Mit unkastrierter Hündin und Nachbarsrüden Gassigehen?
Beim Gassigehen mit meiner Hündin haben wir schon desöfteren einen Mann aus dem Dorf mit seinem Rüden getroffen. Die beiden verstehen sich gut und auch wir Menschen haben uns dabei immer ganz nett unterhalten. Beide Hunde sind nicht kastriert, also noch voll zeugungsfähig. Wenn er uns sieht, fragt er schon aus der Ferne mit Handzeichen, ob er näher kommen darf. Bisher haben wir ihn aber zufällig niemals dann getroffen, wenn meine Hündin gerade läufig war.
Nun muss dieser Mann einen neuen Job annehmen, weil er aufgrund seiner Scheidung mehr Geld braucht. Es wäre ein Montagejob, so dass er also immer mehrere Tage nicht daheim wäre. Da seine Frau aber weg ist, bräuchte er jemanden, der sich um den Hund kümmert. Daher war er vorhin bei mir und hat gefragt, ob ich seinen Hund zum Gassigehen mitnehmen könnte, falls er diesen Job bekommt. Ich habe spontan zugesagt, weil ich ihm den Gefallen gerne tun würde und auch nicht will, dass er seinen Hund ins Tierheim geben muss.
Es ist ja im Grunde auch gar kein Problem. Ich muss ja sowieso Gassigehen und hätte dadurch keine Mehrarbeit, sondern mein Hund hat dadurch mehr Spaß. Im Nachhinein stellt sich mir aber die Frage, was denn dann ist, wenn meine Hündin läufig ist. Es heißt ja, dass eine Hündin in der ersten Phase der Läufigkeit nicht empfängnisbereit und nicht mal willens ist. Diese Phase könne man gar nicht verpassen, weil die Hündin ja blutet. In der zweiten, der empfängisbereiten Phase ist das Blut dann wässrig.
Ich bin mir aber unsicher, ob man sich darauf so verlassen kann. Meine Hündin war bisher 5 Mal läufig und oft dachte ich schon, dass ich es verpasst hätte, weil sie wirklich sehr wenig blutet. Sie hat es gut im Griff, alles gleich wegzulecken und hinterlässt kaum noch Flecken. Dass sich das Blut in der Konsistenz von der ersten zur zweiten Phase ändert, habe ich noch nie festgestellt. Es ist eigentlich immer wässrig. Vielleicht bekomme ich erst die zweite Phase mit?
Ich will meine Hündin jetzt wegen diesem Gefallen nicht einer eigentlich unnötigen Operation unterziehen. Ich hoffe, er denkt noch einmal darüber nach, seinen Hund kastrieren zu lassen, da dieser eh immer sehr leidet, wenn seine Nachbarshündin läufig ist.
Wäre es euch zu unsicher, mit einem Rüden Gassi zu gehen? Kann man die Phasen tatsächlich gut auseinanderhalten, wenn man es genau beobachtet? Gibt es außer der Kastration noch andere medizinische Mittel, die eine Befruchtung verhindern? Meine Katze hat während der Stillzeit die Pille bekommen, bevor sie dann kastriert wurde.
Von der Pille oder Hormonen für das Tier kann ich dir nur abraten, weil das absolut nicht gut für das Tier ist. Immerhin ist es doch ein ganz schöner Eingriff in den Organismus des Tieres. An deiner Stelle würde ich ihm sagen, dass du ihm gerne hilfst, aber er sich entweder jemanden anderen für die Zeit der Läufigkeit suchen muss oder seinen Rüden kastrieren musst, weil das für dich so nicht machbar ist. Das ist etwas, was du durchaus verlangen kannst. Ich bin mir sicher, dass er nicht daran gedacht hat, dass sie läufig werden könnte, weswegen du es ansprechen solltest.
Hormone finde ich natürlich auch nicht gut. Leider läuft wohl jede medizinische Lösung aber darauf hinaus. Außer Kastration. Leider ist der Mann vehement gegen Kastration. Ich verstehe immer gar nicht, was Männer da immer für ein Problem mit haben. Aber er hat nicht eine Sekunde darüber nachgedacht, sondern nur heftig den Kopf geschüttelt.
Sollte seine Abwesenheit auf Montage mal mit der Läufigkeit meiner Hündin zeitlich aufeinanderfallen, reicht es aus, wenn ich seinen Hund morgens mal kurz aus seinem Gehege lasse. Er hat ja immerhin einen Zwinger mit ca. 50 Quadratmeter Auslauf außenrum. Je nachdem wie lange ich mich dann um seinen Hund kümmern muss, würde ich auch alle zwei, drei Tage mit ihm Gassi gehen. Allerdings gehe ich eben schon zwei Mal am Tag mit meiner Hündin. Dann noch ein drittes Mal mit dem Rüden zu gehen, wäre schon sehr zeitaufwendig. Aber der Mann wird ja immer nur kurz weg sein und nicht monatelang. Es ist wohl alles besser, als einen sieben Jahre alten Hund ins Tierheim zu geben.
