Soll ich in einen Windpark mein Geld anlegen?
In unserer Gemeinde wird demnächst ein Windpark errichtet. Das Konzept wird getragen von sogenannten Bürgerwindaktien, die ausgegeben werden, damit solche Projekte mit Bürgerbeteiligung realisiert werden können. Nun finde ich die Mitbestimmung total wichtig und auch das Konzept leuchtet mir total ein, aber ich habe jetzt nach dem Zusammenbruch der Windparks, die in der Nordsee geplant waren auch Schiss, mein Geld falsch zu investieren. Hat jemand für mich einen Hinweis, woran ich mich orientieren kann?
Hasenohr hat geschrieben:Das Konzept wird getragen von sogenannten Bürgerwindaktien, die ausgegeben werden, damit solche Projekte mit Bürgerbeteiligung realisiert werden können.
Das ist eigentlich ein vernünftiges Vorgehen. Und genau für diesen Zweck - Kapitalbeschaffung zu Investition in den Geschäftsbetrieb - sollten Aktien dienen. Denn irgendwoher muss ja das Geld kommen, welches für größere Investitionen benötigt wird. Wird kein "reicher Investor" gefunden, sammelt man das Geld als Vorschuss auf den zu erwartenden Gewinn ein und verspricht den Geldgebern eine Beteiligung am späteren Gewinn.
Hasenohr hat geschrieben:Nun finde ich die Mitbestimmung total wichtig und auch das Konzept leuchtet mir total ein,
Was ich nicht ganz verstehe, ist die Idee mit der "Mitbestimmung" und wie du dir das in der Realität vorstellst. Im Grund sind alle Pläne schon abgesegnet und auch das gesamte Konzept steht schon. Es wird kaum damit begonnen, die Gelder einzutreiben, wenn nicht vorher schon alle wesentlichen Punkte abgesteckt wurden. Die "Mitbestimmung" liegt dann in erster Linie bei der Entscheidung, das Projekt durch Beteiligung zu unterstützen oder eben nicht.
Hasenohr hat geschrieben:aber ich habe jetzt nach dem Zusammenbruch der Windparks, die in der Nordsee geplant waren auch Schiss, mein Geld falsch zu investieren.
Was du vermutlich meinst, ist die Prokon-Pleite. Wobei die rein Garnichts mit Windparks zu tun hatte (außer wg. deren Werbung vielleicht - aber eben durch die Irreführung haben Verbraucher die jetzt ihr Geld verloren haben, eine Klagemöglichkeit). Daher kann Prokon nicht zum Vergleich herangezogen werden.
Dann ist es so, dass du schreibst, wie gut dir die Konzepte gefallen - jetzt wieder willst du mehr auf "Invest" aus. Investieren, um Gewinne zu machen oder um ein Projekt zu starten - das ist hier die Frage. Und "schiss" brauchst du ja nicht zu haben, wenn es dir nur um das Projekt geht.
Denn - anders als bei Prokon - wird jeder eingenommene Euro für das Projekt eures Dorfes verwendet. Da sollte so viel Transparenz herrschen, dass die lokale Presse regelmäßig über den aktuellen Stand berichten kann. Nur wäre es naiv, hier schnell mit Renditen von 8% oder ähnlichem zu rechnen. Das Ganze wäre ein Invest in die Zukunft und im "worst case" haben erst deine Enkel was davon.
Hasenohr hat geschrieben:Hat jemand für mich einen Hinweis, woran ich mich orientieren kann?
Der einfachste Indikator wäre der: brauchst du das zu investierende Geld oder kannst du über Jahre darauf verzichten?
Das ist schwierig zu sagen, wenn man die Details und vor allem die Vertragsbedingungen nicht kennt. Bei uns haben die Stadtwerke schon vor vielen Jahren einen Bürgerfonds eingerichtet, der die Anteile mit einem fixen Prozentsatz im Jahr verzinst. Der Zinssatz ist für heutige Begriffe ausgezeichnet. Ich habe damals investiert und auch momentan bin ich beteiligt. Dabei ist die Laufzeit klar definiert und ich kann mein Geld jährlich abziehen. Aber das sind auch "meine" Stadtwerke. Prokon habe ich mir mehrmals angeschaut, aber da hat immer mein Spinnensinn geläutet und ich habe die Finger davon gelassen.
Guck dir also an, wer genau dahinter steht. Guck dir die Vertragsunterlagen genau an. Wichtig ist, zu wissen wie und unter welchen Bedingungen man sein Kapital zurückfordern kann. Da würde ich auf eindeutige Formulierungen achten. Gleiches gilt mit Verzinsungen oder Erträgen. Wie und wann werden sie ausgeschüttet? Ist das genau definiert? Für meine Begriffe ist auch wichtig, in wie weit sich das Investment nach außen kommuniziert. Prokon hat meines Wissens nach beispielsweise nicht einmal einen ordentlichen Jahresabschluß hingelegt. Das macht keinen guten Eindruck.
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