Eine Putzfrau nach den Referenzen fragen?

Ich habe früher sehr viel in Haushalten geputzt. Keiner meiner Arbeitgeber hat mich damals nach Referenzen gefragt oder gar was schriftliches von meinen früheren Arbeitgebern haben wollen oder von den Arbeitgebern, die ich gleichzeitig hatte. Darum wunderte mich die Aussage einer Freundin schon, als sie mir erzählte, dass sie eine Putzfrau sucht, aber diese auch gute Referenzen haben muss. Sie will von früheren Arbeitgebern Referenzen vorliegen haben und will einen Lebenslauf um zu sehen, wo die Putzfrau schon gearbeitet hat.

Die Frau soll zweimal die Woche für 2-3 Stunden zu ihr kommen. Sie soll ca. 5 Euro die Stunde verdienen. So viel verdienen hier die Putzfrauen im Durchschnitt. Am Ende des Monats ist also nicht viel verdient. Kann man und sollte man bei einer derartigen Stundenzahl und bei so wenig Verdienst überhaupt Referenzen verlangen? Denn so haben ja Anfänger in diesem Bereich gar keine Chancen. Aber mal abgesehen von dem Verdienst, den ich auch sehr niedrig finde, finde ich Referenzen für eine Putzfrau schon komisch. Ich habe zum Beispiel in den Haushalten aufgehört zu putzen, weil die älteren Frauen gestorben sind oder ich habe gekündigt, weil das Arbeitsklima und die Chemie einfach nicht stimmte.

Würdet ihr Referenzen verlangen, wenn ihr eine Putzfrau einstellen wollt? Was wäre, wenn die potentielle Hilfe keine Referenzen vorweisen kann? Würdet ihr sie gänzlich ausschließen?

Ich würde glaube ich keine Referenzen von einer Putzfrau verlangen. Man sie ja beim Gespräch fragen, wo sie denn vorher schon gearbeitet bzw. geputzt hat. Das würde mir völlig genügen. Gerade wenn es sich um eine Putzstelle mit zwei bis drei Stunden handelt.

Man sieht doch nach den ersten Malen, wie sie ihre Arbeit verrichte und wenn dies aus irgendeinem Grund nicht passt, trennt man sich eben wieder von der Putzkraft. Da würde ich dann nicht so ein großes Aufsehen, um irgendwelche Referenzen machen.

Also ich würde auch Referenzen verlangen. Schließlich geht es dabei nicht nur um die Arbeit des Putzens, sondern wie in jedem Beruf, auch ein Stückweit um vertrauen. Man kann vorher nicht wissen, wie eine Person ist und gerade eine Putzfrau hat zu vielem Zutritt. Nicht das sie aus der letzten Stelle geflogen ist, weil sie z.B. geklaut hat. Das würde ich schon prüfen wollen. Ist ja nun nichts gegen die Person persönlich, sondern eine Art Absicherung.

Hier kann man geteilter Meinung sein. Wenn die Person bekannt ist, oder von jemanden den man kennt empfohlen wird, dann denke ich, dass man nicht nach Referenzen fragen sollte. Wenn es irgend etwas negatives gegeben hätte, dann würde man nicht weiter empfehlen.

Prinzipiell bin ich ein positiv denkender Mensch, der auch jemandem eine Chance geben würde, der am Anfang steht und somit mit dem Putzen beginnt. Man könnte da anfangs mehr darauf achten. Ob ordentlich geputzt ist, das sieht man ja. Allerdings beruht diese Arbeit auch auf einer Vertrauensbasis und das ganz speziell im privaten Bereich. Ich denke, dass ich da nicht in das Detail gehen muss. Dasselbe betrifft die Diskretion und die Verschwiegenheit.

Aus diesen Gründen kann ich verstehen, wenn nach einem Lebenslauf und den dazugehörigen Beurteilungen von Arbeitgebern gefragt wird. Man kann sich einen Überblick verschaffen, warum wurde das Arbeitsverhältnis beendet.
Die Beurteilungen sagen schon etwas aus über die Arbeit und das Miteinander. Wenn jemand schon mehrere Arbeitsstellen aufzuweisen hat und nichts zu verbergen, der kann doch einen Lebenslauf übergeben. Ist ja auch üblich. Es sei denn, dass es eine private Anstellung ist. Da kann man ja in dem Gespräch Referenzen nennen.

Es ist doch nicht immer negativ, wenn man mehrere Arbeitsstellen in diesem Bereich hat. Wie Du ja schon mitgeteilt hast, ist es ja auch so, dass Leute versterben oder aus anderen persönlichen Veränderungen nicht mehr auf die Hilfe angewiesen sind. Sie gehen in ein Heim oder ziehen zu den Kindern. Natürlich gibt es auch die Situation, dass von seiten des Arbeitgebers negative Probleme auftreten. Wenn die Chemie nicht stimmt, kommt es früher oder später meistens zu einer Trennung.

