Warum wird laut Studie Sterbehilfe eher von Frauen gewollt

vom 18.05.2014, 21:15 Uhr

Unheilbar Erkrankte bekommen in der Schweiz Sterbehilfe. Forscher der Berner Universität wollten nun wissen, wer dieses Angebot annimmt. Innerhalb von fünf Jahren, 2003 und 2008 beendeten 1.301 Schweizer Bürger ihr Leben durch Sterbehilfe. Diese Daten werteten die Forscher aus. Die Hälfte dieser Menschen hatte an Krebs gelitten. An zweiter Stelle standen Erkrankungen des Nervensystems, wie zum Beispiel Parkinson. Schwere Herzstörungen und Kreislauf-Erkrankungen standen an dritter Stelle. Frauen nahmen die Sterbehilfe öfter als Männer, Alleinstehende nahmen sie häufiger als diejenigen mit einem Partner in Anspruch. (Quelle: Apotheken-Umschau 15.4.14)

Warum nehmen wohl ausgerechnet Frauen die Sterbehilfe öfter in Anspruch, was meint ihr? Kann es daran liegen, dass Frauen sensibler sind und nicht wollen, dass die Angehörigen zu sehr mit der Pflege belastet werden?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Wenn in der Studie angegeben worden ist, dass es mehr Frauen als Männer waren, dann muss das eigentlich nichts heißen. Vielleicht war das nur eine gering mäßig größere Zahl so nach dem Motto 500 Männer und 520 Frauen. Das sagt ja dann nichts aus. Vielleicht sieht es in anderen Jahren ja schon wieder ganz anders aus.

Mir selbst fällt kein Grund ein, warum Frauen die Sterbehilfe häufiger in Anspruch nehmen wollen würden, als Männer. Ich hatte eigentlich angenommen, dass es bei Sterbehilfe nicht darum geht die Angehörigen zu entlasten, sondern darum dass man selbst mit seinem eigenen Schicksal nicht mehr klar kommt und sterben möchte.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich finde diese Studie nichtssagend, zumal du auch nicht wirklich angibst, wie viele von den knapp über 1000 Menschen weiblich waren. Das sagt meiner Ansicht nach gar nichts aus und ist nicht wirklich repräsentativ. Zu erst einmal finde ich die Stichprobe zu klein und außerdem kannst du doch keine Schweizer Studie auf die halbe Welt oder das ganze jeweilige Geschlecht beziehen. Das finde ich ziemlich zu kurz gedacht und wenig nachvollziehbar.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Man kann nun die Studie anzweifeln und besonders stimmig und nachvollziehbar finde ich sie auch nicht oder man kann die These diskutieren. Ich diskutiere lieber über die Aussage. Sterbehilfe wird sicherlich häufiger von Frauen angenommen, da diese emotionaler handeln. Eine Frau macht sich doch eher Gedanken, was sie zurücklässt, wie das Umfeld damit umgehen kann und so kann man den Tod eher steuern, nochmal gezielt Zeit mit den Lieben haben und so weiter. Vielleicht ist es einfach psychologisch zu betrachten.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Manchmal würde es helfen, die Studie zu lesen, dann bekommt man schon einige Hinweise. Es steht übrigens 740 zu 561 und selbst wenn man das höhere Lebensalter von Frauen ein rechnet, sind es mehr. Wenn man nun bedenkt, dass Alleinstehende eher Sterbehilfe wählen, liegt der höhere Frauenanteil zum Teil darin begründet, dass mehr Witwen als Witwer gibt. Wer etwas hat, wofür er noch lebt, kämpft eher. Und am Ende sind das eben meist nur Angehörige, weil man kaum noch aktiv sein kann.

Der andere Faktor, der vergessen wird: Frauen pflegen viel mehr als Männer. Sie erleben viel intensiver, wie es der pflegebedürftigen Person geht. Und ich meine nicht nur die Gesundheit, ich meine auch Abhängigkeit und Würde. Wer nur zu Gast am Pflegebetten ist, erlebt das ganz anders. Frauen wissen eher, was sie tatsächlich erwartet und entscheiden sich dann bewusst dagegen.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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