Trennung und sofortige Steuerklassenänderung

vom 28.05.2014, 18:38 Uhr

Als ich mich vor vielen Jahren von meinem Ex-Mann damals getrennt habe, wurde bei uns sofort bei der Trennung auch eine Steuerklassenänderung gemacht. Das hat uns damals der Rechtsanwalt empfohlen, weil man sonst hätte die Steuern zurückzahlen müssen, wenn das Finanzamt gemerkt hätte, dass wir nicht mehr zusammen leben. Auch bei meiner zweiten gescheiterten Ehe war das so. Wir trennten uns und die Steuerklassen wurden dann auch sofort geändert. Die steuerlichen Vorteile, so sagte man uns damals, wären nur, wenn man als Ehepaar auch zusammen lebt und nicht getrennt ist.

Nun höre ich aber immer wieder, wie auch in diesem Thread hier Trennung aber keine Scheidung zur Zeit angesagt?, dass man sich aus steuerlichen Gründen nicht scheiden lassen will. Man kann doch nicht die bessere Steuerklasse behalten, wenn man doch eigentlich wieder Single ist (jetzt beispielsweise der Ehemann, wenn die Frau nur einen Minijob hat). Wann habt ihr eure Steuerklasse ändern lassen, als ihr euch von eurem Ehemann oder Ehefrau getrennt habt und warum habt ihr das gerade zu diesem Zeitpunkt gemacht und wann muss man es in der Regel machen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich selbst habe wenige Tage vor meiner Trennung die Steuerklassen von 3/5 zumindest auf 4/4 geändert. Allerdings aus dem Grund, weil ich nicht eingesehen habe, dass mein Ex-Mann auf meine Kosten ein höheres Nettoeinkommen kassiert. Den weiteren Wechsel in die Steuerklasse 1 hat dann mein Ex wohl selbst vorgenommen.

Wenn man trotz Trennung die steuerlichen Vorteile nutzen will, dann müssen beide Ehepartner die selbe Anschrift behalten. Da wo man sich ohne Streit trennt, mag das auch funktionieren, dass halt ein Partner zwar auszieht, aber eben die Post noch an die alte Adresse geht. Und damit leben sie ja dann auch offiziell noch zusammen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Die "steuerlichen Vorteile" sind Explizit als Subvention für Ehepaare gedacht. Wenn hier die Ehe praktisch als aufgelöst gilt - aber die Steuervorteile weiter abgeschöpft werden - dann begeht man praktisch Steuerbetrug. Wer dann tatsächlich glaubt, dass diese Zeit dem Trennungsjahr angerechnet wird, der irrt.

Deine Anwälte haben hier schon korrekt beraten und eigentlich einen klaren Schlussstrich ziehen lassen, der keinen Raum für Spekulationen übrig lässt. Zumal letztlich auch der Hinweis von Punktedieb richtig ist: kaum ein Partner wird nach der Scheidung freiwillig wollen, dass der andere Partner Vorteile zieht. Wieso sollte also eine Aufteilung der Klassen nach 3/5 gewählt werden, wenn hierbei der Partner mit der Steuerklasse 5 extreme Abzüge verkraften muss?

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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