Ist Lesen aus der Mode?

vom 14.05.2008, 09:37 Uhr

Stirbt das Hobby Lesen aus?

Umfrage endete am 23.07.2008, 09:37
Ja, es wird immer weniger
15
50%
Nein, es lesen immer noch genug
15
50%
 
Abstimmungen insgesamt : 30

Meine Freundin und ihr Verlobter fliegen in einigen Wochen in der Urlaub. Als ich sie fragte ob sie denn schon ein gutes Buch eingepackt hätte um es schön entspannt am Pool zu lesen blickte sie mich ziemlich verwundert an.
Warum solle sie denn ein Buch mitnehmen? :o

Kommt es mir nur so vor, oder ist Lesen wirklich ein kurz vor dem Aussterben stehendes Hobby?

Ich persönlich könnte mir gar keinen Urlaub ohne ein schönes dickes Buch zum schmökern vorstellen. Es ist doch einfach herrlich am Pool im Halbschatten zu liegen und sich mit einem guten Buch in eine andere Welt zu träumen. Sicherlich will man im Urlaub auch etwas erleben, aber ich denke, dass auch die Erholung nicht zu kurz kommen sollte! Was meint ihr dazu?

» Parsons Paradise » Beiträge: 238 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ja, ich denke, dass es immer weniger wird. Meist sind die Hobbies heutzutage anders angelegt. Es werden viele Stunden im Internet verbracht, bei PC spielen, am TV und dann auch noch Arbeit und evt. Familie dabei , dann kann man sehr schlecht abschalten, wenn man ein Buch lesen will und verliert das Interesse. Früher hatte man keinen PC und kein Internet und bei Langweile wurde zu einem Buch gegriffen. Das merke ich sogar an mir selber. Früher habe ich gerne und viel gelesen. Mittlerweile ist das nicht mehr so und ich kann mich kaum noch erinnern, wann ich mein letztes Buch gelesen habe.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Nein, lesen kommt doch nicht aus der Mode. Leider sind viele Menschen zu faul zum lesen oder können es sich in der heutigen Zeit mangels Fantasie einfach nicht mehr ohne Bilder vorstellen. Sowas ist so traurig. Ich habe als Kind bereits viel gelesen und lese auch heute noch viel. Meine Kinder haben das zum Glück geerbt. Die wollen jeden Tag lesen. Ohne lesen geht es bei den Kindern gar nicht. Da würden sie zum Glück lieber aufs Fernsehen verzichten. Hoffe es bleibt so. Mein Mann liest dagegen nicht. Er liest wenn überhaupt die Bildzeitung und die Fernseh-Zeitschrift, mehr aber auch nicht. Menschen denen es an Fantasie fehlt die lesen sicherlich nicht glaube ich. Ich würde jeden Tag 3 Stunden lesen, wenn ich die Zeit dazu hätte. Kann davon gar nicht genug bekommen.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ja, ich denke, Ihr habt recht. Immer weniger Menschen verbringen Ihre Zeit mit lesen, weil es so viele andere Möglichkeiten gibt und das Interesse daran immer geringer wird. Ich persönlich finde das echt schade. Und um so erschreckender, dass viele der Kinder heutzutage kaum noch lesen und gleichzeitig verstehen können, siehe Pisa. Das sollte in den Schulen viel stärker gefördert werden!

Ich könnte mir ein Leben ohne Bücher wirklich nicht vorstellen. Leider komm ich durch den Unistress in letzter Zeit eher selten, mal 'privat' zu lesen. Aber gerade vor dem Einschlafen gibt's für mich -fast- nix schöneres, außer natürlich kuscheln mit meinem Schatz, dafür verzichte ich gern schonmal auf's Buch. :D

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» shirly81 » Beiträge: 25 » Talkpoints: 0,33 »



Ein Buch? - Ich nehm meistens mehrere mit, auch wenn ich am Ende nur eins lese :wink:.

Ich weiß ja nicht wohin den Freundin fährt, aber es kommt ja indirekt auch auf das Reiseziel an: Wer in einen Partyort fliegt wird garantiert nicht viel lesen wollen, wer eher Entspannungsurlaub und Erholungsurlaub macht, der schon eher.

Und ob Lesen ein aussterbendes Hobby ist - hm. Auch wenn`s ausgelutscht klingt: Ich glaube das ist mal wieder stark schichtenabhängig. Bei Bekannten von mir aus der Unterschicht kann man froh sein wenn neben dem Telefonbuch überhaupt noch ein anderes "Buch" im Haushalt ist - von echter Literatur muss man da gar nicht anfangen. Bei anderen, die ich eher der Oberschicht zuordnen würde, haben die Eltern fast eine halbe Bibliothek im Haus und die meisten auch mindestens "2 Meter Bücher" im Regal stehen (und nicht nur zur Deko).

