Paar verurteilt wegen Essenverteilung an Obdachlose
Diese Geschichte ist einfach lächerlich und traurig zugleich. Ein Paar in Florida wurde zu einer Geldstrafe von 700 $ verurteilt, weil sie die Obdachlosen im Daytona Park verteilt hatten. Das Paar führte die christliche Gruppe "Spreading the Word Without Saying a Word Ministry" (zu Deutsch etwa verbreite ein Wort, ohne ein Wort zu sagen Ministerium), welche jede Woche Essen an Bedürftige verteilt. Sie haben arme und obdachlose Menschen im besagten Park seit über einem Jahr ernährt.
Am 7.Mai tauchten dann plötzlich 6 Polizisten auf und schrieben Verweise für das Paar sowie 4 freiwillige Helfer in Höhe von insgesamt 2200 $. Außerdem wurde ein Verbot zum betreten des Parkes ausgesprochen.
Ich kann verstehen, dass ein Park nicht unbedingt der beste Platz für diese Art Hilfe ist. Dennoch finde ich diese Strafe sehr übertrieben. Anstatt Geldstrafen für eine gute Tat auszusprechen, hätte man hier über einen geeigneteren Ort diskutieren können. Hier kann man sich die ganze Geschichte auf Englisch durchlesen. Die deutsche Presse scheint diesen Fall nicht für interessant genug zu halten.
Da fragt man sich doch warum ist es verboten, hungrigen Menschen zu Essen zu geben? Hätten die Polizisten nicht erst Verwarnungen aussprechen können, bevor solch hohe Geldstrafen verhängt werden? Was denk ihr über diese Geschichte?
Das ist wirklich schlimm. Überall geht es nur noch um Bürokratie und Vorschriften, wer helfen will wird bestraft. In meiner alten Heimat gab es auch so ein Fall in dem die Hilfe bestraft wurde. Da hat ein älteres Ehepaar im Halteverbot geparkt um die Sachen für das Sozialkaufhaus aus dem Haus zu holen und schwupps bekamen sie erst ein Knöllchen und dann auch noch eine hohe Geldstrafe, weil sie sich gegen die Knolle gewehrt haben. Es ist wirklich Wahnsinn. Die Leute sind nun mal im Park und dann kann man ihnen da auch Essen geben.
GIbt es denn ein Gesetz, das verbietet, armen Menschen etwas zu essen zu geben? Ich kenne keines und soweit ich weiß gilt wo kein Gesetz da keine Strafe.
Ich habe zumindest mal davon gehört, dass die obdachlosen Menschen bzw. allgemein Menschen mit geschenktem Essen klagen können, falls dieses nicht genießbar war bzw. gesundheitliche Probleme ausgelöst hat. Ob das natürlich überall so ist kann ich auch nicht sagen.
Aber ich finde es toll dass es Menschen gibt die sich so einsetzen. Das wissen hoffentlich einige zu schätzen und es hilft über all die Ungerechtigkeit hinweg. Die Obdachlosen waren bestimmt sehr dankbar. Auch ich kann da die Polizei nicht verstehen. Bei denFällen in denen wirklich wer zu Schaden kommt schauen sie weg.
Es ist schon erschütternd. So wie ich den Text lese ist das eigentliche Problem, dass die Leute in der Öffentlichkeit gefüttert wurden. Hätte man so eine Art Tafel in einem versteckten Gebäude eingerichtet, das man nicht so ohne Weiteres sieht (und das auch keinen "schlechten" Eindruck auf Touristen macht) dann wäre das wohl legal gewesen. Natürlich kann man dann nicht so einfach helfen, denn die Hilfsbedürftigen müssen erst mal irgend wo hin gehen, was auch nicht immer einfach ist.
Das Beispiel ist wieder ein Lehrstück dafür, dass es immer wieder Gesetze gibt, die total absurd und unsinnig sind. Ich hoffe, dass sich für die Helfer genug Spender finden, die die sonderbare Strafe übernehmen. Ebenso würde ich hoffen, dass die Betroffenen Unterschriften sammeln oder sonst wie dieses Gesetz ändern können.
Aber da sind wir auch an einem Punkt angelangt, wo sich zeigt, das das Islam in Teilen weit fortschrittlicher ist, als die Kultur an manchen Orten in den USA. In diesem Glauben sind die Gläubigen sogar verpflichtet, Arme zu unterstützen. In einem muslimischen Land käme wahrscheinlich kaum jemand auf die Idee, Leute zu bestrafen, die Armen helfen, oder?
Tja, aber es ist ja auch doof, wenn öffentlich sichtbar wird, dass in Amerika eben nicht jeder vom Tellerwäscher zu Millionär aufsteigen wird. Das geht ja nicht. Und wenn man überlegt, wie wenig man dort in vielen Gegenden abgesichert ist, wenn man wirklich den Job verliert, dann kann einem ganz schlecht werden. Ich kann das aus Sicht meiner Prägung nicht nachvollziehen, wie so eine Kultur des Wegsehens auch noch von Gesetzen gestützt wird. Da kann man nur hoffen, dass da die Menschlichkeit letztlich siegt.
