Auch 'Jogi' Löw hat seine Fehler
Nachdem immer mal wieder von deutschen Nationalspielern gehört wird, dass sie sich in der Öffentlichkeit daneben benehmen - im Rahmen ihrer Tätigkeit für die Nationalmannschaft - so berichtet man jetzt auch mal was über den Trainer. Zuletzt hat ja der Nationalspieler Großkreuz bewiesen, dass die Kombination "viel Alkohol" und "anständiges Benehmen" nicht zusammenpassen muss, indem er in einer Hotellobby uriniert hat (der Weg zur Toilette kann eben manchmal lang sein) - zusätzlich soll er auch gepöbelt haben. Oder man denke an die Episode Jerome Boateng und Gina Lisa Lohfink im Vorfeld der Fußball-EM 2012.
Jetzt aber steht auch der Bundestrainer Joachim Löw in der Kritik. Denn der musste bereits vor drei Monaten seine Fahrerlaubnis für sechs Monate abgeben. Hier dann noch nicht mal wegen einer Trunkenheitsfahrt (was sicher sehr bedenklich wäre), sondern wegen Tempoverstößen. Weil aber hier eine hohe zweistellige Zahl an Punkten aufgelaufen ist, ist die Sache nicht weniger aussagekräftig. Denn offenbar zeigt sich der Bundestrainer als lernresistent. Ich kann verstehen, wenn jemand 2-3x wg. eines Deliktes im Straßenverkehr auffällt. Aber hier scheint auch das 4te Mal nicht dazu geführt zu haben, Besserung zu geloben.
Was sagt so ein wirklich oft wiederholter Tempoverstoß über die Eigenschaften als Fahrer aus. Was könnte man hier hinsichtlich der Charaktereigenschaften herauslesen? Immerhin wurde ihm ja vorher durch die Punkteverteilung auf die Finger geklopft und Löw hat hier nichts daraus gelernt. Letztlich sind Geschwindigkeitsbegrenzungen keine Schikane sondern dienen der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer.
Gelegentlich leiden Stars und wichtige Menschen mal an Realitätsverzerrung und sind der Meinung, dass die Regeln, die für das „Fußvolk“ gelten, für sie eben keine Gültigkeit haben. Ich denke mal, dass es eine verhältnismäßig normale Konsequenz ist, wenn einem ständig zugejubelt wird. Um da wirklich auf dem Teppich zu bleiben, ist wohl eine fast übermenschliche Portion an Bescheidenheit und Charakterstärke nötig.
Allein aus der Tatsache, dass jemand zu schnell gefahren ist, kann ich nun noch keine Charaktereigenschaft herauslesen. Ich wurde auch schon einmal geblitzt mit einem geringen Geschwindigkeitsüberschuss, weil ich völlig in Gedanken war und nicht daran gedacht hatte, das dort gerade eine neue Geschwindigkeitsbeschränkung aufgestellt worden war wenige Tage vorher. Um daraus wirklich auf den Charakter schließen zu können, bräuchte ich also mehr Informationen.
Für mich wäre wichtig, wie viel er denn zu schnell gefahren ist und wo das war. War es also innerhalb oder außerhalb einer Ortschaft? War es etwa auf einer Autobahn? War es eine Straße, wo auch Fußgänger und insbesondere Kinder auf die Straße hätten laufen können? Und ich bin mir nicht ganz sicher, ob wirklich alle Geschwindigkeitsbegrenzungen der Sicherheit dienen sollen. Immerhin gibt es auch eine Reihe von Begrenzungen, wo extra darunter steht, dass es nur um den Lärmschutz geht. Und bei einigen Schildern frage ich mich immer wieder, welchen Sinn sie haben.
Aber als Fazit: Allein aus der Tatsache, dass er nun seinen Führerschein abgeben musste, kann ich nicht auf seinen Charakter schließen. Allerdings hat er eine gewisse Vorbildfunktion und sollte dem eigentlich gerecht werden - so, wie er es auch von seinen Spielern fordert, die sich auch nicht den "üblichen" Verhaltensweisen junger Männer (bitte nicht dafür steinigen, dass ich das Klischee bemühe) hingeben dürfen. Außerdem denke ich, dass sich ein Herr Löw auch leisten könnte, sich fahren zu lassen.