Ich bin der Meinung, dass ein Stundenlohn von 5,00 € mehr als peinlich ist, das ist unverschämt. Dies begründet aber nicht die Tatsache, dass aufgrund dessen nicht nach Referenzen gefragt werden darf. Das hat mit der Bezahlung für mich nichts zu tun. Gehe bitte nicht für das Geld zu der Freundin putzen.

Ich finde, dass es immer darauf ankommt, ob man selbst in der Wohnung ist, wenn die Putzhilfe kommt oder ob man ihr den Schlüssel geben muss, dass sie alleine putzt, weil man selbst arbeitet. Referenzen haben für mich weder mit der wöchentlichen Stundenzahl zu tun, noch mit dem Verdienst. Allerdings würde ich mich schämen, einer Putzfrau 5 Euro anzubieten. Je nachdem, wie groß die Wohnung ist, wie viel Fenster sie hat, die ebenfalls turnusmäßig geputzt werden müssen, ob das Treppenhaus oder der Hausflur dazu gehört, muss sich eine Putzfrau auch beeilen.

Die Putzfrauen, die meine Mutter hatte, haben wir uns angesehen und bei einer Tasse Kaffee alles geklärt, was sie wissen wollte. Eine wurde dabei sofort aussortiert. Die beiden anderen, die jeder einige Jahre zu ihr kamen, waren in Ordnung. Ich meine, dass man doch etwas Menschenkenntnis hat um sagen zu können, dass man schon sieht, ob man es miteinander versuchen sollte. Wenn es nicht klappt, kann man immer noch sagen, dass es so nicht geht.

Wir haben selbst seit ca. 8 Jahren eine Putzfrau und ich könnte mir nie vorstellen in dieser Angelegenheit nach Referenzen zu fragen. Ich kann verstehen, wenn einem am Anfang nicht wohl dabei ist, wenn eine fremde Person Haus oder Wohnung putzt und dabei oft niemand anderes im Haus ist, aber das kann man auch auf andere Weise lösen.

Bei uns wurde mit der Frau zusammen ein kurzes Gespräch geführt in dem man sich gegenseitig kennen lernen konnte und danach gab es ein paar Tage in denen wir uns angeschaut haben, ob sie das so macht, wie wir uns das vorstellen und das war es dann.

Nach kurzer Zeit hatte sie einen eigenen Schlüssel und bis auf ein paar Tage im Jahr (Urlaub, Krankheit etc.) begegnen wir uns kaum. Auch wenn sie länger nicht kann und eine Vertretung organisiert schauen wir da nicht ob die Vertretung irgendwelche Referenzen hat, das passiert alles auf Vertrauensbasis.

Ich könnte das ganze vielleicht verstehen, wenn es um eine Villa oder eine sündhaft teure Wohnung geht, wo die Frau dann auch einen entsprechenden Stundenlohn bekommt, aber bei 5 Euro die Stunde, was in meinen Augen eine absolute Frechheit ist, ist dies mehr als unnötig.

Ich arbeite seit 1,5 Jahren als Putzhilfe und ich wurde damals auch nicht nach Referenzen gefragt. Allerdings muss man dazu sagen, dass meine Chefin auch meistens im Haus ist, wenn ich arbeite und nur hin und wieder mal wegfährt um irgendwelche Besorgungen zu erledigen. Einen eigenen Schlüssel habe ich erst nach 6 Monaten bekommen, nachdem sie mich ausgiebig beobachtet und eben auch kennengelernt hatte.

Wenn man allerdings den Schlüssel von Anfang an aushändigen möchte, würde ich schon verstehen, wenn man da Referenzen verlangt. Ich bin nur froh, dass meine Chefin es nicht getan hat, weil ich in diesem Fall keine Referenzen vorweisen konnte, da dies meine erste Stelle als Putzhilfe ist.

[ten points]

Dies kommt immer darauf an. Normalerweise ist ein derartige Anfrage ein Witz, da man über Bekannte zu so einem Job kommt. Es gibt natürlich Ausnahmen. Wenn derjenige schon mal Opfer eines Verbrechens geworden ist, dann wäre eine solche Frage für mich verständlich. Sollte ein einem hochsensiblen Bereich arbeiten, wäre dies für mich auch verständlich.

Bald gilt übrigens der Mindestlohn von 8,50 Euro auch für Haushaltshilfen, die der Arbeitgeber unter minijob-zentrale.de mit ungefähr 15 Prozent bis 450 Euro im Monat pauschal versichern und versteuern kann.