Liebe im Auslandsurlaub finden - ins Ausland ziehen?

vom 26.05.2014, 18:44 Uhr

A hat sich im Ausland in einen Mann verliebt, der da immer am Strand umhergelungert hat. Sie weiß nicht, was er arbeitet, aber spricht von großer Liebe. Nun muss man ja auch nicht immer jemanden finden, der Arbeit hat und ich habe auch nichts gegen die große Liebe, aber A möchte nun zu ihm auswandern. Seine Unterkunft kennt A nicht, sie kennt seine Familie nicht und weiß eigentlich kaum etwas von ihm, nur dass sie ihn liebt.

Ich finde das Ganze sehr blauäugig, wenn man einfach so ins Ausland will, obwohl man die Person nicht richtig kennt und auch kaum etwas von dem Leben in dem Land kennt. Zudem kann man sich in einem Urlaub auch nicht so kennenlernen, wie man sich im richtigen Leben kennenlernen kann. Was denkt ihr dazu?

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Natürlich kann einem die Liebe überall begegnen. Es ist auch nichts dagegen einzuwenden, wenn einem dies im Urlaub passiert.

In dem Fall von Frau A sollte allerdings Vorsicht geboten sein. Sie kennt diesen Mann überhaupt nicht und hat keine Ahnung, wie er sich sein Leben vorstellt und was auf sie zukommt, wenn sie zu ihm zieht. Man sollte ihr auf jeden Fall ins Gewissen reden, dass sie nicht direkt auswandern sollte. Sie muss sich Zeit mit ihm nehmen und Gelegenheit haben ihn und seine Familie kennen zu lernen. Vielleicht kann er auch mal bei ihr zu Besuch kommen.

Nach angemessener Zeit kann Frau A, wenn sie ihn weiterhin liebt immer noch ins Ausland ziehen. Man hört so oft, dass so eine Liebe in die Brüche geht, weil man sich gegenseitig kaum kannte und der Traum, von der großen Liebe, aufgrund der anderen Sitten und Gebräuche, nicht standhielt.

» scorpion24 » Beiträge: 207 » Talkpoints: 4,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Wenn man in Deutschland vielleicht keine Arbeit hat und sich hier ohnehin nicht richtig wohl fühlt, weil man vielleicht keine Freunde hat und sich auch nicht so gut mit der Familie versteht, dann spricht eigentlich nichts dagegen, spontan auszuwandern, wenn man jemanden kennen gelernt hat, in den man sich verliebt hat. Immerhin gibt es hier ja dann nichts, was einen hält und ich wüsste nicht, warum man dann vernünftigerweise in Deutschland bleiben sollte. Wenn man absolut keine Perspektive hier hat, dann kann man die Chance für einen Neuanfang ja auch nutzen und der Liebe wegen auswandern. Dabei kann man dann in dem anderen Land ja auch eine Arbeit finden und möglicherweise entwickelt sich ja auch eine feste Beziehung aus der Urlaubsbekanntschaft. Und auch wenn man das jedoch vorher nicht wissen kann, hat man im Prinzip nichts zu verlieren und von daher kann man so einen Wink des Schicksals auch nutzen, wie ich finde.

Wenn man jedoch hier in Deutschland eine feste Arbeit und einen festen Freundeskreis hat, dann ist es sicherlich schwachsinnig, spontan auszuwandern für eine Person, die man vielleicht einige Tage kennt. Immerhin muss man sich ja erst einmal richtig kennen lernen, bevor man überhaupt von einer Beziehung sprechen kann und normalerweise dauert das auch einige Wochen und geht nicht von einem Tag auf den anderen. Zudem muss man natürlich auch wissen, wo man später wohnen wird und man muss sich bewusst sein, dass man seine Wohnung, seine Arbeit, seine Freunde und sein komplettes Leben für jemanden aufgeben möchte, den man gerade wenige Tage kennt. Man muss sich wirklich fragen, ob es das alles wert ist und ob es vielleicht nicht doch besser ist, in Deutschland zu bleiben und da nach der großen Liebe zu suchen. Sicherlich wird sich da auch jemand finden, den man gut findet und mit dem eine Beziehung wesentlich einfacher zu meistern wäre.

