Schlechtes Gewissen wenn man bei Blutspenden Geld nimmt

Ich habe ja auch in anderen Threads gefragt, ob man bei der Stammzellenspende oder der Knochenmarkspende Geld bekommt. Bei manchen Krankenhäusern bekommt man für die Blutspende und auch für die Plasmaspende ja Geld. Ich muss zugeben, dass ich eigentlich auch nicht abgeneigt bin dann Geld zu nehmen. Aber wenn ich mir das näher überlege, dann sollte man ja eigentlich schon ein schlechtes Gewissen haben, wenn man für etwas Geld bekommt, was man spendet.

Habt ihr ein schlechtes Gewissen, wenn ihr durch eure Spende von Plasma oder Blut oder anderen Körperflüssigkeiten auch Geld bekommt? Auch wenn ihr Geld nehmt, steht dann die Hilfe dennoch im Vordergrund oder gehen die meisten dann nur wegen dem Geld spenden und würden ohne diese Vergütung auch nicht spenden gehen?

Ich würde grundsätzlich nur für Geld mein Blut spenden. Es wäre etwas anderes, wenn die Institute, wo man spenden geht, das Blut dann umsonst weitergeben würden. Aber in der Regel wird es ja teuer verkauft und das DRK beispielsweise macht damit noch großen Profit. Der Profit ist umso größer, je weniger Geld die Spender für ihr Blut auch bekommen. Ich sehe nicht ein, warum ich solche Institutionen wie das DRK subventionieren soll.

Außerdem bin ich Studentin und muss sparen wo ich kann. Da kann ich es mir nicht leisten, Geld mit offenen Händen aus dem Fenster zu werfen, schließlich wächst es nicht auf Bäumen. 25€ für eine einzelne Blutspende sind schon eine Menge Geld, wenn man das mal hochrechnet. Andere geben für eine Blutspende deutlich weniger. Daher gehe ich bei einer Blutspende nur in die örtliche Uniklinik.

Ich habe bereits beim deutschen roten Kreuz Blut gespendet, ohne Geld dafür zu bekommen. Ich habe aber auch keine Skrupel davor, dafür Geld zu nehmen, wenn ich eben in einem Krankenhaus mein Blut spende. Im Moment spende ich nur für Geld, da ich eigentlich immer sehr knapp bei Kasse bin und in meinem sozialen Jahr auch nicht gerade übermäßig verdiene. Ich finde da in Ordnung, schließlich werden damit auch Forschungen betrieben und so übermäßig viel bekommt man ja auch nicht.

Ich finde es vollkommen in Ordnung für eine Blutspende Geld anzunehmen, da die Chancen für alle Bedürftigen gleich verteilt sind, d.h. wer einen Unfall oder ähnliches hat, bekommt das Blut, dass er oder sie benötigt - unabhängig vom eigenen Budget.

Ich habe noch kein Blut gespendet, weil ich nicht genug wiege und darum einfach kein Blut spenden darf. Aber machen möchte ich es schon irgendwann mal, wenn ich vielleicht mal zugenommen habe. Dann hatte ich eigentlich vor, beim Roten Kreuz mein Blut zu spenden weil die Spendenaktionen auch bei mir in der Nähe stattfinden und ich dann nicht noch fahren muss, wenn ich mich vielleicht schlapp fühle. Dort würde ich dann ja kein Geld bekommen.

Aber ich habe auch schon Aktionen gelesen, wo man für die Blutspende Geld bekommt. Das fände ich auch nicht so schlecht, weil es sicher noch einen größeren Anreiz bietet. Darum würde ich das auch machen, wenn so etwas mal bei mir in der Nähe angeboten wird und ich spenden darf. Ich würde aber dann nicht sagen, dass ich ohne dieses Geld nicht spenden würde. Es käme dann darauf an, wie es sich ergibt.

Ich finde auch nicht, dass man dafür ein schlechtes Gewissen haben muss. Ich war bisher zweimal beim Blutspenden, das erste Mal war bei einer Diako, bei der man ab dem 2. Mal pro Spende 20€ bekommt, das zweite Mal erst vor einem Monat etwa beim BRK. Ich dachte ja, das mit den 20€ wäre dann eigentlich überall so, und war ehrlich gesagt doch ein wenig überrascht, als es dann dafür "nur" eine Kleinigkeit wie etwas Schokolade oder ein Kochbuch gab. Man hätte auch auf einen 10€ Gutschein hin "sammeln" können, aber dafür hätte es vier Mal Spenden gebraucht.

Ich muss ehrlich sagen, ich habe deshalb erstmal beschlossen, dann tendenziell bei der Diako zu spenden. Die ist in der Nähe des Wohnorts meiner Familie, von daher bin ich da schon zweimal im Jahr in der Nähe. Wenn es zwischendurch zeitlich passt, dann gehe ich vielleicht auch nochmal beim BRK spenden, aber wenn ich die Wahl habe zwischen "Spende und bekomme Dinge im Wert von etwa 3€" oder "Spende und bekomme 20€", dann ist die Auswahl recht einfach.

Und das, obwohl ich nicht direkt wegen des Geldes spende, sonst würde ich ja auch nicht überlegen, "zwischendurch" zum BRK zu gehen. Aber wenn ich ohnehin beschließe, mein Blut abzugeben, dann kann ich das doch auch da machen, wo ich selbst auch bisschen was davon habe. Ich bin immerhin kein Freund von Nadeln, und kann mir einen schöneren Zeitvertreib vorstellen, als darauf zu warten, dass mir fast ein halber Liter Blut aus dem Arm läuft.

Wenn du wirklich ein schlechtes Gewissen haben würdest könntest du die Bezahlung doch einfach ablehnen. Ich glaube nicht, dass dir jemand nach läuft und dir das Geld aufdrängt wenn du sagst, dass du nichts haben möchtest. Und falls das doch so sein sollte gibt es ja genug Möglichkeiten das verdiente Geld direkt wieder an eine medizinische Einrichtung zu spenden.

Ich finde ja Blutspendeaktionen netter, bei denen es Brunch gibt oder so viel Eiscreme wie man möchte, weil das Menschen zusammen bringt. Aber die Geldbeträge, die hier genannt wurden, finde ich auch völlig in Ordnung. Auf die Zeit umgerechnet, die man bei der Blutspende verbringt, ist das kein großer Verdienst sondern eher ein Taschengeld.

Ich hätte da kein schlechtes Gewissen, denn ich würde das wiederum an wohltätige Organisationen spenden. Generell kann man davon ausgehen, dass wenn einer was abgibt, dafür auch was verlangen kann, egal was es ist und was damit danach gemacht wird. Es ist legitim eine Gegenleistung zu erwarten, außer es wurde vorher anders ausgemacht.