Tipps und Rezeptur um Veilchenparfum selbst zu machen

Parfum selbst machen geht, man braucht aber ein gewisses Grundwissen und die richtigen Rezepte dazu. Zwar habe ich selbst keine eigenen Erfahrungen damit, eine Freundin von mir hat mir aber folgendes erklärt - hier am Beispiel Veilchenduft:

Wie und aus welchen Rohstoffen mischt man sich denn nun eine gut duftende Veilchennote? Die Frage ist leider nicht ganz so leicht zu beantworten, wie man zuerst vielleicht annehmen mag. So liegt beispielsweise der Griff zu einem der teuersten Rohstoffe den man im Zusammenhang mit Veilchen kennt, und zwar zu Irisbutter bzw. Veilchenwurzel, nahe – wobei man zwar mit hohen Ausgaben rechnen kann, geruchlich wird das Ganze bei alleiniger Verwendung aber wohl eher hinter den Erwartungen zurückbleiben. Wer Veilchenduft möchte, wird ohne Chemie schwerlich auskommen. Es geht aber durchaus ohne vorgefertigte Duftmischungen.

Ein guter erster Schritt wäre es, sich folgende Rohstoffe zu besorgen: IONON alpha, IONON bete, CETONE alpha, ISORALDEIN 70 oder ISORALDEIN 95, IRALDEIN gamma, NONADIENAL, ORIVONE, METHYLOCTINCARBONAT und SYVERTAL. Aus diesen läßt sich schonmal ein gutes Grundgerüst mischen, wobei man z.B. IONON alpha und IONON beta in Form einer 10%igen Lösung ansetzen sollte. Vorsicht ist auch beim METHYLOCTINCARBONAT geboten - auch hier ist eine 10%ige Lösung anzuraten und hiervon sollte man dann maximal 5g auf 1000g einsetzen. Beim NONADIENAL ist es ähnlich.

Warum nun aber sowohl IONON alpha als auch IONON beta? Das erstere ist etwas deutlicher blumig und veilchenartig, aber auch süßer, letzteres irgendwie klarer und holziger. Beide riechen schön nach Veilchen und werden in ihrer Kombination meist gut wahrgenommen. CETONE alpha bringt den Blauton, den man meist mit Veilchen assoziiert, ISORALDEIN 70 wiederum bringt einen grünen, blumigen Duft mit, während IRALDEIN gamma zart blumig daherkommt und dazu eine leichte Fruchtnote mitbringt. NONADIENAL (trans-cis) hat eine deutliche Gurkennote. Daher sollte man an die 0,1%ige Lösung denken, außer man bevorzugt Gurke, dann kann man es auch einfach pur nehmen.

METHYLOCTINCARBONAT ist fruchtig und riecht dabei nach Birne. Aufgrund dieser Eigenschaft sollte man auch hier nicht zu hoch dosieren, außer eben wieder, man würde eben genau das Birnenaroma wollen. ORIVONE ließe sich auch durch Irisbutter oder Karottensamenöl ersetzen. Es riecht leicht nach Möhren - trotzdem macht es sich in der Gesamtkomposition gut. SYVERTAL wiederum riecht grün und auch noch etwas bitter. Es kann wohl als essentieller Bestandteil angesehen werden.

Will man jetzt aus diesen Stoffen eine Grundmischung finden, gibt es natürlich noch einige weitere Dinge, die man gut für eine Veilchennote nutzen kann. So ist beispielsweise ein Spitzer Zitrusfrische etwas, woran man immer denken sollte. Veilchen geht zudem gut mit Hydroxicitronellal und Lilial und die Süße bekommt man mit Heliotropin, Vanillin (oder einer Mischung daraus) hin. Farnesol passt beispielsweise gut, und man könnte auch auch Nerolidol, Laurylacetat und Lyral ausprobieren. Iso e Super und etwas Moschus sind dabei auch keine Fehlentscheidung.

Ich persönlich kenne mich trotz allem noch viel zu wenig aus, um mich an Versuche zu wagen - hat jemand von euch schon mal selbst Parfum gemacht?

Das sind für mich fast alles unbekannte Rohstoffe, da ich kein Parfum selbst herstelle. Aber meinst du nicht, dass weit über 10 Rohstoffe für einen Veilchenduft etwas zuviel sind? Wie gesagt, ich habe keine Ahnung, aber bin doch sehr verwundert über diese Masse an chemischen Rohstoffen.

Veilchen sind meine Lieblingsblumen. Sie blühen ja nur kurze Zeit. Wenn man sie dann noch pflückt und weiterverarbeitet, nur um diesen herrlichen Duft zu bekommen, dann finde ich das traurig. Denn so viele von ihnen gibt es nicht. Die sollte man weiterhin in der Natur belassen, sich an ihnen erfreuen und ihren Duft genießen.

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