Auch wenn es niemals eine Garantie geben kann, ob eine Beziehung nun für immer halten wird oder nicht, finde ich es immer schwachsinnig, wenn manche Menschen nach nur wenigen Tagen ihr komplettes Leben aufgeben, nur weil sie frisch verliebt sind. Dabei hatte ich auch ein Mädchen in der Klasse, welches nur drei Wochen vor dem Abitur die Schule geschmissen hat, weil sie einen neuen Freund hatte und so dermaßen in ihn verliebt war, dass sie so viel Zeit wie nur möglich mit ihm verbringen wollte. Allerdings sind die beiden dann nach recht kurzer Zeit wieder auseinander gegangen, wobei das Mädchen dann ohne Schulabschluss dastand. Dabei war das eigentlich vorherzusehen und ich kann es einfach nicht verstehen, wie man so voreilig handeln kann. Immerhin kann man sich doch zumindest die Zeit nehmen, um jemanden richtig kennen zu lernen, bevor man beschließt, das ganze Leben mit ihm zu verbringen. Dabei muss man auch wissen, dass die Schmetterlinge im Bauch auch irgendwann weg sind und dann das normale Leben eintritt.

Im Fernsehen sieht man ja auch immer wieder Frauen, die sich im Urlaub Hals über Kopf in einen Einheimischen im Urlaub verlieben und dann gleich auswandern wollen. Allerdings stellt sich dann auch recht oft heraus, dass die Einheimischen nur deshalb Interesse zeigen, weil sie am Geld der Urlauber interessiert sind. Von daher sollte man in dieser Hinsicht natürlich auch sehr vorsichtig sein, wobei man eine Person natürlich erst einmal kennen lernen sollte.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Mir würde in dem konstruierten Fall die Person A furchtbar leid tun, weil hier ja offenbar vieles im Leben nicht so gelaufen ist, wie man sich das wünscht und Person A wird wohl vor dem Urlaub kein echtes Leben gehabt haben. Anders würden sich die vielen offenen Fragen nicht stellen.

Zum einen hier die Behauptung, "Liebe" zu empfinden. Dabei hat aber offenbar in den zwei Wochen nicht besonders viel Austausch stattgefunden, wenn der Mann sie noch nicht mal zu sich Heim genommen oder seine Familie vorgestellt hat. Auch war sie wohl nicht sonderlich an seinem Leben interessiert, nachdem sie scheinbar gar nichts von dem Mann weiß. Wenn dann auch die Sprachkenntnisse eher bescheiden sind, stelle ich mir die Frage, was außer dem Beischlaf sie dazu bringt, von Liebe zu sprechen.

Dann fehlen mir immer mal wieder die Worte, wenn hier jemand auf Grund von so einem Erlebnis glaubt, alle Zelte zu Hause abbrechen zu können. Gibt es keine Familie, keine Freunde oder kein Job, der ein wenig zögern lässt? Wie stellt sich A das Leben in der Fremde vor, wenn kein Job da ist, die Verhältnisse der Zielperson unbekannt sind und man selbst alles an Absicherung verliert (die Krankenkasse wird nicht so ohne weiteres greifen, wenn sie nicht bezahlt wird!).

Alles in allem spricht vieles dafür, dass das Ganze als nettes Urlaubsabenteuer abgelegt wird. Wenn es wirklich was Ernstes wäre, wären die Voraussetzungen auch anders. Wenn das jetzt nur als Strohhalm genutzt wird, dem unerträglichen Sein zu Hause zu entfliehen, muss man sich darauf gefasst machen, dass das eigene Leben nur noch schlimmer und unerträglicher wird. Denn die Unsicherheit wird ja nicht weniger.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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