Firmen reaktivieren Rentner - Rente mit 63 in Gefahr?

In einigen Firmen ist es mittlerweile üblich, dass aus Fachkräftemangel einige Rentner wieder zurück in den Betrieb geholt werden, weil diese eben die Erfahrung mitbringen, die den jüngeren Mitarbeitern oft fehlt.

Findet ihr diese Praxis begrüßenswert oder würdet ihr andere Wege bevorzugen? Wenn es wirklich nur auf die Erfahrung ankommt, hätte man ja auch die Erfahrungen der Älteren noch weitervermitteln können, bevor diese in den Ruhestand gehen. Somit würde man sich ja eigentlich die Kosten für die Reaktivierung sparen. Oder meint ihr, dass die monatliche Rente so dermaßen niedrig ist, dass den Rentnern sogar damit geholfen ist, wenn sie weiterarbeiten? Würdet ihr euch in so einem Fall "reaktivieren" lassen? Seht ihr die Rente mit 63 in Gefahr?

Seht ihr die Rente mit 63 in Gefahr?

Dir ist hoffentlich schon klar, dass es eine "Rente mit 63" gar nicht gibt und heute das Rentenalter für die "Jüngeren" bei 67 liegt? Das, was heute unter "Rente mit 63" verstanden wird, ist ein (populistischer) Vorstoß der "SPD-Linken", Menschen eben auch mit 63 Jahren in Rente gehen zu lassen, wenn diese 45 Beitragsjahre nachweisen können. Diesen Vorstoß zu machen hat man sich getraut, weil klar ist, dass das nur eine verschwindend geringe Zahl an Betroffenen erreichen wird.

Aber - das stimmt auch - ich freue mich wenigstens für diese Personengruppe und sehe dies nur als Anfang. Wobei, wie bei fast allem das mal erreicht wurde, geht es heute nur noch um Abwehrkämpfe und dem Verteidigen von erreichtem. Und bei der Rente hat dieses Verteidigen nicht geklappt.

Was heißt hier üblich? Bisher haben gerade mal 20 Prozent mit 65 Jahren noch einen Vollzeitjob. Es ist schön, wenn Arbeitnehmer in dem Alter noch gebraucht werden. Die Rentenhöhe wird in Zukunft ein Problem werden, da mindestens 20 Prozent aller Rentner unterhalb der Armutsgrenze leben werden und dies auch vorher schon soweit gemacht haben. Wer so lange gesund bleibt, kann sich übrigens glücklich schätzen.

Dass in einigen Bereichen Fachkräfte fehlen ist nichts neues und kommt alle paar Jahre in anderen Branchen vor. Nun kann man natürlich den Branchen selbst den Vorwurf machen, dass sie nicht rechtzeitig angefangen haben Nachwuchs auszubilden. Was zum Teil auch stimmt. Aber eben nicht überall und man kann nie die Entwicklung wirklich komplett planen.

Da reicht es schon, wenn in einer Branche viele Abwanderer sind oder durch gesundheitliche Probleme sehr viele Fachkräfte früher ausfallen als geplant. Schon kommt man in personelle Schwierigkeiten und muss eben unter Umständen versuchen Rentner zu reaktivieren, damit sie ihre Erfahrungen an den neuen Nachwuchs weitergeben.

Die sogenannte Rente mit 63 ist ja noch nicht eingeführt und damit muss man gar nicht darüber diskutieren, ob diese nun in Gefahr ist. Immerhin gibt es schon seit Jahren die Möglichkeit, dass man mit Abschlägen vorher in den Ruhestand gehen kann und das haben auch nicht alle Arbeitnehmer genutzt, obwohl man selbst diese Abschläge finanziell recht einfach auffangen kann.