist bis jetzt auch meine Auffassung.

Bei meiner Tochter im Kindergarten können wir jeden Tag den Essensplan uns anschauen, damit wir wissen, was unsere Kinder zu Essen bekommen. Dort ist mir aufgefallen, dass es mindestens einmal in der Woche Fisch gibt und einmal die Woche Fleisch gibt. Dann gibt es einmal die Woche ein vegetarisches Gericht, aber auch Eintöpfe und Aufläufe werden angeboten. Zu dem bekommen die Kinder neben süßen Nachspeisen auch gesunde Nachspeisen. So ist es in dem Kindergarten so, dass es einmal in der Woche ein Eis zum Nachtisch gibt und einmal in der Woche gibt es Pudding. Zu dem Pudding gibt es aber auch Obststücke, die die Kinder in den Pudding oder auf den Pudding machen sollen, was ich persönlich gar nicht schlecht finde.

Ansonsten gibt es auch Salate und vor allem auch Obst zum Frühstück und zum Mittag. Natürlich nicht jeden Tag, da kommt es auf die Zusammenstellung des Essens an. Natürlich gibt es keinen Salat zum Mittag und danach gleich einen Obstsalat zum Nachtisch. Die Gerichte sind schon alle gut kombiniert. Vor allem finde ich es gut, dass es dort zum Frühstück nicht nur Brot gibt, sondern es gibt auch mal Brötchen oder ab und an dürfen die Kinder dann auch Müsli oder Cornflakes mit Obststückchen oder desgleichen essen. Also wirklich abwechslungsreich, sodass ich mich nicht beschweren kann. Zu dem gesund und ausgewogen.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich denke ebenfalls nicht, dass man das Essen in Kitas verallgemeinern kann. So ist es ja zum Beispiel auch verständlich, dass in einer Großküche nie so gut gekocht werden kann, wie zum Beispiel zu Hause, wenn die Mama oder die Oma fürs Kind kocht. Wenn man von diesem Standpunkt ausgeht, dann hat man einmal schon eine große Erwartung widerlegt, nämlich, dass es schmecken soll, wie zu Hause. Wenn wir ehrlich sind, kochen auch die wenigsten Mütter heutzutage zu Hause abwechslungsreich, mit viel Obst und Gemüse, wobei wir schon wieder ein negatives Urteil dahin gestellt hätten.

Ich muss sagen, dass ich momentan in einer Einrichtung arbeite, in der es nur einmal, höchstens zweimal wöchentlich Fleisch und sehr viel Obst und Gemüse gibt, ich kann da nicht motzen. Ich war aber auch schon in anderen Tagesstätten, da haben die Eltern einfach nur drei Euro pro Mahlzeit gezahlt und damit in Kauf genommen, dass ihre Kinder Fertigprodukte aus der nebengelegenen Justizanstalt erhalten, ich weiß nicht, ob das besser ist.

Wie man sieht schwanken alle in der Qualität. Ob das Essen zu Hause oder in der Kita, es ist nirgends sicher, dass die Kinder ausreichend oder gesund genug versorgt werden. Ich muss aber dazu sagen, dass die meisten Erziehungsberechtigten und Erziehungsbeauftragten sehr bemüht sind.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


In einigen Kindergärten sind die Rahmenbedingungen einfach so dermaßen schlecht, dass es schon hinkommen kann, wenn das Essen einfach nicht okay ist. Ich kenne es so, dass manche von Caterern versorgt werden, die tiefgekühlt anliefern und dort wird das Essen dann einfach nur noch im Konvektomat erhitzt und die Kinder essen es dann genauso. Sicher gab es da einige Gemüsesorten, aber eben verarbeitet. Allerdings wurde dann nachmittags noch einmal eine Brotzeit gerichtet, bei der Rohkost zum Einsatz kam oder man hat zusammen mit den Kindern ein gemeinsames Frühstück veranstaltet, da wurde auch oft Rohkost gereicht.

In einem anderen Kindergarten wurde ein Koch und ein Beikoch angestellt und die haben tatsächlich gekocht, es gab sehr viel Salat, auch, wenn die Kinder diesen nicht immer gegessen haben. Zumindest wurde er angeboten. Ansonsten muss ich da auch sagen, dass es regelmäßige Abläufe gab: montags ein Pastagericht, mittwochs war die Hauptspeise süß und als Nachtisch gab es dann belegte Brote und so weiter. Das war schon gut ausgeklüngelt.

Leider kann sich nicht jeder Kindergarten, nicht jede Kindertageseinrichtung einen eigenen Koch leisten, obwohl das natürlich perfekt wäre. Es ist einfach besser, angenehmer, netter, würde man etwas Angerichtetes bekommen und nicht einfach etwas aus dem Konvektomaten vorgesetzes bekommen.

Dass man die Eltern mit in die Verantwortung ziehen möchte, ja, aber dennoch kann man auch in einer Kindertageseinrichtung mitwirken und entsprechend handeln, oder? Und selbst, wenn es nur so ist, dass man Rohkost anbietet und zur Verfügung stellt.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Ich hatte mit meinen Kindern einfach riesiges Glück: Die Kita hat eine Köchin angestellt, die jeden Tag alles frisch kocht. Klar, das ist nicht die Normalität und meine Erfahrung ist leider nicht normal. Aber ich würde es durchaus allen Eltern und Kindern wünschen, dass es so wäre. Aber nicht jeder Träger kann sich das leisten, denn es ist meist preiswerter, einfach ein Catering-Unternehmen zu beauftragen.

Ich kenne zufällig jemanden, der in einer Kita geholfen hat, eine neue Küche einzurichten, damit dort auch frisch gekocht werden kann. Mal abgesehen davon, dass so eine Küche, in der im professionellen Rahmen gekocht werden kann, einiges kostet. Es sind auch einige relativ komplizierte Vorschriften einzuhalten, wie dort gekocht wird. Ich bin da auch kein Fachmensch und hoffe ich habe das noch richtig in Erinnerung. Es wurden wohl zwei Küchenbereiche gefordert, einer für Fleisch und einer für Zutaten ohne Fleisch. Dazu eben noch mehrere Kühlschränke in denen die Speisen getrennt aufbewahrt werden, aus Hygienegründen auch nach Fleisch und vegetarischen Zutaten getrennt. Dazu noch einen zusätzlichen Kühlschrank für die Rückstellproben.

Um auch noch die weiteren Hygieneregeln zu beachten, muss man eigentlich eine Fachkraft einstellen. Das macht die ganze Sache schon schwierig. Natürlich sind gesetzliche Regeln sinnvoll, die die Kinder vor unhygienischem Essen schützen. Aber: Ich denke schon, dass es Zeit wäre, da mal öffentlich darüber zu diskutieren, wie man das künftig noch besser regeln könnte. Denn ich denke, dass Kitas auch da einen Erziehungsauftrag haben: Die Kinder sollten gerade heute sehen, wie Essen gesund zubereitet wird. Und so hygienisch es sein mag, einen Caterer zu beauftragen, so intransparent ist das für Kinder.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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