Sollten alle Berufsgruppen Trinkgelder annehmen dürfen?

vom 01.06.2014, 19:28 Uhr

Ich bin niemand, der sehr gerne Trinkgelder gibt. Meiner Meinung nach, sollte der Arbeitgeber die Angestellten so bezahlen, dass diese Trinkgelder nicht notwendig wäre. Auch in Geschäften, Büros oder in Krankenhäusern wird hart gearbeitet und dort ist Trinkgeld nicht üblich und teils verboten.

Sollten alle Berufsgruppen Trinkgelder annehmen dürfen oder nicht? Wäre es nicht eine Art von Gleichbehandlung, wenn Trinkgelder für alle möglich wären, ohne dass man von Bestechung oder Begünstigung sprechen würde?

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



In manchen Berufsgruppen könnte man das als Bestechung auslegen und dann wäre es strafbar. Ich denke, dass gerade Trinkgeld, auch wenn es sicherlich gut gemeint wäre, bei einem Arzt beispielsweise nichts zu suchen hat, weil man sich so teurere Leistungen erschleichen könnte. Vielleicht bekommt man mit dem Trinkgeld auch etwas, was man sonst nicht bekommen hätte und das darf so nicht sein. Ich gönne natürlich jedem Trinkgeld, aber ich denke, dass das in manchen Branchen unangebracht ist, weil man sich dann auch selber in der Lage befindet, dass man mehr leisten möchte, wenn man schon extra Geld bekommen hat.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


celles hat geschrieben:Sollten alle Berufsgruppen Trinkgelder annehmen dürfen oder nicht?

Ich glaube die Frage beantwortet sich eigentlich von ganz alleine. Oder würdest du es, um mal bei deiner zitierten Gleichbehandlung zu bleiben, für sinnvoll erachten, wenn Polizeibeamte, Richter bis hin zu Staatsanwälten mal eben eine Trinkgeldkasse einführen?

» Curly » Beiträge: 122 » Talkpoints: 39,72 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich stelle mir gerade vor wie ein Polizist Trinkgeld annimmt, damit die Verkehrskontrolle doch ohne Führerscheinentzug ausgeht. Oder der Lehrer, damit aus der unerwünschten Note doch noch eine ausreichende Leistung wird. Da kann man meinem Vorredner nur beipflichten, es gibt Branchen in denen es nicht angemessen ist Trinkgelder, oder sonstige Zahlungen vorzunehmen. Gerade bei Beamten und im öffentlichen Dienst ist das beispielsweise unangebracht.

Ich finde es schade, dass ein gerechter Arbeitslohn damit umgangen wird, dass man das Gehalt so ausgestaltet, dass das Trinkgeld fest mit eingerechnet werden muss, damit man überhaupt um die Runden kommen kann. Insbesondere in der Putzbranche nimmt diese Geschäftspraxis überhand. Arbeitnehmer sollten nicht auf Gnadenbrote der Besucher angewiesen sein, sondern einen fairen und sicheren Lohn verdienen. Einen Lohn, der ihrer Arbeit angemessen ist.

» DagobertGrün » Beiträge: 100 » Talkpoints: 3,53 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich denke nicht, dass es hier darum geht, dass eine Strafe milder ausfällt, oder eine Note besser wird. Sondern darum, ob es generell fair wäre, wenn jeder Trinkgeld, rein theoretisch bekommen könnte. Wenn man der Eisverkäuferin Trinkgeld gibt, verkauft sie dieses nun auch nicht billiger, an die Person. Auch ein Friseur schneidet die Haare, beim nächsten Besuch, nicht für weniger Geld, nur weil er das letzte mal Trinkgeld bekam.

Trinkgeld zu geben, ist eine Anerkennung, der geleisteten Arbeit, sowie eine Ermessensfrage, der gebenden Person und hat, meiner Meinung nach, rein gar nichts mit Bestechung zu schaffen. Dementsprechend, ein klares ja. Jede Person sollte Trinkgeld bekommen dürfen, wenn sie gute Arbeit, in Augen des Kunden/ Klienten, geleistet hat.

» scorpion24 » Beiträge: 207 » Talkpoints: 4,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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