Aber die Unterschiede gab es schon immer: Früher, weil es eine Frage des Geldes war - heute weil ein Interessensgegensatz besteht. Also gelesen wird weiterhin gerne und viel, sonst wären die Buchverkäufe nicht jahrelang auf einem Niveau, wenn auch mit leichten Schwankungen - nur wird immer von den gleichen Leuten viel gelesen.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich bin auch der Meinung das lesen aus der Mode kommt, zumindest bei den Jugendlichen. Ich habe mich schon mit vielen Teenagern unterhalten und diese meinten, sie hätten noch nie ein Buch gelesen, nicht mal die Schullektüre. Andere meinten, sie hätten zwar schon Bücher gelesen, aber es währe ihnen zu langweilig. Da würden sie sich lieber einen Film anschauen.

Bei meiner Mutter ist es zb. so, dass sie keine Zeit zum lesen hat, ihr Bücherschrank ist voll. Aber wenn sie von der Arbeit kommt, und den Haushalt gemeistert hat, hat sie keine Lust mehr zu lesen.

Ich lese viel, mein Schrank ist voll mit Büchern. Und in meiner Handtasche findet sich meistens auch ein Buch. Wenn ich mit dem Zug fahre oder einen Arzt Termin habe ist immer was zu lesen mit dabei.

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» Weinlachgummi » Beiträge: 879 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich denke schon, dass Lesen ziemlich aus der Mode ist, viele Jugendliche haben einfach keine Lust zu lesen und wenn sie etwas für die Schule lesen müssen, dann finden sie es langweilig oder sie fangen gar nicht erst an. Den Inhalt ziehen sie sich dann aus dem Internet oder fragen die mitschüler, einer wird das Buch ja schon gelesen haben.

Aber das finde ich sehr schade. Klar, man kommt von einem stressigen tag nach Hause und möchte einfach nichts mehr tun, weil man einfach so kaputt ist udn guckt Fernsehen, da kommt immer irgendetwas und man braucht nicht nachzudenken. Gerade für den Urlaub ist es doch optimal sind auch ein Buch mitzunehmen, für die Hinfahrt oder auch mal abends dann im Quartier.

Die Literatur kommt einfach auch in Vergessenheit und im Zeitalter, wo man auch bald mit dem Handy fernsehen kann, gerät das Buch immer weiter in Vergessenheit. Was aber doch sehr schade ist.

Ich lese im Moment auch sehr wenig, weil ich einfach zur Zeit auch viel für die Schule machen muss (Klausuren etc.), aber wenn wir ein Buch für die Schule lesen müssen, dann tue ich es auch und sage nicht von vornherein, dass das Buch langweilig ist, denn schließlich muss man offen für neues sein und Bücher können echt toll sein. Natürlich ginbt es auch immer welche, die einem nicht gefallen, aber das kann doch mal vorkommen.

Oft sind aber auch die Eltern schule, denn viele Kinder sehen, dass die Eltern einfach nur faul vor dem Fernseher liegen udn nichts tun, dann machen sie natürlich auch so udn wenn sie zum beispiel erst gar keine Bücher von den Eltern geschenkt bekommen, dann haben sie doch auch gar nicht die Möglichkeit zu erkennen, dass Bücher etwas wunderbares sind und was man doch aus ihnen lernen kann.

ich sehe schon kammen, dass spätestens in 10 Jahren nur noch 10% der bevölkerung, wenn überhaupt noch hin und wieder Bücher lesen. Es verkommt einfach und wird nicht mehr beachtet.

» sweety06 » Beiträge: 165 » Talkpoints: -2,04 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde, so pauschal kann man das nicht sagen, dass das Lesen aus der Mode ist. Ich persönlich lese sehr gerne und auch oft, wenn meine Zeit es zulässt. Allerdings kenne ich auch sehr viele Menschen, die so gut wie gar nicht lesen, sondern statt dessen nur vor dem PC und Fernseher sitzen.

Das ist im Grunde sehr schade, da das Lesen ja bekanntlicherweise die Fantasie fördert und zum Denken anregt - im Gegensatz zum Auf-den-Fernseher-Starren.

