Lieber große Wohnung oder Haus mieten?
Nächstes Jahr möchte ich heiraten, danach werden einige Veränderungen anstehen. Wir wollen dann ein Kind haben und mit dem Kind werden wir uns auch Gedanken über einen Auszug machen müssen, da unsere Wohnung dafür zu klein wäre. Vor ein paar Tagen habe ich dann mal geschaut, was größere Wohnungen kosten würden, wenn man sie mietet und bin dann relativ schnell auch bei kleinen Häusern gelandet, die man mieten kann. Preislich nimmt sich das nicht viel. Was würdet ihr eher mieten? Ein Haus oder eine Wohnung? Was hat dabei Vor- und was Nachteile?
Ich würde es sicherlich bevorzugen, ein Haus zu mieten, wenn ich es mir leisten kann. Das kann ja auch nur drei oder vier Zimmer haben, aber man ist dort alleine. Wenn man sich eine Wohnung mietet, hat man eben meistens noch andere Leute im Haus und ob die einem wohlgesonnen sind, weiß man im Voraus nicht unbedingt. Außerdem hat man bei einem Häuschen wahrscheinlich noch einen Garten dabei, den man ganz alleine nutzen muss. Bei einer Wohnung hat man entweder gar keinen oder muss ihn vielleicht teilen. Also wenn das nötige Geld vorhanden wäre, würde ich ein Haus auf jeden Fall vorziehen.
Ich denke, dass ihr in einer Wohnung mehr Ärger mit den Nachbarn haben könnte. Das Kind wird anfangs nachts laut weinen und schreien, dann bald am Boden herumkriechen und auch mit den Bauklötzen durch die Gegend schießen. Auch könnte es oft am Boden viel Lärm erzeugen. Hier wäre sicherlich ein Haus konfliktfreier, denn es kann sich niemand über Lärm beschweren und es käme auch nicht zu Beschwerden durch Nachbarn.
Natürlich ist man in einem kleinen Haus ungestörter und muss keine Probleme mit den unmittelbaren Nachbarn fürchten. Allerdings kann ein Haus auch sehr viel mehr Arbeit bedeuten als eine Wohnung. In der Regel ist auch ein Garten dabei, um den man sich kümmern muss und es müssen auch regelmäßig die Gehsteige freigeräumt und die Hecken gestutzt werden. ich weiß nicht, ob mir das auf Dauer nicht zu viel Arbeit wäre, wenn ich dann noch kleine Kinder im Haus hätte.
Es ist richtig, dass ein Haus oftmals genauso viel Miete kostet als wenn man eine große Wohnung mietet. Was aber nicht außer acht gelassen werden darf ist, dass die Nebenkosten sehr viel höher sind, als wenn man in einem Mehrfamilienhaus eine Wohnung bezieht. Die Kosten muss dann eine Partei alleine tragen und da auch meist ein Grundstück dabei ist, sind die Kosten für Regenwasser auch sehr viel höher, weil die sich auf die gesamte Quadratmeterzahl des Grundstücks beziehen. Wenn nach Quadratmetern abgerechnet wird, ist ein Haus oftmals auch teurer, weil es sich sehr oft über 2 Etagen zieht und ein großes Treppenhaus und Flure mit zur Mietsache gehören.
Man sollte sich genau erkundigen, wie hoch die Nebenkosten sind und das am besten bei den Vormietern. Die Vermieter sagen oft geringere Nebenkosten und dann wundert man sich nach einem Jahr über die Nebenkostennachzahlung. Denn die Vermieter wollen in erster Linie vermieten. Ein Haus ist mit sehr viel mehr Unkosten und auch mehr Arbeit verbunden. Aber Vorteil ist, dass man keine störenden Nachbarn hat und auch keine Nachbarn, die man selber stören kann.
Ich denke, man sollte sich dann auch Gedanken machen, ob man einen Garten möchte oder nicht. Man bekommt zwar auch Wohnungen mit Garten, hat da aber schnell wieder eine Gemeinschaftsnutzung an der Backe und nachher Nachbarn, die man dann dauernd drei Meter neben sich auf der Pritsche hat.
Bei Wohnungen muss man sich mit den Miteigentümern oft wegen jedem Pillepup einigen und teilweise auch Dinge anschaffen, die man selbst gerade nicht möchte. Oft ist es so, dass alle Wohnungstüren erneuert werden, wenn einer auf die Idee kam und sich eine Mehrheit bildet. Nur mal als Beispiel. Bei Bekannten wurde ständig darüber diskutiert, welche Fernsehprogramme man einspeichert. Außerdem muss man sich dann in der Regel auch wieder an eine Hausordnung halten und an dumme Dinge wie Putzpläne.
Hier sehe ich die "Nachteile" einer Wohnung (auch mit Kindern) als weniger gravierend an. Wobei das sicher auch viel mit Glück zu tun hat. Schließlich kann man auch mit Haus an einen Nachbarn geraten, der einem das Leben zur Hölle macht. Wenn auch nicht über klassische Themen wie "Lärmbelästigung".