SonjaB hat geschrieben:Allein aus der Tatsache, dass jemand zu schnell gefahren ist, kann ich nun noch keine Charaktereigenschaft herauslesen. Ich wurde auch schon einmal geblitzt mit einem geringen Geschwindigkeitsüberschuss
Und darauf zielt meine Frage. Denn hier ist ja nicht ein Vergehen dokumentiert. Oder darf ich fragen, für wie viele Monate du deinen Führerschein hast abgeben müssen? Ich unterstelle mal, dass du deinen Führerschein nicht hast abgeben müssen und vermutlich noch nicht mal Punkte bekommen hast - aber vermutlich bist du in den folgenden 12 Monaten aufmerksamer gefahren.
Und hier ist der Unterschied: Hr. Löw ist einmal deutlich zu schnell gewesen, erwischt worden und mit einem Bußgeld und Punkten bestraft worden - was legitim ist und vorkommen kann. Jetzt passiert dass aber immer wieder, ohne das daraus gelernt wird, bis schließlich mindestens 18 Punkte (also 4-6 Vergehen!) aufgelaufen sind. Eben in verhältnismäßig kurzer Zeit. Daher meine Frage, inwieweit so ein Verhalten Rückschlüsse zulässt. Wegen einer Verfehlung könnte man natürlich nichts weiter sagen. Aber hier sind es eben mehrere Vorgänge zum gleichen Thema.
Nun, es ist nicht das erste Mal, dass Joachim Löw seine Fahrerlaubnis abgeben musste. Das zeigt, dass er aus dieser Maßnahme nichts gelernt hat. Genau das ist nicht richtig. Für seine Fußballer ist er im Straßenverkehr ein schlechtes Vorbild!
Laut DFB meinte Joachim Löw, dass er wisse und dazu stehe, dass er manchmal leider zu schnell gefahren sei und sich zügeln muss. Hier ging es ja nicht um manchmal, zumal er ja 2006 schon den Führerschein abgeben musste, weil er zu schnell gefahren war. Jetzt kam noch hinzu, dass er nicht nur die Geschwindigkeit nicht eingehalten hatte, sondern zusätzlich noch mit seinem Handy telefonierte. Das ist einfach eine Missachtung der Straßenverkehrsregeln, die auch für Herr Löw maßgebend sind. Im Alter von 54 Jahren sollte man schon wissen, dass das nicht geht. Wie schnell kann es einen anderen Autofahrer treffen, der vorschriftsmäßig fährt. Darüber darf er nun nachdenken, wenn er mal mit der Bahn fahren darf.
Hinzu kommt dann noch so eine „dumme“ Aussage von Oliver Bierhoff, der meinte, dass das nichts Besonderes wäre, das würde eben passieren (Spiegel Online). Vor drei Jahren erzählte Löw noch der „Welt“ in einem Interview, dass er sich wahnsinnig aufregen würde über schlechte Autofahrer und Staus, weil diese Dinge für ihn Zeitverlust bedeuten würden.
Solche Verstöße werden leider zu leicht genommen, das sieht man auch an der Reaktion von Oliver Bierhoff. Auch Joachim Löw sieht es wahrscheinlich so, dass Straßenverkehrsregeln nur für andere Autofahrer da sind, aber nicht für ihn. Sonst hätte er beim ersten Mal Führerscheinabgabe aus seinen Fehlern gelernt. Aber das wird er auch in Zukunft nicht. Er wird wohl unverbesserlich bleiben.