Aus meiner Sicht ist es egal, wo sich die Obdachlosen befinden, denn das beeinflusst nicht mein Verhalten. Dass sich die Obdachlosen einen anderen Ort zum Nächtigen aussuchen sollen, das ist ein anderer, streitbarer Punkt. Ich meine, ein öffentlicher Park steht jedem Bürger zur Verfügung. Dabei muss es dann aber auch vollkommen egal sein, in welch einer Schicht er lebt und ob er da wach ist oder schläft. Solange man sich an die dort geltenden Gesetze hält und alles in Ruhe lässt, sehe ich, für meinen Teil, keine Grund jemanden zu verweisen. Das sind letztlich immer Machtspielchen, weil sich irgendeiner beschwert hat und die Polizei oder eine entsprechende Behörde das für nicht angebracht hält.
Das ganze scheint auf der Idee zu basieren "Wenn du sie fütterst, kommen sie", als wären Obdachlose eine Art Waschbären mit Einkaufswagen. Also bestrafe man jene, die die Obdachlosen "anlocken" und verlagere das Problem irgendwohin, egal wohin, nur an einen anderen Ort. Am besten dahin, wo so wenig Leute wie möglich das Problem Obdachlose wahrnehmen und sich niemand gestört fühlt.
Ich wünschte man könnte jetzt sagen "Na, mal wieder typisch USA", aber leider ist das Prinzip "Lieber vertreiben, als helfen oder helfen lassen" weltweit ganz gut verbreitet. Wobei diese Story schon ein extrem dicker Hund ist.
Ich habe von dieser Meldung noch überhaupt nichts gehört und finde sie wirklich unglaublich. Wenn sie sich aber tatsächlich so abgespielt hat, ist das eine echte Sauerei.
Obachlose brauchen Hilfe und leider muss diese in den meisten Fällen zu ihnen kommen. Wenn dieser Park ein Treffpunkt für sie ist, muss auch die Hilfe hier anwesend sein. Wahrscheinlich haben sich Leute über ihre Präsenz beschwert und da direkt gegen Obdachlose meist nur wenig getan werden kann, musste dieses Ehepaar leiden. Außerdem ist es für die Stadt und die zuständigen Stellen natürlich enorm praktisch. Nicht sie und fehlende Initiativen sind schuld, sondern das böse Ehepaar, das auch noch Essen verteilt.
Übrigens wurde ich beim Lesen dieser Geschichte sofort an ähnliche Fälle erinnert. Dabei geht es aber nicht um Obdachlose, sondern um Tiere, vor allem um Tauben. In vielen Städten ist es verboten, diese zu füttern, da sie sonst immer wieder in Scharen zurückkommen. Der ähnliche Grundgedanke liegt ja auch hier vor: Füttert sie nicht, sonst gehen sie einfach nicht von selbst weg. Diese Assoziation find ich sehr erschreckend.
Dass dieses Paar direkt zu einer Geldstrafe verurteilt wurde, finde ich auch ziemlich übertrieben. Ich frage mich allerdings, ob es im Vorfeld dieser Verurteilung vielleicht schon zu einem früheren Zeitpunkt Platzverweise gab, die zuvor ignoriert wurden. Ich persönlich halte es zwar auch für grundsätzlich übertrieben, dass diese Leute mit einer Geldstrafe belegt wurden, aber es kann ja auch sein, dass es zuvor schon mündliche Ermahnungen gegeben hat, den Park nicht zur Verteilung der Lebensmittel zu nutzen. Falls die Strafe praktisch aus dem Nichts in der Höhe ausgefallen ist, fände ich das schon erschreckend. In dem Fall waren die Leute sich sicher nicht einmal darüber im Klaren, dass sie etwas Unrechtes tun. Bei einer vorherigen Ermahnung wäre das schon etwas anderes.
Allgemein ist es ja häufig so, dass andere Leute Obdachlose als unschönen Anblick empfinden und am besten gar nicht mit ihnen konfrontiert werden möchten. Diese Haltung kann ich nicht nachvollziehen, denn auch diese Leute gehören zum Stadtbild dazu, gerade in den größeren Städten. Falls sich jemand daran stört, steht es ihm frei, einfach wegzuschauen. In der Regel stellen die Obdachlosen keine Bedrohung dar, sondern es geht meistens nur um den Anblick, von dem sich manche übertrieben emotionalen und empfindlichen Menschen gestört fühlen.
Dass jemand Lebensmittel an Obdachlose und andere Bedürftige verteilt, ist eine gute Sache und ich denke, dass man solche Leute nicht aus dem Stadtbild entfernen sollte. Falls der Park als Obdachlosentreffpunkt bekannt ist, ist es doch nur konsequent, gerade dort Lebensmittel zu verteilen. Falls der Park aus irgendwelchen Gründen nachweislich nicht für solche Aktionen genutzt werden darf, was dann aber auch nachgewiesen werden sollte, wäre es vollkommen ausreichend gewesen, die Leute darauf hinzuweisen, ohne ihnen direkt eine so eine hohe Geldstrafe aufzubrummen.
Übrigens würde ich die Erzählung von Ramones nicht mit dem Fall in den USA vergleichen. Wenn jemand im Halteverbot parkt, muss er eben mit den Konsequenzen rechnen. Dabei spielt es aus meiner Sicht auch absolut keine Rolle, ob er Sachen für ein Sozialkaufhaus einladen oder in der Zwischenzeit Schuhe kaufen wollte. Solche Situationen sind leicht vermeidbar und falls man dann noch herumdiskutieren möchte und das Knöllchen partout nicht bezahlen möchte, dann muss man sich nicht wundern, wenn es am Ende teurer wird. Man hat keine Narrenfreiheit, nur weil man sein Auto mit gutgemeinten Spenden belädt.
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