Schwer erziehbaren Hund in den Griff bekommen

vom 10.05.2014, 12:08 Uhr

Mein Hund, 1,5 Jahre alt ist eigentlich nicht wirklich schwer zu erziehen. Sie lernt bereitwillig die Grundkommandos und allerlei lustigen Unsinn. Sie ist eine Mischung aus irgendwas, aber ein Labby scheint auch drin zu stecken und sie scheint nicht unbedingt zu den intelligentesten zu gehören. Eigentlich sollte sie ein Wachhund sein und gemeinsam mit unserem ersten Hund das Grundstück bewachen. "Leider" ist sie so Menschenfreundlich, dass sie Fremde lieber überschwänglich begrüßt, als sie anzubellen. Trotz des Vorbildes unseres inzwischen 12 jährigen ersten Hundes. Wenn sie beschäftigt wird kann sie ihren Überschwang nicht bändigen und versucht einfach alles was sie kann auf einmal.

Das alles ist eher lustig, aber stört auch nicht wirklich. Man kann damit leben. Jetzt aber das Problem. Von Anfang an, wir haben sie mit 16 Wochen bekommen, hat sie Dinge zerbissen oder auch gefressen. Sie hat Papiere zerfleddert, Stifte gefressen, Taschenrechner zerbissen und teilweise gefressen, Batterien teilweise gefressen, ein Loch in die Wand gefressen, die obligatorischen Schuhe fehlen natürlich auch nicht und sie buddelt riesige Löcher und frisst Wurzeln. Ich habe sie an die Leine gelegt, aber die hat sie einfach durchgebissen und neue Löcher gemacht.

Jetzt habe ich die Leine durch eine Kette ersetzt, aber dabei habe ich ein schlechtes Gewissen. Ich finde einen Hund an der Kette einfach schrecklich, sie tut mir leid. Andererseits möchte ich aber auch nicht andauernd die Bepflanzung des Grundstücks erneuern müssen. Wenn ich sie mal dabei ertappen würde, könnte ich ihr klar machen dass das verboten ist, aber sie macht das immer nur nachts, oder wenn sie unbeobachtet ist. Was kann ich tun?

» Klatte » Beiträge: 3 » Talkpoints: 2,30 »



Zunächst ein mal liest sich das, als würde dein Hund unterfordert sein. Man kann aber auch keinen Familienhund zu einem Bewacher machen, man kann nur einen Hund zum Bewachen abstellen, der auch den Charakter dazu hat und das ist bei einem Labradormix sicherlich eher nicht der Fall. Es liest sich ein bisschen so, als würde er den Anschluss zu euch suchen und nach Beschäftigung streben.

Das mit dem Wurzel kann an der Ernährung liegen. Ich würde dazu mal einen Tierarzt befragen und euch einen Tipp speziell für den Hund und für die Hundeernährung geben lassen. Ich denke eher nicht, dass das an der Erziehung liegt. Wenn der Hund nicht bewachen kann, wäre es vielleicht auch besser ihn mit hinein zu nehmen. Er kann dann ja von innen auch ein bisschen Abschreckung sein und ich glaube, dass dem Hund das auch besser passen würde.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Danke für Deine Antwort, allerdings kann ich leider wenig damit anfangen. Dass der Hund Löcher buddelt und Wurzeln frisst könnte ja noch mit einer Futterumstellung angegangen werden, aber ich befürchte dass es kein Hundefutter mit Batteriesäure, Schuhleder, Stiften, Taschenrechnern oder gar Wandverputz gibt.

Wenn ich mir also Sorgen um die Gesundheit des Hundes mache, ist er draußen noch am besten aufgehoben. Nur das Buddeln nervt und wird mit der Zeit sogar richtig teuer. Unerwünschtes Verhalten abzutrainieren ist ja kein Problem, das Problem ist dass der Hund das nachts, oder in unbeobachteten Momenten macht und sich dabei nicht erwischen lässt.

Selbst wenn der Hund ein schlechter Wachhund ist stellt das kein Problem dar, ist dann eben so, aber dass das Tier tags und nachts beschäftigt werden muss halte ich für ein Gerücht. Vielleicht hat doch irgendwo einer schon mal von dem Problem gehört, oder war betroffen und kann mir einen Tipp geben. Wie schon gesagt halte ich das Anleinen wirklich nicht für eine dauerhafte Lösung. Ganz ehrlich finde ich das schrecklich.

» Klatte » Beiträge: 3 » Talkpoints: 2,30 »



Der Tipp mag nichts sonderlich "kreativ" sein: aber hast du es schon mal mit einer Hundeschule oder einem individuellen Hundetrainer versucht? Das muss noch nicht mal teuer sein und kann sich aber insofern lohnen, als das der tägliche Umgang mit dem Hund erleichtert wird. Der Hundetrainer oder die Hundetrainerin sollte auch wissen, wie dem eigentlichen Problem begegnet werden kann. Nämlich dem, dass der Hund seine "Schandtaten" immer nur dann macht, wenn man nicht eingreifen kann. Wobei hier die "einfachste" Lösung darin bestehen würde, ihn in der Nacht einzusperren oder anzuketten.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Es gibt Hunde, die eine richtige Krankheit haben, dass sie eben alles fressen müssen, was ihnen vor die Nase kommt. Der Labrador gehört oft dazu und man muss unbedingt etwas dagegen unternehmen, da der Hund ja auch krank werden oder gar sterben kann, wenn er gefährliche Dinge frisst. Batterien sind ja schon wirklich sehr gefährlich.

