Deprimiert euch euer Spielerückstand?

Bevor ich schwanger wurde, haben mein Partner und ich regelmäßig Spiele an der Xbox 360 gespielt. Neue Spiele liehen wir zunächst und haben sie dann bei Bedarf günstig irgendwo erstanden. Wir waren eigentlich was Spiele betraf immer auf den neusten Stand, wobei wir natürlich nicht jedes Spiel probiert haben. Seit der Kleine da ist, haben wir hierfür nur begrenzt Zeit. Natürlich könnten wir abends, wenn er schläft, noch 2-3 Stunden sitzen und zocken, aber diese Zeit verbringen wir zumeist lieber gemeinsam und kochen schön oder gucken einfach nur einen Film.

Dementsprechend haben wir doch das eine oder andere Spiel im Regal stehen, welches wir noch nicht einmal ausprobieren konnten. Auch sind mittlerweile diverse Titel erschienen, welche uns interessieren. Von den Next-Generation-Konsolen mal ganz abgesehen. Natürlich ist mir bewusst, dass man im voranschreitenden Alter immer weniger Zeit für jene Beschäftigungen hat, dennoch vermisse ich die alten Zeiten gelegentlich.

Geht es euch genauso? Habt ihr Spiele zuhause stehen welche ihr gerne spielen würdet aber einfach keine Zeit für findet? Ärgert ihr euch manchmal einwenig darüber, dass für diese Aktivitäten kaum noch Zeit ist, oder ist es euch völlig egal?

Dass man als erwachsener, berufstätiger oder studierender Mensch nicht mehr so viel Zeit für Gaming hat, wie früher zur Schulzeit, kommt mir schon sehr bekannt vor. Anfangs fand ich das auch etwas schade. Gaming ist zwar nicht mein allerliebstes Hobby, aber Spaß macht es auf jeden Fall. Und gerade, als ich neben meinem Studium noch mit dem Arbeiten angefangen hatte, war ich abends immer so kaputt, dass ich wirklich gar nichts mehr machen konnte. Teilweise konnte ich nur noch schlafen. Gespielt hatte ich dann wirklich mehrere Monate gar nichts mehr. Da habe ich auch manchmal gedacht, dass das schon schade ist. Wobei es mir um viele andere Hobbies fast noch mehr leid tat, denn die musste ich damals leider alle vernachlässigen.

Ich glaube, das ist aber auch ein Grund, wieso ich über Rückstände in Sachen Gaming nicht so deprimiert bin. Schade ist es, aber nicht tragisch für mich persönlich. Es gibt viele Sachen, die ich dann noch mehr vermisse, wenn ich dafür wenig Zeit habe.

Allerdings muss ich zugeben, dass ich, seitdem ich halt so wenig Zeit habe, mich auch viel weniger über Neuerscheinungen informiere, als ich das früher, als ich viel Freizeit hatte, gemacht habe. Als ich noch zur Schule ging, habe ich auch regelmäßig Spielezeitschriften gelesen und online immer geschaut, was neu herausgekommen ist. Heute verfolge ich Neuerscheinungen aus Zeitgründen wirklich nur noch bei einigen Studios, die mir wirklich sehr gut gefallen. Also über neue Releases habe ich derzeit insgesamt keinen so großen Überblick mehr. Es ist dann zwar teilweise etwas komisch, wenn ich erst nach Monaten erstaunt feststelle, dass von einer Reihe ein neuer Teil erschienen ist. Aber andererseits vermisst man auch nichts, wenn man nicht genau weiß, was neu herausgekommen ist. Klingt vielleicht blöd, aber so halte ich das derzeit.

Abgesehen davon habe ich ja auch nichts dagegen, etwas Älteres zu spielen. Also das, was ich heute an Neuerscheinungen aus Zeitmangel nicht spiele, spiele ich dann eben irgendwann in paar Jahren. Oder als Rentner. Da sollte dann ja hoffentlich genug Zeit vorhanden sein. Da kann man nur hoffen, dass man die Sachen dann noch irgendwie per Emulator zum Laufen bekommt.

Gaming hat für mich persönlich immer eine sehr große Rolle gespielt. Ich spiele jetzt aktiv seit über 20 Jahren Video- und Computerspiele. Ich glaube selbst mit 50 Jahren oder auch noch älter würde ich immer mal wieder auf den Computer oder die Konsole zurückgreifen. Für mich ist das Gaming ein schönes Hobby, welches ich immer sehr gerne "auslebe" und auch irgendwie Teil meines Lebens ist.

Als ich noch jünger war habe ich es immer sehr bedauert, wenn ich nicht relativ zeitnah die neuesten Spiele spielen konnte und auf dem aktuellsten Stand war. Seit einigen Jahren ist dieses Problem nicht mehr existent, weil ich als aktiver Profi-Spieler tätig bin und sehr häufig neue Spiele "zugesteckt" bekomme, bzw. diese auch als Alpha/Beta-Spieler frühzeitig testen darf. Das eine oder andere Spiel kaufe ich mir selbstverständlich auch.

Ich kenne aber auch das Problem aus Zeitmangel nicht oder nur wenig spielen zu können und bin dann auch oftmals etwas enttäuscht oder traurig darüber. Dass liegt nicht daran das ich süchtig bin oder es so sehr vermisse, sondern weil es einfach ein Hobby von mir ist, welchem ich gerne nachgehe. Glücklicherweise finde ich aber meist die Zeit immer mal zu spielen, auch aufgrund meines professionellem Gaming-Werdegangs. Hatte ich in der Vergangenheit jedoch ab und zu mal tagelang keine Zeit um (intensiv) zu spielen, dann war ich auch öfters frustriert.

Zunächst einmal finde ich es gut, dass du nun wo du ein Kind hast weniger spielst. Leider ist es oftmals so, dass die Eltern ihre Kinder dann auf das Abstellgleis stellen und trotzdem weiter spielen. Es ist auch schön, dass dein Partner da mitzieht und dich nicht mit dem Kind alleine stehen lässt.

Zum Zocken bleibt natürlich mit Verantwortung weniger Zeit. Dies kann auch schon mit einem normalen Job der Fall sein. Ich habe auch weniger Zeit als früher zum Spielen, aber ehrlich gesagt nehme ich mir auch immer mal die Zeit und spiele mal einen Tag etwas länger. Ich bin aber auch nie so für neuste Spiele gewesen, ein Spiel muss mir einfach gefallen und neu kaufe ich mir Spiele nie, weil sie dann einfach zu teuer sind.

Ich hatte mir mal Spiele für eine alte Konsole auf einem Flohmarkt gekauft. Nach der Heimkehr von diesem habe ich die Spiele erstmal in eine Ecke gepackt, noch nicht sauber gemacht und an der Stelle wohl vergessen, keine Ahnung warum. Erst zwei Wochen später erinnerte ich mich, dass da ja noch was war. Eigentlich ist die Fragestellung sehr unglücklich gewählt denn Spielerückstand kann auch bedeuten dass man innerhalb des Spieles schlechter als ein anderer Spieler sein kann. Das würde mich wiederum nicht jucken. Ich spiele nicht immer um zu gewinnen, sondern zumeist zum Vertreib und um Spaß zu haben.