Heißt ein 'Nein' bei euch wirklich 'Nein'?
Wie haltet ihr es mit dem „Nein“ sagen? Wenn zum Beispiel ein Freund euch bittet, mit ihm zu einem Event zu gehen und ihr habt nicht die geringste Lust und wolltet gerade ein Buch lesen, deshalb sagt ihr nein und erläutert das noch ein wenig. Aber so einfach gibt er sich nicht mit der Absage zufrieden. Er lächelt euch an und versucht mit allen möglichen Tricks, euch doch noch zum Mitgehen zu bewegen.
Bleibt ihr stur und sagt wiederum „Nein“ oder fangt ihr an zu überlegen, ob ihr nicht vielleicht doch mitgehen solltet? Was muss er machen und wie lange muss er bitten, bis ihr einverstanden seid, mitzugehen?
Generell ist ein Nein schon ein Nein, wenn es aber nur um gemeinsames Weggehen geht und ich als Alternative ein Buch lesen wollte, würde ich auch so Ja sagen und nicht ablehnen, da ich solche Sachen gerne mit meinen Freunden mache. Wenn ich aber absage, dann bleibe ich auch dabei und dann kann mein Gegenüber auch bitten und betteln, dann bleibe ich hart.
Bei mir kommt es immer auf meine Laune an. Manchmal bleibe ich stur bei meinem Nein und er kann machen, was er will, ich bleibe dabei. Dann gibt es aber auch Tage, an denen er mich nur lieb ansehen und ein >Bitte< hinterherschieben muss, damit ich überredet bin.
Ich glaube, ich lasse mich öfter überreden, wenn ich nicht gerade etwas Wichtiges wie eine Abschlussarbeit zu erledigen habe. Wenn ich schlechte Laune habe gelingt es nur sehr wenigen Menschen, mich zu überreden, aber meiner kleinen Schwester zum Beispiel gelingt es häufiger, auch wenn ich nicht die geringste Lust habe. Ich mag aber auch recht viel und lerne gerne etwas Neues kennen, wodurch ich dann schon öfter ja als nein sage, auch wenn die erste Antwort ein nein war.
Das kommt ja schon ein wenig auf die Umstände an. Wenn man aus einer Laune heraus oder aber ohne nachzudenken auf eine Frage mit dem "Nein" antwortet, dann kann es schon sein, dass man sich überreden lässt. Dogmatisch auf ein "Nein" zu bestehen, weil man diese Antwort zuerst von sich gegeben hat, wäre mindestens unklug und zeugt von einem unreifen Charakter, welcher nicht bereit ist, Fehleinschätzungen zu korrigieren.
Um bei dem Beispiel zu bleiben: man ist müde und will eigentlich seine Ruhe und freut sich, ein Buch zu lesen. Der Freund fragt dann beiläufig an und man selbst antwortet aus einem Reflex heraus mit "Nein". Dann kann es aber doch sein, dass das der Freund einen überzeugt, weil er das Event näher beschreibt oder lediglich mitteilt, wen er sonst dort erwartet usw.
Geht es hingegen um grundsätzliches, dann bleibt ein "Nein" natürlich ein "Nein"! Das sind dann aber keine solchen beiläufigen oder beliebigen Fragestellungen. Immer wenn es eben die persönlichen Überzeugungen und Standpunkte betrifft, wird man sich nicht so leicht umstimmen lassen können.
Ein "Nein" ist bei mir mittlerweile ein "Nein". Ich lasse mich mittlerweile auch nicht mehr großartig überreden. Wenn ich keine Lust habe, dann habe ich keine Lust und sage dies dann auch. Selbst wenn mein Gegenüber mich als unhöflich empfindet oder beleidigt reagiert. Ich möchte mich auch nicht mehr zu Dingen überreden lassen, die ich nicht möchte. Das mag nun in den Augen Einiger als unreif und unklug gelten, aber es zeugt für mich auch von einem starken Charakter, der seinen eigenen Willen durchsetzen kann.