Du musst nun heraus finden, ob dein Hund das macht, weil er unterfordert ist oder einfach, weil er eben alles fressen will, was ihm vor die Nase kommt. Wenn dein Hund nur das Grundstück bewachen soll und immer an der Leine dort angebunden ist, wird ihm total langweilig sein. Er muss eben ausgelastet werden. Lange Spaziergänge auf denen du Leckerlis wirfst oder versteckst oder auch Training mit dem Futterbeutel. Da gibt es so viele Möglichkeiten. Clickertraining oder eben Trickdogging. Zielobjektsuche und noch einiges mehr. Wenn das nichts bringt, wäre es doch ratsam deinen Hund an einen Maulkorb zu gewöhnen. Das klingt vielleicht krass, aber er muss davon abgehalten werden, irgendwelche Sachen zu fressen. Wir haben auch einen Fall in der Hundeschule, bei dem der Hund alles frisst was er findet. Er wird viel ausgelastet, macht es aber dennoch und nun muss er dann eben meistens einen Maulkorb tragen. Wenn man den Hund langsam daran gewöhnt, dann macht es dem Hund auch irgendwann nichts mehr aus den Maulkorb zu tragen.

Ich würde dir auch raten, dich an eine gute Hundeschule oder einen Hundetrainer zu wenden. Dieser kann auch mit dir schauen, ob dein Hund unterfordert ist oder warum er eben alles frisst oder anfrisst. Alleine kannst du da schon einiges falsch machen und es ist besser direkt richtig zu trainieren, als nachher erst einmal die Fehler wieder ausbügeln zu müssen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Danke für eure Beiträge. Ich habe ihr seit zwei Tagen Pfotenschutz schuhe angezogen, damit sie nicht mehr buddeln kann und einen leichten Maulkorb, damit sie die nicht gleich wieder auszieht. Bis ich einen Hundetrainer gefunden habe der sich damit auskennt muss sie das jetzt tragen. Glücklich bin ich damit nicht uns sie auch nicht, denn sie läuft nicht mehr um's Haus und will auch nicht mehr mit Paula toben. Ich muss aber verhindern dass sie weiter buddelt, denn ein zusätzliches Problem habe ich noch garnicht erwähnt. Durch die Spaziergänge im Wald, mit dem sich täglich wild zusammenfindenden Menschen/Hunderudel ist sie von Anfang an sehr gut sozialisiert.

Trotzdem hat sie nun schon drei mal fremde Hunde angegriffen. Einmal sogar einen Welpen??? Sie beißt richtig zu und der andere Hund hat danach richtige Verletzungen. Wenn sie es also einmal schafft sich unter dem Zaun durchzubuddeln, versucht hat sie es schon mehrmals, kann sonstwas passieren. Sieht also so aus als würde auch ich am Anfang einer unbestimmt langen Karriere mit einem schwierigen Hund stehen. Das ist ärgerlich ,denn der "Züchter", vor dem möchte ich übrigens warnen hat mir einen völlig unkomplizierten Hund, eine Mischung aus Berner Sennen und Akita, genann "Bersaki", verkauft. Keine der beiden Hunderassen sind im Aussehen bzw. im Wesen unseres Hundes zu finden.

Bei der Hundeausstellung auf der Leipziger Messe habe ich zwei unterschiedliche Leute getroffen die ebenfalls einen Bersaki dabei hatten und was soll ich sagen, keiner der beiden Hunde hatte auch nur annähernd eine Ähnlichkeit mit dem Anderen, oder mit unserem Hund. Dieser "Züchter", er heißt Bürger, scheint mir doch eher ein Händler zu sein. Der Hund hatte keine vernünftige Impfung und keine Wurmbehandlung. Alle Einträge in den Papieren sind erkennbar an einem Tag, wahrscheinlich dem als ich sie geholt habe , gemacht worden. Sie hatte schlimme Durchfälle und war voller Flöhe. Das habe ich zum Glück sofort zu Hause gemerkt, denn ich musste sie als erstes baden, weil sie so sehr gestunken hat.

Dieser "Züchter hat sie aus einem betonierten Verschlag geholt in dem noch drei andere Welpen, aber kein Muttertier waren. Er hatte viele solche Verschläge und überall waren nur Welpen drin. Also Vorsicht vor diesem "Züchter", wenn man von dem einen Hund kauft dann ist man kein Held weil man das Tier gerettet hat, sondern der dumme August, weil man sich einen Hund anschafft, der gestört ist.

Ich suche jetzt also nach einem Fachmann und nehme das Los an.

» Klatte » Beiträge: 3 » Talkpoints: 2,30 »


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