Ich glaube aber auch, dadurch, dass man in der Schule, vor allem in der Oberstufe, viele Bücher lesen MUSS, lesen auch weniger Menschen. Einige Leute assoziieren mit dem Lesen immer noch den "Zwang" aus der Schule. Meine Mutter erzählte mir mal, dass sie früher recht viel gelesen habe, und dann allerdings im Deutsch-LK so massenweise Bücher lesen musste (die sie auch größtenteils nicht sonderlich interessierten), dass sie nach der Schulzeit erst mal die Lust am Lesen verlor. Ich denke, so ist für viele Jugendliche das Lesen eher eine Art Zwang und das Fernsehen oder der PC eine Möglichkeit, sich von diesem "Zwang" zu "befreien". Außerdem ist es natürlich auch viel bequemer, sich vom Fernsehprogramm berieseln zu lassen, weil man dabei nicht denken muss.

Allerdings kenne ich andererseits auch noch viele Leute, die gerne und viel lesen, wozu ich selbst auch gehöre. Allerdings muss ich schon zustimmen, dass in Zeiten von Internet und Fernsehern und Videospielkonsolen das Lesen vermutlich insgesamt, vor allem bei vielen Jugendlichen zurückgegangen ist - leider.

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» B. » Beiträge: 796 » Talkpoints: 2,36 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich kann mich hier Subbotnik nur anschließen, ich halte es für schichtenabhängig - leider. Und während die Mittelschicht ja mehr und mehr verschwindet und die Unterschicht dagegen wächst, denke ich, dass damit verbunden auch die Lesefreude eher abnimmt. Getrau dem Motto "Wir haben diesen teuren Fernseher gekauft, jetzt wird der auch benutzt bevor wir ausgerechnet Geld für Bücher ausgeben".

Ich persönlich lese unheimlich gerne. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich nicht immer ein aktuelles Buch habe. Ich muss da einfach nur Lust zu haben um ein Buch anzufangen, aber wenns erstmal angefangen ist kann ich es dann auch ganz schnell nicht mehr weglegen. Gerade auf den langen Zugfahrten nach Hause lese ich gern und viel, aber auch abends vor dem Einschlafen oder tagsüber einfach in den Garten legen, ein Sonnenbad nehmen und mir die Zeit mit einem Buch vertreiben... Traumhaft :)

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Einerseits werden immer mehr Bücher gekauft, andererseits gibt es bei den Jugendlichen in der Tat ein großes Problem mit dem fehlen von Lesekompetenzen. Und zwar nicht erst seit gestern.

Alsich vor ca. einem Jahrzehnt meinen FOS Abschluß machte stellte ich mit Entsetzen fest, das dreiviertel meiner Mitschüler ein echtes Problem damit hatte einen Text gleichzeitig zu erfassen und sofort weiterzuverabreiten (zB in eine Interpretation). Wurde etwas vorgelsen war das ein Gestotter, das es einen das Hirn in die Flucht schlug und bei selbst einfachen Textinterpretationen waren auch ansonsten gute Schüler eher total überfordert.

Fragte man, was sie denn solesen wurden die Augen murmelrund und groß und die Lippen formten ein lautloses "Lesen?!" Besser ist das seitdem leider nicht geworden.

Nun beginnt die Lust am Lesen jedoch nicht in der Schule, sondern im Elternhaus. Kinder die ihre Eltern höchstens mal die TV Zeitung lesen sehen erden von sich aus nicht unbedingt zum Buche greifen. Wer nie vorgelesen bekommen hat, der weiß auch nicht einmal was einem entgeht (Kinder die vorgelsen bekommenund die Wahl haben entscheiden sich fast immer dafür das sie lieber etwas vorgelesen bekommen statt TV zu sehen - da muß schon was laufen worauf sie endscharf sind). Und es müssen auch Bücher im Haus sein, mit denen ein Kind etwas anfangen kann. Einfach nur das Kind und die Bücher in denselben Raum unterzustellen reicht eben nicht.

Irgendwann ja, irgendwann reicht es aus zu sagen "Such dir was raus", aber Kinder und auch Jugendliche sind auf den einen oder anderen guten Hinweis echt noch angewiesen, ehe sie sich ganz alleine aufmachen, Lesestoff zu erbeuten.

Nur, wenn die Erwachsenen selbst nicht lesen, wie in aller Welt sollen sie dann eine vernünftige und interessante Auswahl für ihre Kinder treffen können? Und dort wo lesen gar verpönt ist, da kann man eigentlich nur noch sagen "Okay, aber kommt später nicht an und beschwert euch, das ihr doof wie Bohnenstroh geblieben seid."

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» Nephele » Beiträge: 1047 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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