Auch wenn man einen Garten haben will, funktioniert das auch mit einer Wohnung. Das bedeutet auch hier, dass ein Haus nicht zwingend von Vorteil sein muss. Und bei einem Haus muss "Garten" auch nicht zwangsläufig bedeuten, dass der Garten nach Wunsch genutzt werden kann. So kann z.B. so ein großer Garten auch direkt an Schienen liegen, was hinsichtlich Lärm schon eine Qual sein kann.
Ein weiterer Nachteil könnte sein, dass beim Haus die Zimmer (die Wohnfläche) auf mehrere Stockwerke verteilt sind - bei einer Wohnung liegt in der Regel alles auf einer Etage. Das kann schon - gerade im Alter - einiges an Lebensqualität bedeuten.
Ich will damit nicht gegen das Haus sprechen. Ich würde nur noch weitere Aspekte einführen wollen, die man auch gerne übersieht bzw. bei denen die Sicht auf ein Haus von zu romantischen Vorstellungen geprägt wird. Denn so was gibt es vermutlich (zu erschwinglichen Preisen) eher in ländlichen Gegenden. In der Stadt kommt da dann das Reihenhaus oder die sog. Doppelhaushälfte ins Spiel, wo dann die vermeintlichen Vorteile eines Hauses wieder eingeschränkt werden.
Ich weiß ja nicht wie bei euch so der Preis pro Quadratmeter bei der Miete liegt. Aber wenn ich mich zwischen großer Wohnung oder einem Haus entscheiden sollte, dann würde ich das Haus nehmen. Dabei aber auch einen Kauf in Erwägung ziehen. Zumindest wenn man sich recht sicher ist, dass man in der Region bleiben will. Sicherlich sind bei einem Haus die Wohnnebenkosten wesentlich höher, als bei einer Mietwohnung. Aber man lebt wesentlich ruhiger und kann selbst als Mieter mehr gestalten, als in einer Wohnung.
Das kommt natürlich ganz auf die Gegend an, in der Dein Haus/Deine Wohnung liegt. In Großstädten ist es kaum möglich, ein erschwingliches Haus zu finden. Ein Haus bedeutet viel Freiheit, aber auch viel Verantwortung.
Denn Du bist ja nicht nur für Deine eigenen vier Wände zuständig, sondern auch für solche Dinge wie Heizanlage, Winterdienst, Außenanlage usw. Dies wird in einer Wohnung üblicherweise vom Vermieter übernommen - bei einem Haus wirst Du aber den größten Anteil der Arbeiten und der Organisation übernehmen müssen.
Und noch ein kleiner Hinweis: spielst Du eines Tages mit dem Gedanken, wieder in eine Wohnung zu ziehen, wirst Du Dich alleine aus Platzgründen von vielen liebgewonnen Gegenständen trennen müssen!
Ich würde mich so gut wie immer für eine Wohnung anstelle eines Hauses entscheiden. Ich möchte einfach nicht im Erdgeschoss wohnen, sondern bevorzuge Wohnungen in höheren Stockwerken. Die Aussicht ist einfach besser und im Idealfall hat man niemanden über sich wohnen. Dachgeschosswohnungen sind, sofern es sich nicht gerade um Flachdächer handelt, auch einfach gemütlicher und aus meiner Sicht schöner. Außerdem bin ich ein ausgesprochener Stadtmensch. Direkt in der Stadt findet man nur sehr selten kleinere Häuser, die man gut alleine oder eben als Familie bewohnen könnte. Außerdem sind solche Häuser in gefragten Städten auch sehr teuer.
Ich würde auch über einen Kauf nachdenken, weil ich die Zahlung von Miete eigentlich als Verschwendung ansehe. Bei einer Wohnung zur Miete würde ich eher etwas kleines, ruhig auch etwas schäbiges und damit sehr billiges nehmen bis eben ein Kauf ansteht. Man muss ja auch nicht unbedingt für immer und ewig an dem Ort bleiben, an dem man eine Wohnung oder ein Haus kauft. Ich würde nur vorher schauen, dass die Gegend beliebt genug ist, um die Immobilie später auch noch zu einem ordentlichen Preis verkaufen zu können.
Falls wirklich konkrete Pläne bestehen, ein Kind zu bekommen, mag ein Haus sicher praktischer sein. Für die Nachbarn von Familien mit Kindern ist der Kinderlärm oft auch sehr unangenehm und sorgt für Stress im Haus. Das ist für beide Seiten nicht angenehm. Ein Haus bietet sich da eher an. Aber man muss eben mit höheren Nebenkosten rechnen. Ob man bereit ist, diese auf sich zu nehmen und das ganze dann auch für ein gemietetes Haus, ist sicher Geschmackssache und nicht zuletzt eine Frage des persönlichen Budgets.
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