Ich hoffe nur, dass ich es dann wirklich rechtzeitig merke, wenn meine Hündin läufig ist. ich weiß ja ungefähr, wann es wieder so weit sein sollte - im September. Ab August werde ich einfach sehr genau auf sein Verhalten bei der Begrüßung achten und auch das Tor erst mal zu lassen. Die beiden dürfen sich erst mal durch die Gitterstäbe beschnuppern. Dann merkt man doch ganz schnell, wenn plötzlich etwas anders ist, oder?! Wenn da mehr als nur die übliche freundschaftliche Freude zugegen ist.
Das klingt wirklich nicht gut und ich würde mich da auch nicht darauf einlassen, wenn deine Hündin kurz vor der Läufigkeit steht. Dann muss der Herr eben jemand anderen fragen. Natürlich merkt man es, wenn die Hunde bei der Begrüßung anders reagieren, aber da ist es bei einem Rüden schon fast zu spät. Ein Zaun ist da auch kein Hindernis. Meine Hündin habe ich beispielsweise auch einem hohen Zaun zu verdanken, also kann man das nicht als Sicherheit sehen.
Von dem Mann finde ich es ehrlich gesagt sehr dreist, was er da von dir erwartet und vor allem wie er dich offensichtlich emotional mit der Androhung des Tierheimes erpresst. Natürlich kann der Hund eben Leid tun, aber so ein großer Eingriff wäre die Kastration ja nicht und der Mann kann das wohl kaum von dir verlangen, bei einer Hündin ist der Schritt ja auch um einiges größer.
Vielleicht kann man ja in der Zeit der Läufigkeit deiner Hündin und kurz davor ein Nachbarskind finden, was sich dann ein paar Euro dazu verdienen kann. Wenn er die Kastration nicht will, muss man eben damit leben. Montage ist ja auch nichts leichtes, man ist im schlimmsten Fall von Montag bis Freitag nicht zu Hause, manchmal auch Samstag. Du kannst das doch eigentlich auch nicht jeden Tag machen oder? Das ist ja fast so als würdest du den Hund komplett übernehmen, wenn du das jeden Tag machst. Ich kann dich wirklich gut verstehen, der Hund tut dir leid und du magst ihn, aber du musst auch sehen, was du wirklich schaffen kannst.
Ramones hat geschrieben:Ein Zaun ist da auch kein Hindernis.
Nein, über den Zaun kommt er nicht drüber. An dem müsste er schon hochklettern. Es ist nicht einfach ein Gartenzaun, sondern sein "Gehege", in dem er den ganzen Tag unbeaufsichtigt sein kann. Außerdem ist der Gute ein wenig zu kräftig.
Ramones hat geschrieben:Von dem Mann finde ich es ehrlich gesagt sehr dreist, was er da von dir erwartet und vor allem wie er dich offensichtlich emotional mit der Androhung des Tierheimes erpresst.
So war es nicht. Er hat ganz kleinlaut gefragt. Und nachdem ich zugesagt habe, war er ganz erleichtert und hat ein Mal kurz das Tierheim erwähnt.
Ramones hat geschrieben: Du kannst das doch eigentlich auch nicht jeden Tag machen oder? Das ist ja fast so als würdest du den Hund komplett übernehmen, wenn du das jeden Tag machst. Ich kann dich wirklich gut verstehen, der Hund tut dir leid und du magst ihn, aber du musst auch sehen, was du wirklich schaffen kannst.
Nein, ich kann nicht drei Mal am Tag spazieren gehen. Wenn er einfach mit mir und meiner Hündin mitgehen kann, ist es ja schön und gut. Aber ich kann auch meiner Hündin für die Zeit nicht einen Spaziergang am Tag streichen. Vor allem während der Läufigkeit muss man da, denke ich, aufpassen, sie nicht zu vernachlässigen, weil sie doch ein wenig anhänglicher ist als sonst. Ich will auf keinen Fall, dass sie darunter leidet. Aber der Mann wäre auch mein erster Ansprechpartner, falls ich und mein Mann mal im Krankenhaus landen oder ähnliches. Da wäre ich ja auch dankbar, wenn er Kompromisse eingeht und die Bürde auf sich nimmt.
Es stimmt schon. Ich muss sehen, was ich wirklich schaffen kann. Noch hat er den Job ja gar nicht. Ich denke, wir warten mal ab, wie es dann in der Praxis wirklich aussieht. Zu drastischeren Maßnahmen kann man dann immer noch greifen. An ein Nachbarkind hab ich auch schon gedacht.
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