Magendrehung bei Hund - wie entsteht das?

vom 13.05.2008, 20:32 Uhr

Hallo!
Ein Bekannter von mir musste sich heute von seiner deutschen Dogge verabschieden. Der Hund hatte eine Magendrehung, die operativ entfernt werden sollte. Keider ist der Hund während der OP gestorben .

Weiß jemand von euch, wie so eine Magendrahung entsteht und wie man der vorbeugen kann? Der Tierarzt hat meinem Bekannten nur gesagt, dass es sehr oft bei großen Hunden und besonders bei doggen vorkommt. Er hat aber nicht weiter nachgefragt. Der Hund war noch sehr jung. Knappe 2 Jahre und er musste schon sterben. Dabei hat er ihn nur gebarft. Also Rohfütterung gemacht, was ihm sogar der Tierazt empfohlen hatte.

Kennt sich jemand mit großen Hunden aus und kann mir sagen, wie sowas entsteht, was man dagegen machen kann bzw. wie man dem vorbeugen kann? Er möchte sich wieder eine Dogge holen und will natürlich nun alles richtig machen. Würde mich über Antworten freuen.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich habe auch gehört, das es besonders bei großen Hunden vorkommen soll. Meine Tierärztin hat uns bei unserem Hund auch davor gewarnt. Es kann zum Beispiel passieren, wenn ein Hund viel gefressen oder gesoffen hat und dann kurz danach spielt. Auch wenn er auf dem Boden liegt und dann sich plötzlich umdreht und aufspringt, kann es passieren. Der Magen ist dann randvoll und oben mit der Speiseröhre und unten mit dem Darm verbunden. Es scheint dann der gleiche Effekt zu sein, wie wenn ein Metzger eine Wurst abdreht, der Magen dreht sich um seine eigene Achse, der Darmausgang verschließt sich und der Mageninhalt kann nicht verdaut werden. Er fängt dann an im Magen zu gähren, es geht ja nichts mehr in den Darm. Wenn das nicht sofort erkannt wird, steht es schlecht um den Hund, eine sofortige Operation ist notwendig, aber die ist schwierig und wenn es zu spät erkannt wird, hilft sie meistens auch nicht mehr.

Deswegen soll man einen Hund eigentlich nicht nur einmal am Tag füttern, sondern ruhig zwei- oder dreimal. Nachdem er gefressen hat oder nach einem Spaziergang viel getrunken hat, sollte man nicht unbedingt mit ihm spielen, denn hochspringen und umhertollen ist auch nicht ratsam. Ruhig mal etwas warten. Das ist so ähnlich wie bei uns, das wir nicht schwimmen sollen, wenn wir gerade gegessen haben.Es ist schade um den Hund deines Bekannten, wir hatten auch einen ganz wilden Hund und da war es nicht so einfach, ihn nach dem Fressen ruhig zu halten.

» urilemmi » Beiträge: 2263 » Talkpoints: 7,31 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Hallo,

eine Magendrehung beim Hund ist wirklich eine tragische Sache und wird diese nicht sehr schnell erkannt, kann man leider nichts mehr tun.

Eine Magendrehung kann bei jedem Hund vorkommen, egal welcher Rasse und Größe dieser ist. Es ist aber wie hier schon gesagt wurde, meistens bei großen Rassen zu finden. Je älter der Hund, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit zusätzlich, da das Gewebe erschlafft. Genau sind die Ursachen nicht erforscht, aber meist liegt es an einem sehr vollen Magen. Daher sollte man seinen Hund mindestens zweimal am Tag füttern und nicht nur einmal eine Riesenmenge. Außerdem sollte man seinem Hund nach dem Essen mindestens eine Stunde Ruhe können, hastige und schnelle Bewegungen sind gleich nach dem Essen zu vermeiden. Sollte trotz aller Vorsicht ein Hund einen zunehmend aufgeblähten Bauch haben und erfolglose Brechversuche machen, heißt es ganz schnell ab zum Tierarzt. Am Besten dort auch anrufen und sagen mit welchem Verdacht man kommt.