Fehler gestehe ich mir gerne ein, das ist kein Problem. Aber ein "Nein" entsteht bei mir nicht nur aus einer Laune heraus, zumindest zum Großteil. Ich höre mir auch gerne die Überzeugungsversuche anderer Menschen an, aber meistens bleibt es dann doch beim "Nein". Ich lasse mich auch nicht umstimmen, wenn man mir ein Event schmackhaft machen möchte. Entweder ich entscheide mich freiwillig oder ich lasse es. Dazu bin ich zu oft auf die Nase gefallen. Dann lasse ich meine Antwort lieber erstmal offen und melde mich später.
Ich weiß schon ziemlich genau was ich will und wenn ich einen gemütlichen Abend mit einem guten Buch verbringen möchte werde ich mich kaum dazu motivieren können etwas zu unternehmen, das praktisch das komplette Gegenteil davon ist.
Aber wenn ich selber auch irgendwo hin gehen wollte und ein Freund möchte mich zu einer anderen Veranstaltung überreden würde ich mir das vielleicht schon überlegen und mich überreden lassen, wenn er gute Argumente hat. Einen Kinobesuch würde ich zum Beispiel durchaus für ein Konzert ausfallen lassen, weil ich den Film auch später noch sehen könnte, das Konzert aber nicht.
Bei mir merkt man es ganz schnell, ob man mich doch noch zu etwas überreden kann oder nicht. Allgemein kann ich mich oft nicht wirklich gut und schnell entscheiden und in solchen Situationen sage ich noch nicht direkt nein. Dann sage ich eher, dass ich es lieber nicht möchte oder etwas in der Art. Wenn ich so reagiert habe, kann man mich mit Argumenten vielleicht noch umstimmen. Wenn ich aber direkt nein sage, dann meine ich es auch und dann sollte man auch nicht mehr versuchen, mich umzustimmen, weil mich das dann ziemlich nervt.
Wenn ich von einer Sache hundertprozentig überzeugt bin, lasse ich mich von niemandem überreden. Ich trinke beispielsweise nie Alkohol und würde mich auch von keinem Menschen auf der Welt vom Gegenteil überzeugen lassen.
Aber wenn es um unwichtigere Dinge geht, kann man mich schon mal überreden. Gerade wenn ich weiß, dass ich meinem Mann einen Gefallen tun würde, wenn ich mit ihm ausgehe, gebe ich schon recht schnell nach.
Ich bin nicht mehr umzustimmen, wenn die Entscheidung getroffen ist. Ich überlege immer vorher meine Antwort. Eine Absage bleibt eine Absage. Ich habe dann meine Gründe warum ich so entschieden habe und würde sie dann auch nicht nochmal anzweifeln. Dieses weiß mein Freundeskreis aber mittlerweile und versucht mich auch nicht mehr umzustimmen.
Ein Nein ist bei mir ebenfalls ein Nein. Ich habe damit meine Entscheidung bereits getroffen, wieso sollte ich sie dann nochmals über den Haufen werfen? Ich treffe keine Entscheidungen ohne mir vorher Gedanken dazu gemacht zu haben und die verschiedenen Interessen zu beachten und abzuwägen. Von daher ändere ich meine Meinung darüber auch nicht und treffe auch keine Entscheidung übereilt.
Leute die mich kennen wissen das auch bereits und versuchen es gar nicht erst mich umzustimmen. Jemand der das noch nicht weiß, der stößt mit seinen Versuchen ohnehin auf Granit und merkt es irgendwann auch selbstständig. Wird es mir zu bunt, dann verweise ich auch etwas barscher darauf, dass meine getroffene Entscheidung zu respektieren ist und entsprechend jeder weitere Versuch zur Umstimmung zwecklos ist und beiden Seiten die Zeit stiehlt.
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