Grundpreise für Kindles recht billig, aber nicht das Zubehör

Nachdem immer so viel über die Amazon Kindles geschrieben wird, habe ich mir bei Amazon die gesamte Kindle-Familie angesehen. Dabei habe ich die Kindles mit Spezialangeboten und ohne gesehen. Was mich aber verblüffte war, dass die Kindles nach meiner Auffassung ohne Ladegeräte geliefert werden. Diese sind aber unabdingbar und kamen mir samt Hülle, Touchpen und Kopfhörer im Gesamtbetrag teurer vor, als das Kindle selbst.

Ist das wirklich so, dass die Grundpreise für Kindles recht billig sind, aber nicht das teilweise unerlässliche Zubehör? Findet Ihr die Preise der Ladegeräte und Covers für gerechtfertigt oder gleichen diese die nicht allzu hohen Grundpreise der Kindles wieder aus?

Ich selbst besitze auch ein Kindl, wobei das einzige Zubehör, was ich mir dazu gekauft habe, eine passende schöne Hülle war. Für diese Hülle habe ich dann auch an die zwanzig Euro gezahlt, wobei es durchaus günstigere Modelle gab. Ich wollte jedoch unbedingt eine originale Hülle haben, die extra für das Gerät gedacht war und von daher war ich auch bereit dazu, etwas mehr Geld auszugeben.

Dass das Kindl ohne Ladegerät geliefert wird, ist wahr, wobei ich dieses Gerät bisher auch nie gebraucht habe. Immerhin ist ein Kabel dabei, mit dem man das Gerät einfach an den Laptop anschließen kann. Und da ich ohnehin mehrere Stunden täglich am Laptop verbringe, kann ich mein Kindl dann immer nebenbei laden lassen, ohne dass es mich stört. Abgesehen davon, kann man auch das Ladegerät fürs Smartphone nehmen. Die Ladegeräte heutzutage sind ja universell, so dass sie von mehreren verschiedenen Geräten genutzt werden können und wenn ich eben gerade nicht am Laptop bin, nehme ich ganz gerne das Ladegerät fürs Handy, um mein Kindl aufzuladen.

Außer Bücher brauche ich also keine anderen zusätzlichen Materialien. Die Bücher gibt es jedoch auch recht günstig und ich denke, dass es klar sein sollte, dass man nicht alle Bücher gratis bekommen kann. Allerdings würde man das auch nicht, wenn man kein Kindl hätte und von daher finde ich das nicht sonderlich schlimm. Es gibt ja auf Amazon eine riesige Auswahl an kostenlosen Büchern und viele normale Bücher sind als Edition fürs Kindl auch recht günstig, wenn man sich den Normalpreis anschaut.

Von daher denke ich, dass das Kindl auf keinen Fall besonders teuer ist und auf lange Sicht lohnt sich das auf jeden Fall, da es noch einige weitere Vorteile gibt. So muss man nicht jedes Mal ein schweres Buch mitnehmen, wenn man unterwegs lesen möchte und man kann quasi eine ganze Bibliothek auf dem Gerät speichern.

Das mit dem Ladestecker klingt plausibel nur finde ich es schon etwas komisch, ein Neugerät ohne passendes Ladekabel dazuzubekommen. Im Urlaub hätte ich keinen Laptop mit und dann bräuchte ich ein von der Transformation her passendes Ladegerät und ob hier die transformierten Volt wirklich immer gleich sind, kann ich nicht so wirklich behaupten.

Das ist alles reines Marketing, daher muss man die marketingtechnischen Hintergründe kennen, um diese Preispolitik zu verstehen. Amazon betrachtet die Kindle-Geräte als Einstieg in seine Multimediawelt und als Hauptvertriebskanal für alle Multimediaprodukte wie Musik, Filme und Bücher. Daher setzt Amazon alles daran, die Kindle möglichst zahlreich zu verkaufen und alle Kaufhindernisse zu reduzieren oder nach Möglichkeit zu eliminieren.

Größtes Kaufhindernis ist aber stets der Preis, dementsprechend ist Amazon immer daran interessiert, den Kaufpreis so gering wie möglich zu halten. Deswegen verkauft Amazon die Geräte auch zum Selbstkostenpreis oder zumindest knapp dadrüber. Und deswegen verkauft Amazon auch jegliches Zubehör wie Kopfhörer, Ladegeräte und Hüllen extra. Denn dann erscheint das reine Kindle-Gerät sehr preiswert und wenn man dann einen Kindle gekauft hat, hat man natürlich gleich einen Anreiz, auch das Zubehör wie Ladegerät und alles Andere dazuzukaufen.

Das Ladegerät produziert aber meines Wissens die üblichen 5 Volt eines USB-Anschlusses. Daher kann man grundsätzlich jedes Handy-Ladegerät nehmen, dass einen passenden USB-Anschluss hat. Denn 5 Volt sind 5 Volt, egal ob sie aus einem Kindle- oder einem beliebigen Handyladegerät stammen.

Das klingt alles sehr einleuchtend und da kann man sich das Geld fürs Zubehör echt sparen. Wir haben zu zweit schon eine Armada an Ladegeräten zu Hause und jedes weitere Ladegerät wird nur mehr mit einem Stöhnen quittiert. Dass der Preis schon am Selbstkostenpreis liegt, hätte ich nicht gedacht, da die Acer B1 Tablets noch billiger sind, als die Amazon Kindles.