Lieben Gruß vom
paulinschen

Benutzeravatar

» paulinschen » Beiträge: 693 » Talkpoints: -1,98 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hallo!
Ich danke euch für eure Antworten. Ich werde meinem Bekannten das sagen und dass er nciht noch einen Hund durch eine Magendrehung verliert. Es war furchtbar und der Hund hat sich ganz schlimm gequält . Es ist gut zu wissen, dass man doch irgendwas tun kann, dass es gar nciht erst passiert. Aber wahrscheinlich kann es trotz Vorsichtsmaßnahmen wohl immer passieren.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hallo,

es gibt Hunderassen, die besonders anfällig für Magendrehungen sind und dann gehts auch regelrecht nach dem Zufallsprinzip. Definitiv kann man sagen, dass folgende Gruppen gefährdet sind:

- große Hunderassen
- gerade getrunken und gefressen (größere Mengen wohlgemerkt)
- Hunde, die eine "Rolle" oder ähnliches machen

Magendrehungen kamen auch schon bei kleinen Rassen vor, nur bei größeren sind die häufiger zu finden, weshalb man hier auf jeden Fall auf die Rolle verzichten sollte. Ich übe die Rolle mit meinem Hund auch, aber er hat davor nich viel (gar nichts) gefressen und normal getrunken. Er übergibt sich dann sowieso recht oft (laut Vor-Familie)!

Grüße
Michi

» arveldis » Beiträge: 112 » Talkpoints: 0,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo,

die häufigste Ursache für eine Magendrehung ist das Spielen, Wälzen oder Anstrengen nach dem Fressen oder Trinken.

Man sollte zum Vorbeugen dem Hund nach dem Fressen eine Stunde Pause geben und darauf achten, dass er sich nicht auf dem Rücken Wälzt. Eine andere Ursache für Magendrehungen ist es, wenn man den Hund direkt nach großer Anstrengung wie Spielen, Rennen oder Radfahren Füttert oder zuviel Trinken lässt.

MfG
Eidechse

» Eidechse » Beiträge: 31 » Talkpoints: 0,93 »


Unsere Berner-Sennen-Hündin hat zwei Magendrehungen überlebt, sie wird nächsten Monat neun Jahre alt. Die erste Drehung hatte sie vor 2 Jahren, die Zweite circa neun Monate später. Bei der ersten Drehung hatte sie gar nichts gefressen, ihr Magen war komplett leer und sie hat auch nicht getobt. Wir sind leider erst noch zum normalen Tierarzt gefahren, der uns dann an eine Tierklinik verwies. Das hat kostbare Zeit gekostet. Ihre Milz ist gerissen und sie hat verdammt viel Blut verloren. Sie war dann zehn lange Tage in der Tierklinik, die um sie kämpften und sie überlebte zum Glück. Ihr Herz ist stark geschädigt worden, durch das Absterben der Zellen und sie muss nun verschiedene Herztabletten nehmen. Die Wochen nach der Magendrehung waren sehr hart und wir haben oft gedacht, sie schafft es nicht. Da wir nur noch Reis und hochwertiges Dosenfutter füttern durften, ging es ihr aber bald besser. Bei der OP wurde der Magen fest genäht.

Irgendwann haben wir wieder normales Trockenfutter gefüttert und plötzlich neun Monate nach dem ersten Mal ist es wieder passiert. Diesmal sind wir gleich in die Tierklinik gerast und diesmal war der Magen auch voll, auch wenn sie nicht getobt hatte. Sie hat es wieder sehr knapp geschafft. Die Magenfixierung muss sich irgendwie gelöst haben, diesmal wurde es fester angenäht. Jetzt füttern wir kein Trockenfutter mehr. Dennoch kam es ein paar Wochen nach der zweiten Drehung immer wieder zu Aufgasungen.

Unsere tolle Tierärztin (trat auch oft in der Sendung "Menschen, Tiere und Doktoren" auf Vox auf) wechselte dann an die tierärztliche Hochschule Hannover und forschte. Sie kam dann irgendwann drauf, dass ein Vitamin-B-Mangel Schuld sein könnte und so war es tatsächlich auch. Seitdem spritzen wir es und die Aufgasungen sind passe. Das Ganze hat uns schon mehrere tausend Euro gekostet, die Haupt-OP-Kosten im Wert von 9000 Euro übernahm eine OP-Versicherung. Jetzt hoffen wir, dass wir noch ein paar Jährchen haben. Ich wünsche so etwas wirklich niemandem.

» Anjwin » Beiträge: 360 » Talkpoints: 0,89 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^