Gut, man sollte nicht zu schnell fahren und das wird Herr Löw auch wissen, aber gerade wenn man immer unter Druck steht und schnell von A nach B musst kann man es fast schon verstehen, dass er da schneller fahren wollte um rechtzeitig anwesend zu sein. Das Problem haben ja auch normale Menschen. Es ist aber eben auch so, dass man wenn man einen Unfall hatte oder den Führerschein weggenommen bekommen hat auch jede Menge Zeit hat und das muss man sich bewusst machen. Zudem hat er ja gerade für junge Männer und Frauen auch eine Vorbildfunktion und da sollte man einfach wissen, dass das so nicht geht.
Wir alle sind Menschen, machen Fehler und Fehler von Menschen in der Öffentlichkeit werden nun mal gesellschaftlich schlimmer bewertet, als die Fehler von Herrn Müller um die Ecke. Man weiß aber um die Vorbildfunktion und die Pressemitteilungen, die auf so ein Verhalten folgen, das hätte man sich wirklich ersparen können. Hoffen wir mal das es bei ihm angekommen ist und er in Zukunft lieber mal jemanden warten lässt, anstatt wieder zu sehr auf die Tube zu drücken.
@derpunkt. Soweit ich informiert bin, handelt es sich nicht nur um das selbe Vergehen, sondern es gab für verschiedene Delikte die entsprechenden Punkte. Und was sagt uns das nun über Löw? Er ist ein Mensch, der auch mal Fehler macht und sogar dazu steht. Dass er es selbst nicht an die große Glocke gehangen hat, ist normal. Denn er gibt ansonsten auch sehr wenig von seinem Privatleben an die Öffentlichkeit.
Nun hat es doch irgendein Journalist erfahren und Löw reagiert gelassen. Er steht dazu und morgen interessiert es niemanden mehr. Und ehrlich gesagt gibt es auch Schlimmeres als ein Mensch der ein paar Mal mit überhöhter Geschwindigkeit erwischt wurde und auch beim Auto fahren mal telefoniert hat. Das machen tausende Menschen jeden Tag und da wird nicht so ein Hype veranstaltet.
Interessant, dieser Trainer muss also für eine Weile seinen Führerschein abgeben und in China ist vermutlich ein Sack Reis umgefallen, oder? Ich finde es richtig belanglos, dass solche Themen überhaupt den Weg in die Medien finden. Es gäbe theoretisch so viele wichtigere Themen, aber die oberflächliche Kundschaft interessiert sich letztendlich für uninteressanten Boulevard-Schrott, der schon morgen vergessen ist. Das ist aus meiner Sicht das wirklich erschreckende an solchen Meldungen.
Die Tatsache alleine, dass ein Fußballtrainer zu schnell mit dem Auto unterwegs war und sich dabei hat erwischen lassen, ist nichts Besonderes. Schließlich ist er nicht der einzige Bürger dieses Landes, der solche Aktionen vorweisen kann. Dass man mal zu schnell fährt und gelegentlich mal geblitzt wird, ist nichts Außergewöhnliches. Mir ist das auch schon passiert, wobei ich schon darauf achte, wo und wann ich mal etwas schneller unterwegs bin. Daher liegt mein letztes Knöllchen für zu schnelles Fahren auch schon ein paar Jahre zurück und ich musste mir auch noch nie Gedanken um zu viele Punkte oder gar ein Fahrverbot machen. Manche übertreiben es aber und müssen dann mit den beschriebenen Konsequenzen rechnen. Das betrifft Lieschen Müller ebenso wie einen Fußballtrainer.
Dass jemand mehrfach erwischt wurde, zeugt ja nicht unbedingt davon, dass es sich um jemanden handelt, der zukünftig etwas mehr auf seinen Fahrstil achten will. Hier kommt vielleicht auch das Thema Geld ins Spiel. Ein Fußballtrainer kann es sich auch einfach leisten, die Bußgelder problemlos zu bezahlen, während ein kleiner Angestellter oder gar ein Student, beziehungsweise Auszubildender, schon darauf achten wird, dass seine Bußgelder nicht so hoch ausfallen, dass sie das nicht so üppig bemessene Einkommen belasten. Vermutlich wirkt es erst, wenn der Führerschein entzogen wird.
