Freunden vorwerfen, dass diese mehr Zeit haben?
Sagen wir mal A ist mit B befreundet. A ist eine Frau und B ist ein Mann, was aber eigentlich nichts zur Sache tut. A hat gerade recht viel Zeit, weil sie ein Studium macht, was in der Studienrichtung kaum Zeit in Anspruch nimmt. Nun hat B sich dazu entschlossen eine Art Vertreter zu werden, was gerade am Anfang jede Menge Zeit in Anspruch nimmt. Die beiden hatten vorher immer sehr viel Zeit füreinander, was sie nun nicht mehr haben, weil B viel arbeiten muss. So richtig scheint A das nicht zu verstehen, sie gönnt ihm seinen Erfolg, aber für sie ist es schwierig B nur noch so wenig zu sehen.
A und B sehen sich wenn es gut läuft nur noch ein Mal im Monat, was auch nicht daran liegt, dass B sie weniger mag, aber er hat keine Zeit mehr, weil er sich einen Kundenstamm aufbauen will. Was können die beiden nun machen? A wirft B ständig vor, keine Zeit mehr zu haben und B wirft A vor zu viel Zeit zu haben und sich deswegen immer Gedanken machen zu können. Wie können die beiden wieder fair miteinander umgehen?
Wie wäre es, wenn beide die jeweilige Situation des Anderen so akzeptieren wie sie ist? Das wäre doch der günstigste Weg und würde eben keine gegenseitigen Vorwürfe mit sich bringen. Sicherlich ist eine Freundschaft etwas anderes, als eine Beziehung. Aber ich muss auch damit leben, dass es Zeiten gibt, wo mein Mann mehr oder weniger nur zum Schlafen nach Hause kommt. Dann wird eben von morgens um 7 Uhr bis spät am Abend gearbeitet.
Aber man kann es doch mit der aktuellen Situation von A und B vergleichen. Es ist im Moment für B eben wichtig, dass er viel Zeit in seinen Job investiert. Und wenn A das nicht akzeptieren kann, dann sollte A sich eben andere Freunde suchen. Aber irgendwann wird auch mal die umgekehrte Situation geben. Da wird dann A Zeit in einen Job investieren müssen, wo B dann vielleicht wesentlich mehr Freizeit hat, weil es bei ihm dann so läuft, wie er sich das jetzt vorstellt.
Ich finde es ist eine schwierige Situation. Wenn berufliche Veränderungen anstehen dann hat man leider weniger Zeit. Ich kenne es selber von meinem Partner. Er arbeitet auch viel und hat sehr wenig Zeit aber man muss eben Kompromisse finden. In einer Partnerschaft ist es dann auch doch wieder was anderes als wenn es nur eine Freundschaft ist.
Person A sollte also Verständnis haben das Person B gerade etwas mehr zu tun hat. Im Gegenzug könnte sich Person A ja ein Hobby suchen damit diese sich nicht ganz so alleine gelassen fühlt. Und irgendwann hat auch B wieder mehr Zeit und dann können sie sich wieder öfter sehen. Person B kann schließlich nicht seiner Freundschaft zu liebe aufhören zu arbeiten.
Für eine Freundschaft sollte man etwas mehr Verständnis aufbringen. In einer Krisenzeit darf man sich nicht an solchen Sachen festbeißen. Wenn B sich einen Kundenstamm aufbauen will, nimmt das momentan mehr Zeit in Anspruch, was A doch bitte einsehen muss. Wenn A nicht viel Zeit für das Studium aufwenden muss, kann sich das auch irgendwann mal ändern. Vielleicht könnte A etwas für B tun, ihm helfen, damit B auch mal verschnaufen kann. Aber wichtig ist ja nun mal der Beruf von B, daran ist nichts zu rütteln. Passt A das nicht, gibt es bestimmt noch andere Freunde, auf die A zurückgreifen kann.
Ich kenne diese Situation auch in gewisser Weise. Ich bin zu Hause und kümmere mich um den Halshalt und alles was sonst noch anfällt und eben um die Tiere. Mein Partner dagegen arbeitet viel und ist auch gerade im Moment viel auf Geschäftsreise und dann nur am Wochenende zu Hause. Ich bin dann die ganze Woche eben von Montag bis Freitag alleine. Sonst sehen wir uns wenigstens abends, wenn er dann Heim kommt.
Ich finde, dass man da einfach Verständnis für die jeweilig Situation des andere aufbringen muss. Früher fiel mir das häufige und lange alleine sein auch schwerer. Da hatte ich selbst aber noch nicht so viele Aufgaben. Mittlerweile gehe ich eben mehrmals die Woche zum Sport und mit den Hunden in die Hundeschule. Mir tut das sehr gut und ich bin dadurch natürlich auch beschäftigter und hänge nicht nur zu Hause herum. Trotzdem fällt es mir manchmal schwer, meinen Partner nicht gleich zu zutexten, wenn er abends dann nach Hause kommt oder eben am Wochenende. Allerdings versucht mein Partner mich da auch zu verstehen. Es ist nicht immer leicht, dass ich es mir dann nicht zu Herzen nehmen, wenn er einfach mal sagt, dass er gerade nicht zuhören kann und einfach mal seine Ruhe braucht.
Für mich klingt es daher so, als wäre A auch nicht wirklich ausgelastet und wüsste nicht viel mit ihrer freien Zeit anzufangen. Sie sollte sich da noch etwas suchen, dass ihr Spaß macht und nicht nur darauf warten, dass B dann irgendwann mal wieder Zeit für sie hat. Dinge ändern sich nun mal und es kommt eben auch überall vor, dass einer mehr Zeit und der andere weniger hat. Man muss sich eben damit arrangieren und einen guten Weg finden, damit umzugehen. Mir hat es geholfen, dass ich mir eben noch andere Aufgaben und Hobbys gesucht habe.
Ich kann mir vorstellen, dass eine solche Situation für beide Parteien schwierig ist, aber es bringt ja nichts, wenn sie sich nun gegenseitig vorwerfen, zu viel oder eben zu wenig Zeit zu haben. So kommen sie doch einfach nicht weiter. Sie müssen einfach aus der Situation das Beste machen, aber vielleicht sollten sie nicht zu sehr darüber nachdenken und auf jeden Fall sollten sie für die Situation des jeweils anderen auch Verständnis aufbringen. Sicher wird es doch auch mal wieder ausgeglichener, wenn sich B einen Kundenstamm aufgebaut hat und A sich mehr für das Studium engagieren muss oder auch einen Job anfängt.
Ich verstehe das mit den Vorwürfen jetzt nicht. Die Situation von B hat sich geändert, er hat jetzt wesentlich weniger Zeit als früher, während A immer noch sehr viel Zeit hat. Was will man sich da gegenseitig vorwerfen? Möchte A, dass B weniger arbeitet? Oder möchte B, dass A sich neben ihrem Studium einen Job sucht und ihre Zeit so sinnvoller nutzt? Wenn keiner von beidem vom anderen eine Verhaltensänderung erwartet ist es nämlich völlig sinnlos irgendwelche Vorwürfe auszutauschen, da das dann doch zu nichts führen wird.
Das müssten sich halt beide mal überlegen, warum machen sie sich überhaupt solche albernen Vorwürfe und was wollen sie damit erreichen? Wahrscheinlich ist das doch einfach nur ein Zeichen dafür, dass sie noch nicht so recht begriffen haben, dass sich die Freundschaft ändern und der neuen Situation anpassen muss, wenn sie weiterhin Bestand haben soll. Da wäre wohl mal eine ehrliche Aussprache angebracht.
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