Auf jeden Fall ist dieser Fall recht peinlich für diesen Mann, weil er sich nach den ersten Verstößen, bei denen er erwischt wurde, nicht gebessert hat. Von dieser Sorte gibt es aber sicher auch reichlich „Normalbürger“. Dämlich ist das auf jeden Fall und ich frage mich bei so etwas auch, warum die Leute nicht nachdenken und wenigstens eine gewisse Zeit ordentlich fahren, damit nicht in kurzer Zeit so viel zusammenkommt. Das ist schon etwas dumm und daher finde ich solche Leute auch ziemlich erbärmlich.
@Punktedieb: Mich würde hier interessieren, ob du den Vorgang bagatellisierst, weil das "mal zu schnell fahren" (wobei Punkte nicht für "etwas zu schnell fahren" vergeben werden!) oder "während des Autofahrens telefonieren" (nachdem es technische Möglichkeiten gibt, dies auf erlaubte Weise zu realisieren!) deiner Ansicht nach nicht so schlimme Verstöße sind oder weil diese Verstöße "mutmaßlich" von vielen Menschen begangen werden?
Ich persönlich würde z.B. einem Kollegen dem so was passiert Egoismus und die massive Gefährdung unschuldiger Dritter vorwerfen. Ich würde so etwas als egomanisches Verhalten sehen, der sich über andere stellt, weil die eigenen Belange offenbar wichtiger sein sollen, als die Sicherheit anderer. Eine Gefährdung besteht letztlich u.U. auch dann, wenn der "routinierte Fahrer" es so einschätzt, dass keiner gefährdet ist. Wesensmerkmal eines Unfalls ist ja, dass man nicht damit rechnet.
Es geht auch gar nicht darum, jetzt wegen eines Vergehens hier den Zeigefinger zu erheben. Aber hier ist ja dokumentiert und nachgewiesen, dass es sich nicht um ein einmaliges Vergehen handelt. Wenn man jetzt mal bedenkt, dass vielleicht sowieso nur (hier mal einfach nur geschätzt) eine von tausend Übertretungen geahndet, weil Kontrollen hier die Begrenzung festlegen.
Und ganz lustig finde ich die Aussage "dazu steht". Was wäre denn die Alternative? Was ist denn daran so bemerkenswert, dass man "dazu steht", nachdem alles praktisch gerichtsfest nachweisbar ist?
@Cologneboy2009: Es interessiert tatsächlich insofern, als das neben dem 80 Millionen anderen Bundestrainern in der BRD der eine Bundestrainer auf der Bank schon auch als "moralische Instanz" gilt. Zumal er ja gegenüber den Spielern ebenso auf die Einhaltung von Anstandsregeln achten muss und eine öffentliche Disziplin der "Vertreter der Bundesrepublik" einfordert. Und immer wenn öffentliches Auftreten im Widerspruch zum privaten Verhalten steht - eben bei Personen des öffentlichen Interesses - dann darf hier die Gesellschaft informiert werden, um im Zweifel der Person das private Leben zu ermöglichen, indem man sie als öffentliche Person ersetzt.
@derpunkt: Will ich die Vergehen nicht schön reden. Aber das was er gemacht passiert täglich tausenden anderen Autofahrern auch. Und wenn sie oft genug erwischt werden, so dass sie auch ihren Führerschein abgeben müssen, dann interessiert niemanden. Und nur weil es sich hier um einen Prominenten handelt, wird es von den Medien so hoch gespielt. Wobei auch diese Vergehen im Straßenverkehr ihn nun nicht als Bundestrainer in Frage stellen.
Auch das Thema Vorbildfunktion ist hier doch nur an den Haaren herbei gezogen. Denn eine Vorbildfunktion hat doch jeder erwachsene Mensch. Wenn als Mutter und Schulelternsprecherin direkt vor der Grundschule über die Straße gehe ohne die Fußgängerampel zu benutzen, dann werde ich auch meiner Vorbildfunktion nicht gerecht. Aber es wird nicht in den Medien ausgeschlachtet.
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